6.02.2025 - 12.04.2025 Ausstellung, Programm

Dress to Impress / In Pracht gehüllt

Rekonstruktionen mittelalterlicher Gewänder aus Nubien / Reconstructions of Medieval Robes from Nubia / 06.02.2025 - 12.04.2025 / Bode-Museum

06.02.2025 bis 12.04.2025 / Bode-Museum
Eröffnung: 05.02.2025, 17:30

Die Eröffnung ist öffentlich und der Eintritt ist frei – es ist die einzige Möglichkeit, die Ausstellung zu sehen, ohne den Eintrittspreis des Bode-Museums zu bezahlen!

Besucher sollten an diesem Tag zwischen 17 und 17.30 Uhr zum Haupteingang kommen. Es wird Wachpersonal geben, das alle Besucher in den Gobelinsaal führt. Nach dem offiziellen Teil gibt es einen kleinen Empfang. Während der Eröffnungsfeier besteht nur Zutritt zu den Ausstellungsräumen und dem Gobelinsaal, nicht zum gesamten Museum. Vom 6.02. bis 12.04. zahlen Besucher den regulären Eintrittspreis des Bode-Museums: 12 Euro normal, 6 Euro ermäßigt.

Die Sonderpräsentation zeigt glamouröse Gewänder aus dem mittelalterlichen Nubien, die weltliches und religiöses Prestige ausdrücken. Die Rekonstruktionen basieren auf Wandmalereien aus der Kathedrale von Faras. Diese befinden sich heute in den Sammlungen des Nationalmuseums in Warschau und des Sudan-Nationalmuseums in Khartum. Diese prächtigen Leihgaben treten mit ausgewählten Textilien aus der Sammlung des Museums für Byzantinische Kunst und des Museums für Islamische Kunst in Dialog.

Die glamouröse Kleidung in den Wandmalereien von Faras ist von besonderer Eleganz und offenbart eine eigene Symbolik. Zunächst noch orientiert an der höfischen Tracht von Byzanz, vermischt sich ihr Dekor im Laufe der Jahrhunderte mit afrikanischer Farbenpracht und Motivsprache, aber auch mit arabischen Einflüssen zu einem einzigartigen Kleidungsstil.

Aufwendig rekonstruierte Gewänder

Fünf Gewänder für königliche Mütter, Könige und einen Bischof namens Marianos wurden auf der Grundlage der Malereien aus der Kathedrale von Faras und archäologischem Material aufwendig rekonstruiert. Ein Forschungsteam der Universität Warschau und der SWPS-Universität hat es sich zur Aufgabe gemacht, die prachtvollen Gewänder der nubischen Königsfamilie und der geistlichen Würdenträger aus der Kathedrale von Faras zu erforschen und zu rekonstruieren.

Kleidung, Königreich und Kirche

Wie heute stellten Kleidung und Accessoires im mittelalterlichen Nubien, dem Grenzgebiet des heutigen südlichen Ägypten und nördlichen Sudan, eine Form der nonverbalen Kommunikation dar, wobei jedes Element seine eigene Bedeutung hatte. Die Kathedrale von Faras, die in den 1960er Jahren von polnischen Archäologen ausgegraben wurde, enthielt eine große Anzahl von Wandmalereien. Dargestellt sind unter anderem die einflussreichsten offiziellen und kirchlichen Persönlichkeiten des nubischen Königreichs Makuria. In dieser Region wurde bereits im 6. Jahrhundert, ausgehend von Konstantinopel, der Hauptstadt des byzantinischen Reiches, das Christentum als neuer Glaube eingeführt. Bis in das 14. Jahrhundert blieb Makuria ein christlicher Staat. Viele Kirchen entstanden in dieser Zeit, die mit monumentalen Bildnissen von Angehörigen des Hofes und des Klerus ausgeschmückt wurden. Sie sollten den Gläubigen die Verbindung zwischen Königreich und Kirche vor Augen führen.

Aus dem Louvre auf die Museumsinsel Berlin

Nach einer ersten Präsentation im Pariser Louvre werden die Gewänder nun im Bode-Museum zusammen mit ausgewählten Textilien aus der Sammlung des Museums für Byzantinische Kunst und des Museums für Islamische Kunst ausgestellt, anhand derer die verschiedenen, in der Spätantike und im frühen Mittelalter gebräuchlichen Techniken und Dekors erklärt werden. Darüber hinaus dokumentiert die Ausstellung die Forschungsergebnisse eines Projekts, das die Autoritätsbeziehungen zwischen Kirche und Staat in Nubien untersucht und gleichzeitig das Bewusstsein für die derzeitige dramatische Situation im Sudan und die Bedrohung des reichen kulturellen Erbes des Landes schärft.

