Termine:
10.09.2025 / 21:00
11.09.2025 / 21:00
„null&void“ versucht, die Geschichten der Massenvernichtung durch Kriege vom Boden aus zu erzählen — aus der Perspektive von Landschaften, Materie und Nicht-Menschen und deren stets vernachlässigten Stimmen. Kriegsführung ist ein rein anthropogenes Phänomen, das ein ganzes Netz menschlicher und nicht-menschlicher Verbindungen in seine schädlichen Auswirkungen verwebt. Es handelt sich um die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die durch den kapitalistischen Imperativ des Wirtschaftswachstums angetrieben wird, zu bewaffneten Konflikten, Umweltverschmutzungen und längerfristig zur Ausrottung vielfältiger Ökosysteme aus Pflanzen, Tieren und Menschen führt.
Wie lässt sich der Mensch in einer menschenleeren Nachkriegslandschaft verorten? Wie lassen sich mit einem menschlichen Körper die Perspektiven von Nicht-Menschen einnehmen? Wie lassen sich diese Geschichten erzählen, wohl wissend, dass diese Aufgabe von Natur aus mit einer Unmöglichkeit belastet ist?

Agata Siniarska arbeitet auf dem Gebiet der erweiterten Choreografie. Sie platziert ihre Praxis zwischen dem, wie wir über die Welt denken und wie wir uns in ihr bewegen. Es ist ein Ort, an dem Körperbewusstsein auf soziales Engagement trifft – zwischen somatischen und ökologischen Landschaften, zwischen menschlichen und nicht menschlichen Körpern. Agatas aktuelle Recherche beschäftigt sich mit der Idee eines Anthropozän-Museums, mit Multi-Spezies-Archiven in Zeiten von Krieg und Aussterben sowie mit verschiedenen menschlichen und nicht-menschlichen Allianzen.

Agata Siniarska wurde in Polen geboren und lebt in Berlin. Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Kontexten in ganz Europa gezeigt, darunter Gessnerallee Zürich, Kultursymposium Weimar, Tanznacht Berlin, Impulse Festival Mülheim, Biennale Lyon, Kaaitheater Brüssel und Festival Tanz Im August. Zu ihren jüngsten choreografischen Arbeiten gehören DOWN TO THE BONE, Performance-Konzert, null&void, MUSEUM OF THE ANTHROPOCENE. Diorama No1 – Ghosts and Monsters und SECOND NATURE. Neben Performance und Choreografie hat Agata vor kurzem ihre Reise durch die Underground-Musikszene begonnen und spielt als TATARI zusammen mit der Noise-Punk-Band rat milk. [Text: Schaubühne im Lindenfels / Sophiensaele / Uferstudios]
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Gq1VpjEGRCc
ca. 45 Minuten, keine Sprache
Konzept und Choreografie: Agata Siniarska
Künstlerische Mitarbeit: Julia Plawgo, Julia Rodriguez, Lubomir Grzelak, Partners in Craft, rat milk, Zuzanna Berendt
Körperskulptur und Make-Up: Una Ryu
Kostümdesign: Maldoror
Lichtdesign: Annegret Schalke
Stimmtraining: Ignacio Jarquin
Musik/Sound: Lubomir Grzelak, aus “Uncle Boonmee who can recall his past events” von Silver Screen Sound Machine
Eine Produktion von Agata Siniarska in Koproduktion mit Tanz Im August / HAU Hebbel am Ufer Berlin, Cross Attic Prag & Partners in Craft
Info: tanznachtberlin.de/tanznachtberlin2025/de/performance-w-agata-de
Tickets: hier
Ort: Uferstudios, Uferstr. 8/23, 13357 Berlin
Fotos © Dajana Lothert