PL 2018
R: Katarzyna Kozyra
75 min, OmeU
K: Piotr Niemyjski, Piotr Wacowski, Jakub Burakiewicz, Katarzyna Kozyra, Pinkas Matan, Yair Moss,
Katarzyna Szumska, Shlomit Yaacov & Yaniv Yur
S: Bartosz Pietras, Mirek Szewczyk

Das sogenannte Jerusalem-Syndrom ist eine akute psychoti- sche Störung, bei der sich Menschen nach einem Aufenthalt im Heiligen Land mit biblischen Charakteren identifizieren. Katar- zyna Kozyra hat lange in Jerusalem nach Menschen gesucht, die sich im frühen 21. Jahrhundert für Jesus halten. Jeder von ihnen hat eine faszinierende Geschichte und alle zusammen zeigen verschiedene Wege und Mittel, seinen Glauben auszu- leben und seinen Platz in der heutigen Wertewelt zu definieren, auf deren Grundlage wir unsere Realität aufbauen. Der Film wurde aus ca. 100 Stunden Videomaterial mit Interviews ge- schnitten, in denen Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Ethnien versuchen, die Künstlerin von ihrem Wunder zu überzeugen.

Katarzyna Kozyra schafft Skulpturen, Fotografien, Perfor- mances, Filme, Videoinstallationen und künstlerischen Aktio- nen. Nach dem Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Warschau absolvierte sie ein Aufbaustudium an der Hochschu- le für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Kozyras Aktionen sind wesentlicher Bestandteil der sog. kritischen Kunst und haben durch provokante Themen die zeitgenössische Kultur wesent- lich geprägt. Kozyras Werke wurden u. a. auf der Kunstbiennale in Venedig, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, im Londoner Barbican Art Center, in der Wiener Stiftung Ludwig und im New Yorker Brooklyn Museum gezeigt. Die „Huffington Post“ zählte Katarzyna Kozyra 2013 zu den zehn wichtigsten Künstlern des neuen Jahrtausends.

30.08. / 18:00 / IL Kino

Foto: Looking for Jesus © Katarzyna Szumska