AUSSTELLUNG: 11.02. – 10.04.2022
VERNISSAGE: 10.02.2022, 19:00 Uhr
VERNISSAGE: 10.02.2022, 19:00 Uhr
Ort: Polnisches Institut, Galerie, Burgstraße 27, 10178 Berlin
Anmeldung erforderlich: berlin@instytutpolski.pl
Ort: Polnisches Institut, Galerie, Burgstraße 27, 10178 Berlin
Anmeldung erforderlich: berlin@instytutpolski.pl
Eine Teilnahme an die Veranstaltung ist nur Personen gestattet, die vollständig geimpft oder bereits von einer Infektion genesen sind (2G), eine FFP2-Maske tragen sowie einen tagesaktuellen negativen Test vorweisen können oder eine Booster-Impfung erhalten haben.
Die neue Ausstellung in der Galerie des Polnischen Instituts Berlin lädt Euch für eine Reise duch der Welt von Ryszard Kaja ein.
Ryszard Kaja (1962-2019): Maler, Grafiker, Bühnen- und Plakatgestalter. Er war einer der meistverkauften und produktiven zeitgenössischen Plakatgestalter in Polen. In der Tradition seines Vaters Zbigniew Kaja, der der berühmten polnischen Plakatschule angehörte, malte Kaja seine Plakate mit verschiedenen Techniken: „Ich verwende alles: Feder, Bleistift, Tinte, Farbtinte, Gouache, Kaffeesatz, Tee, Asche – alles, was mich umgibt, nicht nur den Computer”. Die Hauptinspiration für alle seine Werke war die spezifische Wahrnehmung der Welt aus der Prosa von Bohumil Hrabal.
„Polska (wódka, śledź, ogórki)” (Polen. Wodka, Hering, Gurken),
Plakat aus der Serie „Polska“ (Polen), Polnische Plakatgalerie in Breslau
„Zadupie” (Am Arsch der Welt), Plakat aus der Serie „Polska“ (Polen), Polnische Plakatgalerie in Breslau
Text von Ewelina Muraszkiewicz (Übersetzung: Bernd Karwen):
Niemand, der die Chance hatte, Ryszard Kajas opulente Welt zu betreten, konnte ihr gegenüber gleichgültig bleiben. Man kann nicht achselzuckend an einem Künstler vorübergehen, der auf derart subtile und zugleich für sich typische Weise die Wirklichkeit beschreibt. In jedem noch so kleinen Ausdruck seines Schaffens können wir seine aufmerksame Beobachtung des Alltags entdecken. Kaja hat ein eigenes Universum geschaffen, das begeistert und neugierig macht. Es zieht den Betrachter mit einem Federstrich in eine ganz eigene Wanderung hinein. Er hat uns in der Hand, wir stehen in seinem Bann. Wir begeben uns auf eine Reise, die auf mystische Weise wie aus Spinnweben gewoben ist. Nachdem die Rauchwolke der Zigarette verflogen ist, sehen wir durch die offenen Türen eine Welt, die in ihrem Chaos perfekt ist.
Unser erster Halt ist ziemlich weitläufig, denn wir besuchen Polen. Wir folgen Kajas Spuren durch ausgewählte Städte, Regionen, Orte und Un-Orte. Wir betrachten ein künstlerisches Reisetagebuch. Wir kommen in bekannte und weniger bekannte Gegenden. Warum? Die Plakate aus dieser Serie sind keine touristischen und keine Werbeplakate im engeren Sinne, sie überzeugen uns nicht von der Attraktivität eines Ortes, sie wollen niemanden davon überzeugen, einen Ort zu besuchen. Obwohl es schwerfällt, zu widerstehen. Wir betrachten Polen mit Kajas Augen. Wir können in der Hohen Tatra klettern, auf der Weichsel bis nach Gdańsk schippern oder die Błędów-Wüste durchqueren. Tiefgründigere Beobachter erforschen die Zusammenhänge zwischen bestimmten Orten und dem Lebenslauf des Künstlers. Machen wir also einen kurzen Halt in Warnowo und betrachten wir das malerische Haus inmitten einer blühenden Wiese! Hierher kehrte der Künstler jedes Jahr mit seinem Partner Leszek in die Sommerfrische zurück. Hier entstanden viele seiner Arbeiten, hier ließ er sich inspirieren. Jeder Betrachter kann seinen eigenen Pfad wählen, sich auf eigene Erfahrungen und Beobachtungen berufen. Manchmal wird sich diese Wahrnehmung mit dem treffenden und hellsichtigen Blick des Ryszard Kaja decken.
Wenn wir in die Tiefe des totalen Kaja-Lands vordringen, stoßen wir auf Theaterkulissen. Eben jenes Theater hat den Künstler über zwanzig Jahre lang vereinnahmt, was sich in hunderten von Bühnenbildern für Oper und Ballett niederschlug. Von ihm stammen auch atemberaubende Kostüme – je nach Bedarf mal schwere, fleischige, üppig verziert wie die für „Boris Godunow“, mal leichte, luftige, fast schwebende Stoffe wie jene für die Oper „Madame Butterfly“. Es lohnt sich, hier einen Moment innezuhalten und sich die Details und ausgewählten Stoffe genau anzuschauen, den Entstehungsprozess der Entwürfe nachzuverfolgen, um dann vor dem inneren Auge die dargestellten Helden in den so vielfältigen Bühnenbildern agieren zu sehen.
Das künstlerische Œuvre Ryszard Kajas mag überwältigen, aber jeder findet darin etwas für sich – sei es in der Plakatserie „Polen“, den Theaterentwürfen oder anderen Werken seines künstlerischen Schaffens. Zusammengehalten wird das Werk durch Kajas charakteristischen Stil, der selbst im Sparsamen noch hinterlistig reich ist, mit sicher geführtem Strich und – das ist das Wichtigste – einer Prise Humor, der manchmal auch recht scharf daherkommt. All dies paart sich mit Neugier auf die Welt zu einem prachtvollen barocken Capriccio.
AUSSTELLUNG: 11.02. – 10.04.2022
Öffnungszeiten der Galerie: Mi-Fr 14:00-18:00 Uhr
Eintritt frei
Vor Ort besteht die 2G Regel und Maskenpflicht!
Eintritt frei
Vor Ort besteht die 2G Regel und Maskenpflicht!
Veranstalter: Polnisches Institut Berlin
Ort: Polnisches Institut, Galerie, Burgstraße 27, 10178 Berlin
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