11.12.2024 Film, Programm, Vortrag

Człowiek z żelaza / Der Mann aus Eisen

BERLIN / 18:00 / Polnisches Kino zu Gast im Wedding

Spielfilm, R: Andrzej Wajda, PL 1981, 152 min, OmdU

mit Jerzy Radziwiłowicz, Krystyna Janda, Marian Opania, Irena Byrska, Wiesława Kosmalska u.a.

anschl. Gespräch mit Ewa-Maria Slaska (Zeitzeugin)

August 1980: Maciej Tomczyk ist Arbeiter in der Danziger Werft und aktives Mitglied des Solidarność-Streikkomitees. Der Journalist und Mitläufer Winkel erhält den Auftrag, eine kompromittierende Reportage über Tomczyk und die Solidarność zu verfassen. Doch nachdem Winkel Tomczyks ganze Geschichte erfahren hat, muss er eine grundsätzliche Entscheidung treffen.

Es sind im Laufe der Jahre zahlreiche Filme gedreht worden, welche sich mit den Ereignissen zu Beginn der Achtzigerjahre auf der Lenin-Werft in Gdańsk beschäftigten. Doch nach wie vor ist es ein Film der ersten Stunde, an dem sich alle messen lassen müssen – Andrzej Wajdas Meisterwerk „Der Mann aus Eisen“.

Auch dreißig Jahre später hat der Film über die Streikbewegung an der Danziger Lenin-Werft nichts von seinem ästhetischen Reiz verloren. Er lebt vor allem von seiner unmittelbaren Nähe zu den Ereignissen. Das liegt nicht nur daran, dass der Film sehr bald nach den Streiks fertig gestellt wurde. Vor allem vermischt Wajda mit großem Geschick Dokumentar- und Spielfilmszenen bis zur Unkenntlichkeit und schafft damit einen überwältigenden Eindruck von Authentizität.

Mit dem zweiten Teil seiner Trilogie über polnische Zeit- und Oppositionsgeschichte (nach „Der Mann aus Marmor“ 1976 und vor „Wałęsa. Der Mann aus Hoffnung“ 2013) gewann Wajda u.a. eine Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes und war für einen Oscar in der Kategorie „bester fremdsprachiger Film“ nominiert.

Die Schriftstellerin, Bloggerin und politische Aktivistin Ewa Maria Slaska (geb. 1949) wuchs in Gdańsk auf und kehrte nach einem Studium der Ethnologie und Archäologie in Poznań in ihre Heimatstadt zurück. Schon vor dem Streik auf der Lenin-Werft im August 1981 war sie an oppositionellen Aktivitäten beteiligt. Die Zeit des Streiks und des darauf folgenden Kriegsrechts verbrachte sie in Gdańsk. Ihr Mann Marek war während des Streiks auf der Werft, sie arbeitete u.a. als Übersetzerin für westliche Journalisten. Im Januar 1985 reiste sie nach West-Berlin aus. In Deutschland setzt sie sich für Partizipation und Integration mit der Schwerpunkt Flüchtlinge, Frauen und Jugendliche ein. Gemeinsam mit Anna Krenz führt sie seit vielen Jahren Projekte zum Thema Erinnerungskultur durch. Die von ihr mitorganisierte Ausstellung „Freiheit, Gleichheit, Solidarność“ ist noch bis 26. Januar 2026 im Humboldt Forum als Teil der Ausstellung „Berlin Global“ zu sehen.

Veranstalter: Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin e. V. in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin

Veranstaltung auf Facebook
Info:
dpgberlin.de/de, ewamaria.blog, wir-edition.de
Tickets: citykinowedding.de/programm
Ort: City Kino Wedding, Müllerstr. 74, 13349 Berlin

 

Foto: Krzysztof Korczyński – EinwohnerInnen von Gdańsk am Tor 2 der Lenin-Werft (Europejskie Centrum Solidarności / Wikipedia / CC BY-SA 3.0 PL)

 

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