Drama, R: Dorota Lamparska, PL 2021, 102 min, OmeU
Es dauert eine Weile, bis Maria verstanden hat, was los ist. Warum muss auch unbedingt in dem Moment, in dem sie stirbt, die Brücke ins Jenseits bei einem Gewitter kaputtgehen und jetzt repariert werden?
Nun irrt sie erst einmal untot durch ihre einstige Welt und betrachtet eher trotzig-irritiert als neugierig, welche Lücken sie hinterlassen hat – und ob überhaupt. Denn Maria scheint – wie auch jetzt – eine eher kühle Person gewesen zu sein, die wenigen Menschen richtig nahestand. Jetzt muss sie feststellen, dass das Leben einfach ohne sie weitergeht, ohne große Aufregung.
Die Hauptdarstellerin Wiktoria Gorodeckaja erträgt mit bewundernswerter Souveränität und dezentem Underacting den permanenten Kamerablick (meisterhaft inszeniert von Jolanta Dylewska) auf ihr Gesicht, während um sie herum in überraschenden, gelegentlich ins Absurde kippenden Szenen eine Reihe schräger Figuren die Verstorbene zu dem Punkt geleitet, an dem sie sich ihrer Vergänglichkeit fügt.
Dorota Lamparska studierte an der Wajda Film School in Warschau, der Schlesischen Universität Katowice der Filmhochschule Łódź und der Universität Gdańsk. Nach drei Kurzfilmen und mehreren Folgen der TV-Serie „Złotopolscy“ erschien ihr erster Langspielfilm „Przejście“.
K: Jolanta Dylewska
S: Maciej Pawliński & Piotr Krygiel
M: Ireneusz Wojtczak
D: Wiktoria Gorodeckaja, Agnieszka Mandat, Jacek Braciak, Jowita Budnik, Monika Kwiatkowska, Jan Peszek u. a.
Veranstalter: Polnisches Institut Berlin in Kooperation mit dem fsk Kino
Info: fsk-kino.peripherfilm.de
Ort: fsk Kino, Segitzdamm 2, 10969 Berlin