26.04.2024 - 26.05.2024 Archiv, Programmarchiv

NEXT – Young European Design

Aktuelle europäische Designperspektiven zur BERLIN DESIGN WEEK 2024 / Kunstgewerbemuseum Berlin

27.04.2024 bis 26.05.2024 — Kunstgewerbemuseum Berlin

Freitag, 26. April, 19 Uhr: Vernissage
(freier Zugang via Haupteingang Kunstgewerbemuseum)

Samstag, 27. April, 14 Uhr: Designer Talks
Freier Zugang nach Anmeldung unter: https://berlindesignweek.com/designer-talks/

Tickets für die Ausstellung Next gibt es unter https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/kunstgewerbemuseum/home/

EUNIC BERLIN, das Netzwerk der europäischen Kulturinstitute und die BERLIN DESIGN WEEK präsentieren vom 27. April bis 26. Mai die Ausstellung „NEXT – Young European Design“. Als Nachfolger des erfolgreichen Formates „YOUNG TALENTS“ ist NEXT nun ein fester Bestandteil des jährlichen Designfestivals und findet im renommierten Kunstgewerbemuseum der Staatli­chen Museen zu Berlin statt.

NEXT hebt junge europäische Designtalente hervor, die sich in ihren Werken mit zukunftsweisenden und nachhaltigen Design­konzepten auseinandersetzen. Die Initiative von EUNIC Berlin und der BERLIN DESIGN WEEK zeigt eindrucksvoll, wie euro­päisches Design den gesellschaftlichen Wandel beeinflussen und als treibende Kraft für Innovationen dienen kann.

Die Ausstellung wurde von Alexandra Klatt, Gründerin und Pro­grammdirektorin der BERLIN DESIGN WEEK, kuratiert und präsentiert 30 Projekte und Arbeiten aus 11 Ländern – Estland, Großbritannien, Luxemburg, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Österreich, Polen, Schweiz, Ukraine und Ungarn. Damit bietet sie einen umfassenden Einblick in die Vielfalt und das Potenzial junger Designer*innen aus Europa. NEXT ist nicht nur ein Schaufenster für visionäre Designarbeiten, sondern auch ein Dis­kurs- und Netzwerkraum, der den Austausch über die Rolle des Designs als Motor für nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen anregt.

In der Ausstellung werden die Projekte von drei jungen polnischen Designer*innen präsentiert:

JAN WILCZAK
Me, Myself, AI

Der Entwurf beschäftigt sich mit der Dominanz der Bildkultur und ihrem Einfluss auf das tägliche Leben. Ich war den homogenen, globalen Stil im Design leid – er resultiert meiner Meinung nach größtenteils aus dem Umgang mit sozialen Medien wie Pinterest. Ich habe mit Hilfe des GAN-Modells einen „digitalen“ Designer auf der Basis der Daten dieses Portals erstellt. Nachdem ich dem neuronalen Netzwerk das Konzept von Stuhl, Tisch und Teller beigebracht hatte, habe ich die Datenbank mit antiken Beispielen gestört, um ihr einen originelleren Stil zu verleihen.

Jan Wilczak (geb. 1999) schloss 2022 sein Design-Studium in Warschau mit Auszeichnung ab. Er arbeitet in den Bereichen Design, 3D-Grafik und Animation. In seinen Arbeiten bewegt er sich an der Grenze zwischen Design und Kunst. Er interessiert sich besonders für die Möglichkeiten der künstlerischen Nutzung fortschrittlicher Technologien.


KONRAD FLESZAR
AlgeaAirPurify

AAP ist ein modulares Einrichtungssystem mit integrierter Technologie zur Abscheidung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre mit Hilfe von Süßwasseralgen. Hinter diesem komplexen Begriff verbirgt sich eine einfache und funktionelle Sache – es handelt sich um ein modulares Möbelsystem mit einer zusätzlichen Funktion der Luftreinigung. Die Hauptidee ist die Luftreinigung durch den Einsatz eines Süßwasseralgen-Kultursystems. Der Entwurf der modularen Installation basierte auf einer Analyse von drei Aspekten: Klimawandel und die Reaktion der Designkunst auf dieses Problem, die Verwendung von Algen im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung und die Holzkonstruktion mit Holzverbindungen. Die im Projekt verwendeten technischen Systeme wurden aus bestehenden Algenkraftwerksstrukturen übernommen. Der Hauptzweck dieser Art von Anlagen besteht darin, Biomasse zu erzeugen, die dann in Biokraftstoff umgewandelt wird. In dem vorgestellten Projekt wurde dieser Aspekt durch die Verwendung einer Algenart, der Chlorella vulgaris, geändert, die als reiche Quelle von Mikro- und Makroelementen ein wertvolles Element der täglichen Ernährung werden kann. Mit dieser Behandlung fügt sich das Projekt als Beispiel für vertikalen Pflanzenanbau in den Trend der städtischen Landwirtschaft ein. Ein wichtiges Element der konzeptionellen Arbeit war die fachliche Beratung am Lehrstuhl für Botanik der Pädagogischen Universität KEN in Krakau, dank derer die Technologie der Algenzucht in Kraftwerken in kleinerem Maßstab erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Konrad Fleszar schloss sein Studium in Architektur und Stadtplanung an der Technischen Universität Krakau und in Art&Design an der KEN-Universität in Krakau ab. Derzeit erforscht er im Rahmen seines PhD-Studiums die Beziehung zwischen Menschen und Pflanzen in städtischen Gebieten und die Biomimetik in Design und Architektur. Seit 2023 leitet er außerdem das COBA Design Studio, wo er sich mit der Gestaltung ökologischer Lösungen in der Architektur und funktionalen Objekten beschäftigt.

 

WERONIKA WOJNAROWICZ
Kork als Material für einen Industriedesigner

Die Produkt- und Dienstleistungsdesignerin Weronika Wojnarowicz arbeitet an der Kunstakademie Łódź im Studio für Gebrauchsprozessmodellierung und entwickelt innovative Lösungen zur Umstellung von Unternehmen auf eine Kreislaufwirtschaft. Ihr Projekt wurde auf zahlreichen Veranstaltungen wie Material Matters in London und den Gdynia Design Days ausgestellt und prämiert.

Wojnarowicz sucht nach neuen Biomaterialien. Hauptrohstoffe in diesem Projekt waren die Bioabfälle Korkstaub und -granulat. Kork ist einer der nachhaltigsten Werkstoffe der Welt. Die mit Unterstützung von Wissenschaftlern hergestellten Verbundwerkstoffe verwenden verschiedene Bindemittel und können in vielen Branchen eingesetzt werden – zum Beispiel für Kleiderbügel, von deren Kunststoff-Version jedes Jahr Milliarden weggeworfen werden. Das neue Nutzungsverfahren verhindert, dass Kleiderkragen dehnen und Bügel brechen.

Weitere Informationen unter: www.berlindesignweek.com/next

In Zusammenarbeit mit: Österreichisches Kulturforum – Slowaki­sches Kulturinstitut – Estnische Botschaft – Collegium Hunga­ricum Berlin – SKICA Slowenisches Kulturzentrum Berlin – Uk­rainisches Institut – British Council – Schweizerische Botschaft – Botschaft von Luxemburg – Rumänisches Kulturinstitut Berlin und mit freundlicher Unterstützung der IKEA Stiftung.

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