UNESCO-Initiative zur Rettung des kulturellen Erbes von Nubien

In den 1960er Jahren beschloss die ägyptische Regierung, den Assuan-Hochdamm zu bauen. Zur Erforschung und Rettung von Gebieten, die durch die Überflutung durch den Nil bedroht waren, beteiligten sich Wissenschaftler*innen aus sechsundzwanzig Ländern an einer UNESCO-Initiative zur Rettung des kulturellen Erbes von Nubien. Ein polnisches Team unter der Leitung von Prof. Kazimierz Michałowski von der Universität Warschau erforschte in diesem Zusammenhang die Stadt Faras, eine der mittelalterlichen Hauptstädte des Königreichs Nobadia, das zwischen dem sechsten und dem Ende des siebten Jahrhunderts existierte und sich über das Gebiet des heutigen Südägypten und Nordsudan erstreckte. Bis ins 14. Jahrhundert blieb Faras dann die Hauptstadt der nördlichen Provinz des Königreichs Makuria. Die Entdeckung einer Kathedrale und einer Reihe einzigartiger Wandmalereien war der Beginn zahlreicher Studien, die bis heute einen Schwerpunkt der polnischen Forschungen bilden. Das Nationalmuseum in Warschau beherbergt in der Faras-Galerie eine weltweit einzigartige Sammlung nubischer Kunst des Mittelalters.

Gerade jetzt, während des verheerenden Bürgerkriegs im Sudan, sollen die dort seit Jahrzehnten durchgeführten Forschungen die Welt daran erinnern, dass zusammen mit den Menschen dieses Landes auch sein reiches kulturelles Erbe stark bedroht ist. So bleibt zu hoffen, dass die internationale Gemeinschaft die Friedensbemühungen im Sudan unterstützen wird. #keepeyesonsudan


Eine Sonderpräsentation der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin, der archäologischen Fakultät der Universität Warschau und der Fakultät für Design der SWPS-Universität Warschau

 

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06.02.2025 bis 12.04.2025
Opening: 05.02.2025, 17:30
Bode-Museum

The special exhibition shows glamourous garments from medieval Nubia that express secular and religious prestige. The reconstructions are based on wall paintings from the cathedral of Faras. These are now in the collections of the National Museum in Warsaw and the Sudan National Museum in Khartoum. These magnificent loans enter into dialogue with selected textiles from the collection of the Museum of Byzantine Art and the Museum of Islamic Art.

The glamorous clothing in Faras’s wall paintings is particularly elegant and reveals its own symbolism. Initially inspired by the courtly costume of Byzantium, over the centuries, its décor has blended African colours and motifs with Arabic influences to create a unique style of dress.

Painstakingly Reconstructed Robes

Five robes for royal mothers, kings and bishop Marianos have been painstakingly reconstructed on the basis of the paintings from Faras cathedral and archaeological material. A research team from the University of Warsaw and SWPS University has been tasked with researching and reconstructing the splendid robes of the Nubian royal family and ecclesiastical dignitaries from the cathedral of Faras.

Clothing, Kingdom and Church

As today, clothing and accessories in medieval Nubia, now between the southern border of Egypt and Khartoum, were a form of non-verbal communication, with each element having its meaning. The cathedral of Faras, which was excavated by Polish archaeologists in the 1960s, contained many wall paintings. They depict, among others, the most influential official and ecclesiastical figures of the Nubian kingdom of Makuria. Christianity was introduced in this region as a new faith in the 6th century from Constantinople, the capital of the Byzantine Empire. Makuria remained a Christian state until the 14th century. Many churches were built during this period, decorated with monumental images of members of the court and clergy. They were intended to demonstrate to the faithful the connection between the kingdom and the church.

From the Louvre to the Museumsinsel Berlin

After an initial presentation in the Louvre in Paris, they will be exhibited in the Bode Museum together with selected textiles from the Museum of Byzantine Art collection, which will be used to explain the various techniques and decorations used in late antiquity and the early Middle Ages. Apart from that the exhibition documents the research results of a project that investigates the relations of authority between Church and state in Nubia.

UNESCO-led Initiative to Save the Cultural Heritage of Nubia

In the 1960s, the Egyptian government decided to build the Aswan High Dam. To study and salvage areas threatened by flooding by the Nile, scholars from twenty-six countries participated in a UNESCO-led initiative to save the cultural heritage of Nubia. A Polish team directed by Prof. Kazimierz Michałowski from the University of Warsaw chose as their research site the city of Faras, one of the medieval capitals of the Kingdom of Nobadia, which existed in today’s southern Egypt and northern Sudan between the sixth and end of the seventh century and then as the capital of the northern province of the kingdom of Makuria until the fourteenth century. The discovery of the cathedral and unique murals marked the beginning of studies that remain a Polish specialty today. Faras Gallery at the National Museum in Warsaw houses a globally unique collection of medieval Nubian art.

Particularly now, during the devastating civil war in Sudan, these efforts remind the world that not only the people of this country but also its rich heritage is under severe threat. We hope that the international community will support peace efforts in Sudan. #keepeyesonsudan


A special exhibition of the Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin in cooperation with the Faculty of Archaeology of the University of Warsaw and the Faculty of Design of the SWPS University of Warsaw

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