Ojciec i syn
R: Paweł Łoziński
58 min, OmdU
B/K: Paweł Łoziński, Marcel Łoziński
S: Przemysław Chruścielewski, Dorota Wardęszkiewicz
Von Anfang an ist klar, dass dieser Familienausflug kein gewöhnlicher Urlaubstrip zweier gewöhnlicher Männer ist. Die Egos zweier genialer Filmkünstler – des Vaters Marcel Łoziński und des Sohns Paweł Łoziński – prallen auf engstem Raum zusammen, wenn sie im Kleinbus eingesperrt quer durch Europa touren, um nicht nur biografisch kontaminierte Orte aufzusuchen, sondern auch durch ihr Seelenleben zu reisen. Von Anfang an wissen sie: Dieser Roadtrip wird auch zu(r) Filmgeschichte, denn ihre Kameras sind immer griffbereit. Und sogar fest im Auto installiert.
Was für die Protagonisten mit Sicherheit nicht durchgängig vergnügungssteuerpflichtig war, ist für die Filmwelt ein wahrer Segen. Denn vor uns entfaltet sich, unterfüttert von Archivaufnahmen, das Panorama einer komplizierten Beziehung, die von enger Bindung und starken Konflikten geprägt ist. Wir erleben intime Momente von großer Nähe und tiefem Zerwürfnis, wie man sie selten so schonungslos von jemandem serviert bekommt, der selbst Protagonist ist.
Pikantes Detail: Die Meinungsverschiedenheiten endeten mit der Heimkehr nicht. Aus dem entstandenen Material produzierte auch der Vater einen Dokumentarfilm, der ebenfalls 2013 unter dem Titel „Ojciec i syn w podróży“ (Vater und Sohn auf Reisen) erschien. Danach drehte er keine Filme mehr. [Rainer Mende]
25.06. / 20:00 / Arsenal / zu Gast: Paweł Łoziński