R: Aleksander Ford
83 min, OmeU
B: Aleksander Ford, Marek Hłasko
K: Jerzy Lipman
S: Halina Prugar-Ketling
M: Kazimierz Serocki
D: Sonja Ziemann, Zbigniew Cybulski, Barbara Połomska, Ilse Steppat, Bum Krüger, Tadeusz Łomnicki, Leon Niemczyk u. a.

Ein Drama zwischen zwei jungen Menschen in einer immer noch stark vom Krieg geprägten urbanen Szenerie. Er (Cybulski) drängt seine Geliebte zu einer ersten Liebesnacht. Sie (Ziemann) sträubt sich lange, gibt sich dann im Trunk einem Fremden hin. Als Co-Produktion mit Arthur Brauners CCC-Film nach einem Buch von Marek Hłasko entstanden, bekam die polnische Öffentlichkeit den Film erst 25 Jahre nach den Dreharbeiten zu sehen, wenige Wochen nach Ende des Kriegsrechts. Ein sperriges Werk, das nachvollziehbar allen Erwartungshaltungen entgegenlief. Sowohl Szenerie als auch Plot waren viel zu düster und kompliziert, um als Star-Vehikel für die aufstrebende, bundesdeutsche Darstellerin Sonja Ziemann (die 1961 Hłasko heiratete) zu dienen. Und auch als Zeugnis des volkspolnischen Aufbau-Elans taugte das Werk offenbar nicht. Heute erweist es sich in vielen Details als sehenswert, wenn auch nicht als Ganzes durchweg gelungen. Aber gerade durch seine Heterogenität entfaltet sich teilweise ein starker Reiz. Wenn mitten im Film das beklemmende Schwarzweiß plötzlich zu Bonbonfarben wechselt, kommt sogar eine psychedelische Note ins Spiel. [Dr. Claus Löser]

03.06. / 21:00 / Zeughauskino
28.06. / 20:00 / Zeughauskino