Test pilota Pirxa

Test pilota Pirxa / Der Testflug des Piloten Pirx

R: Marek Piestrak
PL/UdSSR 1978, 104 min, dt. Fassung
K: Janusz Pawłowski
M: Arvo Pärt, Eugeniusz Rudnik
S: Roman Kolski
D: Siergiej Diesnicki, Aleksandr Kajdanowski, Bolesław Abart, Władimir Iwaszow u. a.

Testpilot Pirx, Stanisław Lems Lieblingsfigur in seinen utopi- schen Geschichten, soll zu den Ringen des Saturn fliegen. Nicht alle Besatzungsmitglieder sind Menschen, auch einige Andro- iden sind darunter. Der eigentliche Geheimauftrag lautet: her- ausfinden, ob sie den Menschen funktionell ersetzen können. Als ein Android schwere Fehler begeht, endet die Mission fast in einer Katastrophe.

Lems Science Fiction, die Fragen nach dem Platz des Menschen in der Welt und den Grenzen menschlicher Erkenntnis stellt, ent- zieht sich dem populären und handlungsorientierten Kino. „Der Testflug des Piloten Pirx“ ist eine der wenigen Verfilmungen, mit denen Lem selbst einigermaßen zufrieden war und die er folg- lich autorisierte. Er selbst sagte über sein Werk: „Ich habe nicht nur fantastische Königreiche und würdevolle Ämter entworfen, sondern auch Erfindungen gemacht und vorsintflutliche Tiere ‚projektiert‘, an denen es in der Paläontologie mangelte.“

Marek Piestrak studierte Regie an der Filmhochschule Łódź, drehte zwischen 1969 und 1978 Dokumentarfilme und arbeitete u. a. in Hollywood bei Roman Polańskis „Rosemary’s Baby“ mit. Zu seinen bekannten Verfilmungen gehörten neben der Lem- Verfilmung die populären Filme „Wilczyca“ (Die Wölfin, 1982) und „Klątwa Doliny Węży“ (Der Fluch des Schlangentals, 1987), der in Sowjetunion 25 Mio. Zuschauer ins Kino lockte. Kritiker verglichen Piestrak wegen seiner mangelhaften Spezialeffekte bisweilen mit Ed Wood.

Der Schriftsteller, Philosoph und Essayist Stanisław Lem (1921– 2006) gilt als einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren überhaupt. Sein Werk umfasst literarische, wissenschaftliche und philosophische Phantasmagorien. Lem bewegte sich zwi- schen dem kaum vorstellbaren Möglichen und dem nahezu unvorstellbaren Unmöglichen, zwischen Zukunftsvisionen und Untergangsfantasien. Nicht selten nahmen seine Prognosen spätere tatsächlichen Entwicklungen vorweg. Lems Werke wur- den in 57 Sprachen übersetzt und insgesamt in mehr als 45 Mio. Exemplaren verkauft.

26.06. / 20:30 / Freilichtbühne Weißensee Sondervorführung zum 100. Geburtstag von Stanisław Lem

Year 1978
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