10.01.2026 - 15.02.2026 Ausstellung, Programm, Theater

Dominik Lejman: Phantome

Ausstellung: 10. Januar 2026 – 15. Februar 2026

Eröffnung: Freitag, 9. Januar 2026, 19 Uhr
Ort: St. Matthäus-Kirche, Berlin

Der polnische Künstler Dominik Lejman ist seit drei Jahrzehnten auf Geisterjagd. Seine Kunst, weltweit gezeigt, läßt Videobilder auf abstrakte Malerei fallen. Die Gemälde werden von Widergängern, Phantomen auf kurze Dauer besiedelt – eine verstörende Kunst der Ausrichtung, der Einkerkerung und des Falls. Die von Hubertus von Amelunxen kuratierte Ausstellung in der Berliner St. Matthäus-Kirche zeigt rund 20 Werke aus der Zeit zwischen 1995 und jetzt.

Die Epiphaniaszeit, in der die Ausstellung stattfindet, ist die Zeit der Erscheinung Gottes in der Welt: Zeit und Ewigkeit durchdringen einander. In Dominik Lejmans Werken fallen die Menschen aus der Zeit in die Fugen der Gegenwart – ein Paradox. Sie sind Phantome, keiner Zeit richtig zugehörig, aber in jede Zeit wiederkehrend. Derart kommt die Betrachtung seiner Bilder einer Heimsuchung gleich, in der die Ambivalenz von Heimlich und Unheimlich sich offenbart; Einkerkerung und paradiesische Sehnsucht. »Die Zeit ist aus den Fugen«, sagt der Geist zu Hamlet.

Das Werk von Dominik Lejman ist obsessiv, seine Ästhetik folgt der Bewegung menschlicher Existenz, seiner Ausrichtung, mit einer behutsamen Mischung aus Zweifel, Humor und Verzweiflung. Sein Werk schlägt wie ein Pendulum zwischen Enthüllung und Abstoßung, Erhebung und Fall, Elysium und Kerker. Einzigartig in der Verbindung von Gehalt, medialer Übertragung und Ästhetik hat Dominik Lejman die Frage des Möglichen im Absurden geformt.  

Von Phantomen heimgesucht zu werden, bedeutet die Erinnerung an etwas, das wir niemals in der Gegenwart erlebt haben. Umso mehr aber stellt Dominik Lejmans Werk die Frage an uns, wie wir mit welcher Verantwortung mit unserer Präsenz, unserer Zeit, umgehen.

Dominik Lejman (geb. 1969) studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Danzig und am Royal College of Art in London. Bekannt wurde er 1999 durch die Ausstellung After the Wall: Art and Culture in Post-Communist Europe. Lejman verbindet Malerei mit Videoprojektionen und schafft großformatige Videowandbilder. Er hatte zahlreiche Einzelausstellungen, darunter Air Wants to Go (2020, Wrocław) und Lunatics (2022, Biennale Venedig), und nahm an wichtigen Gruppenausstellungen teil, z. B. der Architekturbiennale Venedig 2004 oder Sanguine 2019 in der Fondazione Prada. Seine Arbeiten sind in Sammlungen wie dem Muzeum Sztuki Łódź, der Kunsthalle Bremen und der Cleveland Clinic vertreten. Lejman erhielt u. a. den Paszport Polityki Award (2001) und den Berliner Kunstpreis (2018). Er ist Professor an der Universität der Künste Posen und lebt in Posen und Berlin.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Lesungen, Choreographien, Performances und Vorträgen begleitet.

13.01.2026, 19:00 Uhr: Ulrich Loock, Anda Rottenberg und Hannes Langbein im Gespräch mit Dominik Lejman, Moderation: Hubertus v. Amelunxen (in englischer Sprache)
20.01.2026, 19:00 Uhr: Maria Colusi – Schleier (Performance)
27.01.2026, 19:00 Uhr: Lesung von Gedichten und Prosatexten von Howard Altman und Zbigniew Herbert mit Howard Altman, Michael Krüger u.a.  (im Original und in deutscher Übersetzung)
03.02.2026, 19:00 Uhr: Krzysztof »Leon« Dziemaszkiewicz – Performance
10.02.2026 19:00 Uhr: Ghost Sound – Konzert zu Geisternoten

Ort: St. Matthäus-Kirche am Kulturforum Berlin (Matthäikirchplatz, 10785 Berlin)
Öffnungszeiten: Di bis So von 11:00 bis 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Mehr: www.stiftung-stmatthaeus.de 

Foto: ‚Harnessed Swimmer‘ 2009 acrylic on canvas 170x210cm video projection

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