25.03.2021 Archiv, Programmarchiv

LiteraturPOLSKA: Mariusz Wilk / ONLINE

LiteraturPOLSKA – Begegnungen mit Autor(inn)en aus Polen

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Die 2018 initiierte Veranstaltungsreihe „LiteraturPOLSKA“ stellt die interessantesten Erscheinungen zeitgenössischer polnischer Literatur für ein breites Publikum verständlich vor und berücksichtigt dabei diverse literarische Gattungen – von Lyrik über Prosa und Essays bis hin zu Reportagen und Biografien.

Der polnische Journalist, Schriftsteller, Essayist und Reisende Mariusz Wilk wurde am 19. Januar 1955 in Wrocław geboren. Dort studierte und promovierte er im Fach Polnische Philologie. Seit Ende der 1970er-Jahre war er Aktivist der demokratischen Opposition im kommunistischen Polen. Er war u. a. Ko-Autor von oppositionellen Untergrund-Magazinen wie „Biuletyn Dolnośląski“ (Niederschlesisches Bulletin) und „Podaj dalej“ (Weitergeben). Im August 1980 war er während des Streiks auf der Lenin-Werft in Gdańsk Mitherausgeber des Streikberichts der Gewerkschaft „Solidarność“.

Nach der Ausrufung des Kriegsrechts in Polen im Dezember 1981 versteckte er sich und wurde 1982 verhaftet. Das Buch „Konspira. Rzecz o podziemnej Solidarności“ (Konspira. Über die Solidarność im Untergrund), das von ihm mitverfasst wurde, erschien 1984 in Paris und wurde im sog. zweiten Umlauf – dem illegalen Vertrieb von Periodika und Büchern – zu einem Bestseller. Daraufhin wurde Wilk erneut wegen der „Zusammenarbeit mit Vertretern des ausländischen Geheimdienstes“ verhaftet.

Ende der Achtzigerjahre verließ Wilk Polen und arbeitete zunächst als Pressekorrespondent in Westberlin, anschließend in den USA und schließlich in Russland auf den Solowezki-Inseln. Er ist als Autor von Reisereportagen erfolgreich, sein Buch „Wilczy notes. Zapiski sołowieckie 1996–1998“ (dt. „Schwarzes Eis. Mein Rußland“ 2003) wurde für den renommiertesten polnischen Literaturpreis Nike nominiert. Darüber hinaus veröffentliche er u. a. in vier Teilen sein „Nördliches Tagesbuch“. Auf Deutsch erschien neben „Schwarzes Eis“ der Reportagen-Band „Das Haus am Onegasee“ (2008).

2015 wurde Wilk für die folgenden fünf Jahre untersagt, in Russland zu leben; derzeit wohnt er in Neapel.

Veranstalter: Polnisches Institut Berlin in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slawistik an der Humboldt-Universität zu Berlin

Moderation: Prof. Michał Mrugalski

Übersetzung: Tomasz Olszówka

Foto © Wojciech Śmieja

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