Eröffnung: Freitag, 20.09.2024, 19 Uhr
21.09.2024 – 05.01.2025
Download: Einladungskarte
Begrüßung:
Dr. Carola Brückner, Bezirksstadträtin für Kultur
Einführung:
Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Ludwig-Maximilians-Universität München, Kuratorin
Prof. Dr. Marta Smolińska, Magdalena Abakanowicz Universität der Künste Poznań, Kuratorin
itinerant interlude #31, kuratiert von Laurie Schwartz
Performances während der Eröffnung:
Mobilistan | Manaf Halbouni, Christian Manss
Mobilistan von Manaf Halbouni und Christian Manss thematisiert nicht die Reise an Grenzlinien entlang, sondern versteht den Staat selbst als eine mobile Entität. Halbouni und Manss erklärten kurzerhand ihre Limousine zu einem staatlichen Territorium, dessen Außengrenzen von der Karosserie markiert werden, das über die Autotüren verlassen oder betreten werden kann. Der mobile „Staat“ verfügt über die vertrauten Zeichensysteme eines Staates, besitzt eine eigene Fahne, Nationalhymne und Pass, und Halbouni, Manss und zwei Mitstreiter*innen entscheiden als permanente Bewohner*innen, wer die Staatsangehörigkeit von Mobilistan erhält.
Mobile Art Space | Heike Gallmeier
In einem zum mobilen Wohnatelier umgebauten Transporter reiste Heike Gallmeier entlang der deutschen Außengrenzen durch Tschechien, Polen, Dänemark, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, die Schweiz und Österreich. Ausgangspunkt war die bayerische Kleinstadt Hohenberg, wo die Künstlerin nur wenige Schritte von der damals noch geschlossenen Grenze zur ehemaligen Tschechoslowakei entfernt aufwuchs. Während der Reise schuf und fotografierte Heike Gallmeier temporäre Installationen, die ihren Weg entlang der Grenzlinie markierten. Das mobile Atelier wurde zum Bildraum, in dem sich die Spuren der Reise immer wieder neu abbildeten.
Extreme | Vitalii Shupliak
In einer interaktiven Situation greifen die Gäste der Vernissage nach einem Glas Wein, das auf der Tischkante und damit auf der Kippe steht, also an der „Grenze“ zwischen Stabilität und Instabilität. Ihr Handeln entscheidet darüber, ob das Weinglas fällt oder in sicheren Händen landet.
Über die Ausstellung
Die polnisch-deutsche Grenze hat eine turbulente und komplizierte Geschichte, die bis heute Künstlerinnen und Künstler anregt. 442 Kilometer trennen Deutschland und Polen von der Ostsee und dem Stettiner Haff über die Lausitzer Neiße bis nach Tschechien. Die Ausstellung thematisiert die doppelte Bedeutung des Begriffs „Teilen“ als Trennung und auch als gemeinsamer Besitz und Erfahrung. Die Grenze und die Grenzregionen sind insofern nicht nur als politische und territoriale Trennlinie zu verstehen. Sie sind zudem eine Zone des Austauschs. Die teilnehmenden 28 Künstler*innen vereint der spezifische Blick auf Grenzsituationen und eine (Meta-) Reflexion in Audio, Video, Performance, Installation, Zeichnung und Malerei. Die Arbeiten haben das Potenzial, die vorherrschenden ästhetischen Regime in Frage zu stellen und Anlass für neue subversive Geografien und Kartografien zu sein. Sie referieren auf Erzählungen diesseits und jenseits der polnisch-deutschen Grenze.
Ein Kooperationsprojekt mit dem Nationalmuseum in Poznań.
Mit Arbeiten von: Taysir Batniji, Natalia Brandt, Diana Fiedler, Heike Gallmeier, Manaf Halbouni, Jerzy Hejnowicz, Celina Kanunnikava, Fabian Knecht, Simona Koch, georgia Krawiec, Paweł Kula, Ewa Kulesza, Michael Kurzwelly, Christian Manss, Silke Markefka und Nikolai Vogel, Iga Martin, Anne Peschken und Marek Pisarsky, Paul Pfarr, Sophia Pompéry, Sonia Rammer, Joachim Richau, Roland Schefferski, Vitalii Shupliak, Łukasz Skapski, Roland Stratmann und Marc Tobias Winterhagen
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Kunstfonds und der bezirklichen Förderfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Gefördert von: