Matecznik
Matecznik / The Hatcher
PL 2022
R: Grzegorz Mołda
81 min, OmeU
B: Grzegorz Mołda & Monika Powalisz
K: Constanze Schmitt
S: Piasek & Wójcik
D: Agnieszka Kryst, Michał Zieliński u.a.
Etwas verloren wirkt Karol so allein in der ziemlich leeren Wohnung. Aber er ist auch nicht freiwillig hier – er trägt eine elektronische Fußfessel und absolviert hier eine Art Training, um zu beweisen, dass er in der Lage ist, selbstständig und ohne Gesetzesübertretungen seinen Alltag zu bewältigen. Damit ihm das gelingt, steht ihm Marta als Betreuerin zur Seite. Sie kontrolliert die Abläufe, gibt Ratschläge und ordnet neue Übungen an. Beispielsweise soll Karol mit einer Babypuppe beweisen, dass er sich zuverlässig um ein Kind kümmern kann.
Aber im Gegensatz zu der Puppe ist Marta ein Mensch mit Gefühlen, der nicht immer berechenbar ist. Zwischen Kontrolleurin und Kontrolliertem entspinnt sich ein feines Netz aus Zwang, Abhängigkeit, Manipulation, Widerstand, Zu- und Abneigung. Damit spielt das formal enorm reduzierte und originell fotografierte, durch das herausragende Schauspieler*innen-Duo getragene Kammerspiel in bedächtigem Tempo im Kleinen das komplexe Verhältnis von Macht und Missbrauch durch. [Rainer Mende]
Grzegorz Mołda (geb. 1993 in Włoszczowa) studierte Regie an der Filmschule Gdynia. Nach seinem Abschlussfilm „Koniec widzenia / Time To Go“ (2017) und einigen Filmen der TV-Serie „Na sygnale“ war er 2022 beim Filmfestival in Gdynia nicht nur mit „Matecznik“ im Wettbewerb für Low-Budget-Filme, sondern auch mit dem Drama „Zadra“ im Spielfilm-Hauptwettbewerb vertreten.
10.09. / 20:00 / fsk Kino / zu Gast: Grzegorz Mołda
11.09. / 20:30 / Bundesplatz-Kino / zu Gast: Grzegorz Mołda
12.09. / 20:00 / Sputnik / zu Gast: Grzegorz Mołda
Foto © Galapagos Films