Der oft mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto verwechselte Warschauer Aufstand, der am 1. August 1944 ausbrach, war ein bewaffneter Aufstand gegen die NS-deutsche Armee, die Warschau besetzte. Dieser Aufstand, der von der Heimatarmee – der während des Zweiten Weltkriegs operierenden Untergrundarmee des polnischen Untergrundstaates – organisiert wurde, war der größte bewaffnete Aufstand gegen die nazideutschen Besatzer in ganz Europa. Während der zwei Monate des Kampfes beliefen sich die Verluste der polnischen Truppen auf etwa 16.000 Tote 20.000 Verwundete und 15.000 Gefangene. Durch Bombenangriffe, Artilleriefeuer, schwere Bedingungen und vor allem durch ein Massaker seitens der Wehrmacht kamen dabei fast 200.000 Warschauer Zivilisten ums Leben. Infolge der Kämpfe der Aufständischen und des systematischen Abrisses der Stadt wurde die Hauptstadt Polens praktisch vollständig zerstört. Nach 63 Tagen Kampfzeit, am 3. Oktober 1944, ergab sich die aufständische Armee.
Der Warschauer Aufstand gilt als eines der wichtigsten und zugleich tragischsten Ereignisse in der jüngeren Geschichte Polens. Aufgrund der enormen Schäden an Menschenleben und materiellen Gütern wird die Frage nach der Legitimität der Entscheidung, mit dem Kampf zu beginnen, immer wieder diskutiert.
Anlässlich des 76. Jahrestages des Ausbruchs des Warschauer Aufstands am 1. und 2. August 2020 wird auf der Website der Galerie des Polnischen Instituts in Berlin der Film „Es gibt eine Stadt“ gezeigt – ein kurzer Dokumentarfilm, der das heutige Warschau während der so genannten „W“-Stunde – der Stunde des Ausbruchs des Aufstands – zeigt, wenn die ganze Stadt für ein paar Minuten anhält, um der Opfer und Helden von vor 76 Jahren zu gedenken.
There is a city, 2012
Autoren: Wojtek Jeżowski – Bastien Loiseu-Majewski – Paweł Kucharczyk– Maciej Magowski – Marcin Zbroszczyk – Kris Chess – Krzysztof Nowicki– Tomek Czerwiński – Arek Arciszewski – Karol Pupiec – Jan Zagrodzki– Łukasz Sokół – Norbert Modrzejewski – Robert Gajzler – Tomasz Bar– Michał Krajewski – Sylwek Wasilewski – Filip Luft – Kuba Polkowski – Rafał Turski – Krzysztof Krzysztofiak – Maciej Puczyński – Krzysztof Godziejewski
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