Spielfilm, R: Agnieszka Holland, PL/FRA/CZ/B 2023, 152 min, OmdU
Filmpremiere und Gespräch mit Agnieszka Holland (Regisseurin) und Maja Ostaszewska (Hauptdarstellerin), Moderation: Meret Becker (Schauspielerin, Vorstand Deutsche Filmakademie)
Grußworte: Sophie Scheytt (Amnesty International) und Sophia Eckert (Terre des hommes)
Live-Musik: Bosse
Durch den Abend führt die die Musikerin und Schauspielerin Jasmin Shakeri.
Kinostart in Deutschland: 01.02.2024
2021. Angelockt von den Versprechungen des belarusischen Diktators Lukaschenko haben Bashir und Amina mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete einen Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die grüne Grenze nach Polen und dann zu ihren Verwandten in Schweden zu gelangen. Doch die Verheißung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen steckt die Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest, von den Grenzschützern beider Länder im streng abgeschirmten Sperrgebiet hin- und hergetrieben, abgeschnitten von jeder Hilfe.
Hier, am Rand der scheinbar endlosen Urwälder von Białowieża, kreuzen sich die Lebenswege verschiedener Menschen. Jan ist Beamter des polnischen Grenzschutzes. Er stammt selbst aus der Gegend, seine Frau ist schwanger, sie bauen ein Haus. Die Eskalation an der Grenze stellt die Gewissheiten seines Lebens mehr und mehr in Frage. Die Psychotherapeutin Julia ist nach einem privaten Schicksalsschlag nach Ostpolen gezogen, um sich in der Abgeschiedenheit des Grenzlands neu einzurichten. Ohne es geplant zu haben, wird sie Teil einer Gruppe von Aktivist*innen, die trotz des staatlichen Verbots versuchen, in den Wäldern festsitzende Geflüchtete mit dem Nötigsten zu versorgen. Dort treffen sie auf Bashir und Amina, die jeden Tag neu um das Überleben ihrer Familie kämpfen.
Inmitten dieser urwüchsigen Landschaft an der grünen Grenze entfaltet sich ein vielstimmiges Drama zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Zynismus und Menschlichkeit. Wegschauen ist nicht möglich. Es geht um Leben und Tod.
„Agnieszka Holland hat kein Manifest, sondern einen hoch humanen, hellsichtigen und weisen Film gedreht, der es sich in seinen Beobachtungen nicht leicht macht. Weder sind die rettenden Aktivisten heilige Retter, noch sind die Grenzer rohe Bestien. Holland zeigt ihre moralischen Skrupel, die Streitigkeiten, die emotionalen Triggerpunkte dieser Menschen, ihre Verzweiflung und Hoffnung auf eine andere Welt. „Green Border“ macht wütend, weil er zeigt, was ist. […] Ganz Europa sollte ihn sehen, denn ganz Europa ist in diesem Film präsent, mit den hellen und den sehr dunklen Seiten.“ (Around the World in 14 Films)
B: Maciej Pisuk, Gabriela Łazarkiewicz-Sieczko, Agnieszka Holland
K: Tomasz Naumiuk
M: Frédéric Vercheval
S: Pavel Hrdlička
D: Jalal Altawil, Maja Ostaszewska, Behi Djanati Atai, Mohamad Al Rashi, Dalia Naous, Tomasz Włosok, Maciej Stuhr, Agata Kulesza u. a.
Veranstalter: Piffl Medien und Deutsche Filmakademie in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin und weiteren Institutionen
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Info: pifflmedien.de/filme/green-border
Tickets: hier
Ort: Delphi Filmpalast, Kanstr. 12a, 10623 Berlin
Fotos © Piffl Medien