10.04.2018
Die Staatsdelegation flog nach Katyn anlässlich des 70. Jahrestags des Katyn-Massakers. Bei einem Flugzeugabsturz kamen der polnische Präsident Lech Kaczynski, die First Lady, Maria Kaczynska, der letzte Präsident der Polnischen Exilregierung, Ryszard Kaczorowski, stellvertretender Sejmmarschall und stellvertretender Senatsmarschall, eine Gruppe von Parlamentariern, Kommandeure der polnischen Streitkräfte, Mitarbeiter des Kabinetts des Präsidenten der Republik Polen, Leiter staatlicher Institutionen, Geistliche, Vertreter von Ministerien sowie Sozial- und Kriegsveteranenorganisationen und ihre Begleitpersonen samt der Flugzeugbesatzung ums Leben.
Die Passagiere des Fluges sollten 22 Tausend polnische Offiziere – Kriegsgefangene – ehren, die im Frühjahr 1940 durch das Innenministerium der UdSSR ermordet wurden. Der Wald von Katyn, Mednoje, Charkiw, Bykiwnja sind Gebiete des heutigen Russland und der Ukraine, wo ein Massenmord an polnischen Kriegsgefangenen verübt wurde – an Offizieren, Wissenschaftlern, Geistlichen, Beamten und Unternehmern.
„Die Zukunft sollte auf der Wahrheit errichtet werden und darum ist die Wahrheit über Katyn so wichtig, weil sie Gerechtigkeit und Herzenstrost mit sich bringt“, diese Worte hätte der Präsident Lech Kaczynski in Katyn vortragen sollen.
Unter den 96 Opfern des Flugzeugabsturzes befanden sich auch langfristige, verdienstvolle Mitglieder des Auswärtigen Dienstes: Andrzej Kremer – stellvertretender Außenminister, zuständig für Rechts-, Vertrags- und Konsularangelegenheiten; Mariusz Handzlik – Unterstaatssekretär im politischen Kabinett des Präsidenten der Republik Polen, von 1994 bis 2005 dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten unterstellt (er war zudem u. a. stellvertretender Direktor des Departements für Sicherheitspolitik); Stanisław Jerzy Komorowski – stellvertretender Verteidigungsminister, der in den Jahren 2005-2006 auch stellvertretender Außenminister war, sowie Mariusz Kazana – Direktor des Diplomatischen Protokolls.
Die Ereignisse vom 10. April 2010 erschütterten Millionen von Polen im In- und Ausland sowie die internationale Öffentlichkeit. Bis heute wartet Polen auf die Rückgabe des Regierungsflugzeugs und der Black Boxes durch die russischen Behörden, die es ermöglichen würden, den Ursachen dieser Tragödie genau auf den Grund zu gehen.
Büro des Pressesprechers
Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen