2.10.2023 Archiv, Programmarchiv

Vernissage der Ausstellung „Zwei Kriege – ein Leid“

2.10.2023 / Ort: Berlin, Washingtonplatz (neben dem Berliner Hauptbahnhof)

15:50-16:00 – Eröffnung der Vernissage
16:00-16:20 – Ansprachen
16:20-16:40 – Geführter Rundgang durch die Ausstellung

„Ich putze Zimmer und erledige noch andere Arbeiten. Jerzy kam gesund aus dem Krankenhaus, jetzt ist er wieder krank mit einer Lungenentzündung und Wasser im Körper. Ich mache mir große Sorgen, dass sich sein Zustand verschlechtert“, heißt es in einem Brief, den ein Kind im Lager an der Przemysłowa-Straße schrieb. Diese und viele andere Erinnerungen polnischer und ukrainischer Kinder, die von den Schrecken des Krieges betroffen waren, zeigt die jüngste Ausstellung des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus mit dem Titel „Zwei Kriege – ein Leid“. Sie wird am 2. Oktober 2023 um 15:50 Uhr auf dem Washingtonplatz in Berlin eröffnet.

Die Ausstellung „Zwei Kriege – ein Leid“ erzählt eine universelle Geschichte über die Erfahrungen von Kindern, die in den Strudel dramatischer historischer Ereignisse gerieten und infolge bewaffneter Konflikte in Gefangenschaft oder im Exil leben mussten bzw. müssen.

„Die von uns erstellte Ausstellung soll alle daran erinnern, dass jeder bewaffnete Konflikt das Leid von Kindern nach sich zieht. Unabhängig von der historischen Epoche ist dies die krasseste Manifestation historischen Unrechts“, erklärt Dr. Ireneusz Piotr Maj, Direktor des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus.

Die tragischen Schicksale der jüngsten Kriegsopfer werden anhand von Auszügen aus Briefen junger Häftlinge des deutschen NS-Konzentrationslagers für Kinder in Łódź und Briefen und Mitteilungen ukrainischer Kinder aus der Zeit nach dem Angriff der Russischen Föderation auf ihr Land geschildert.

„In diesen Briefen können wir Gemeinsamkeiten erkennen – den Wunsch nach Sicherheit und häuslicher Wärme sowie die unauslöschliche Hoffnung auf ein besseres Morgen. 78 Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen, doch heute schließt sich der Kreis der Geschichte und wir sind Zeugen des Leidens der Kinder in der Ukraine und des an ihnen begangenen Unrechts. Trotz der fast acht Jahrzehnte, die vergangen sind, sehen wir, dass das Ausmaß und die Dimension dieser Tragödien gleich sind“, fügt Dr. Ireneusz Piotr Maj hinzu.

Die Ausstellung besteht aus vierundzwanzig Schautafeln. Die ersten vier Tafeln führen in die Themen der Ausstellung ein, während die übrigen 20 Tafeln die Geschichten von Kindern erzählen, die vom Krieg betroffenen waren bzw. sind. Zehn dieser Tafeln zeigen Briefe von kleinen Häftlingen des Lagers an der Przemysłowa-Straße, während weitere zehn Schautafeln ukrainische Kinder porträtieren, die infolge der russischen Invasion aus ihren Elternhäusern fliehen mussten.

„Ich konnte nicht verstehen, wie das passieren konnte, als Militärflugzeuge über unsere Köpfe hinwegflogen, Panzer durch die Straßen fuhren, überall Kämpfe tobten und das Haus von Explosionen erschüttert wurde … wie Strom, Internet, Wasser und Heizung ausfallen und die Lebensmittel knapp werden können …“,  erinnert sich Alina, eine Zeugin des Angriffs der Russischen Föderation auf die Ukraine.

Die Ausstellung wird auf Deutsch und in Englisch zu sehen sein. In diesen beiden Sprachen erscheint auch der begleitende Katalog.

Die Ausstellung wurde aus Mitteln des Ministers für Kultur und Nationales Erbe bezuschusst.

Die Medien-Schirmherrschaft für die Ausstellung übernahmen TVP Info, TVP Historia und Polskie Radio dla Zagranicy.

Eintritt frei

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