23.05.2024 - 4.07.2024 Film, Programm

Queeres polnisches Kino | Polnischer Filmclub der Universität Potsdam

Filmmuseum Potsdam

23.05.2024, 19:00, Filmmuseum Potsdam
Nina
Drama, R: Olga Chajdas, PL 2018, 130 min, OmdU

Das Leben der Französischlehrerin Nina wäre erheblich angenehmer, wenn sie endlich schwanger wäre. Aber diverse Versuche mit allen möglichen Mitteln schlagen fehl, es bleibt nur noch ein Ausweg: Eine Leihmutter muss gefunden werden. Das geschieht im 21. Jahrhundert natürlich mit Hilfe von Portalen und Agenturen – aber es bleibt eine Frage des Vertrauens, so dass sich auf diesem Wege keine geeignete Frau finden lässt.

In diesem Moment kracht Ninas Wagen mit dem Auto der erheblich jüngeren Magda zusammen. Die arbeitet im Flughafen und führt ein sehr unstetes Leben. Sie betrügt ihre Freundin ununterbrochen, ihre Freizeit verbringt sie im Frauen-Fußballclub oder auf Partys mit vornehmlich weiblichem Publikum. Nach ersten Aversionen nähern sich die beiden grundverschiedenen Frauen zaghaft einander an, denn Nina sieht in Magda die ideale Leihmutter. Was hingegen nicht Teil ihres perfekt ausgearbeiteten Plans war: Magda wird für zunehmend nicht nur als Ersatzmutter attraktiv und stellt damit ihre ganze heile Familienwelt in Frage. [Rainer Mende]

Olga Chajdas (geb. 1983) studierte in Warschau und Łódź. Sie ist Regisseurin von Theaterstücken, Filmen und Fernsehserien. Sie drehte u. a. die Kurzfilme „Nina“ (2011) und „3 x miłość“ (2016), bevor sie mit „Nina“ ihren ersten Langspielfilm veröffentlichte.

B: Marta Konarzewska, Olga Chajdas
K: Tomasz Naumiuk
S: Kasia Adamik
M: Andrzej Smolik
D: Julia Kijowska, Eliza Rycembel, Andrzej Konopka u. a.

 

13.06.2024, 19:00, Filmmuseum Potsdam
Wszystkie nasze strachy / Alle unsere Ängste
Drama, R: Łukasz Ronduda & Łukasz Gutt, PL 2021, 94 min, Omdu

In Daniel Rycharski scheinen zwei Welten aufeinander zu prallen. Einerseits sind seine Aktionen und Installationen fester Bestandteil der urbanen Kunstszene, wo auch sein Bekenntnis zur Homosexualität kein großes Thema ist. Andererseits lebt er nach wie vor in der erzkonservativen Provinz, wo er sich nicht nur als Teil der Dorfgemeinschaft versteht, sondern auch als engagiertes Mitglied der volksfrommen Kirchengemeinde. Kunst und Gesellschaft sind für ihn untrennbar miteinander verbunden, doch mit seinen Skulpturen und Happenings eckt er bei den unmittelbaren Nachbarn massiv an – vor allem, wenn er darin die Ausgrenzung von LGBT-Personen thematisiert.

Ronduda erweist sich erneut als Meister darin, die soziale Relevanz von Kunst verständlich zu bebildern. In seinem trotz des theoretischen Unterbaus empathischen, bisweilen zu Tränen rührenden Drama gelingt ihm ein seltenes Kunststück: Er verweist nicht nur auf gesellschaftliche Gräben, sondern schlägt auch Brücken darüber und zeigt, wie scheinbar unversöhnliche politische Lager miteinander in Dialog treten können. Und das nicht nur in der Theorie: Rycharski gibt es wirklich. [Rainer Mende]

Łukasz Ronduda (geb. 1976) ist Regisseur, Drehbuchautor und Kurator des Museums für Zeitgenössische Kunst in Warschau. In seinen drei Spielfilmen „Performer“ (2015), „Serce miłosći“ (2017) und „Wszystkie nasze strachy“ verbindet er Kunst, Künstlerporträts und dramatische Geschichte zu einem Gesamtkunstwerk mit ganz eigener Handschrift.

Der Kameramann Łukasz Gutt (geb. 1980) hat ein Studium an der Schlesischen Universität Katowice absolviert. Er stand seit 2005 für zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme sowie Serien- und TV-Produktionen hinter der Kamera, darunter alle Spielfilme von Łukasz Ronduda. Als Regisseur debütierte er 2010 mit dem Dokumentarfilm „Odyseja złomowa“. „Wszystkie nasze strachy“ ist sein Langspielfilm-Debüt.

B: Łukasz Ronduda, Michał Oleszczyk, Katarzyna Sarnowsk
K: Łukasz Gutt
S: Przemysław Chruścielewski, Kamil Grzybowski
M: Igor Kłaczyński, Marcin Lenarczyk, Bartosz Łupiński
D: Dawid Ogrodnik, Maria Maj, Andrzej Chyra, Oskar Rybaczek, Jacek Poniedziałek, Agata Łabno, Jowita Budnik, Ewa Konstancja Bułhak u. a.

 

04.07.2024, 19:00, Filmmuseum Potsdam
Płynące wieżowce / Tiefe Wasser
R: Tomasz Wasilewski, PL 2013, 89 min, OmdU

Leistungsschwimmer Kuba steht unter Druck. Seine Mutter möchte ihren Sohn für sich haben und will, dass Freundin Sylwia auszieht. Sein Trainer will, dass er sich mehr anstrengt. Doch Kuba trifft keine Entscheidungen und entzieht sich den Erwartungen. Dass er leistungssteigernde Mittel nimmt, behält er ebenso für sich wie den schnellen Sex mit Männern im Klo der Schwimmhalle.

Als er in einer Kunstgalerie Michał kennen lernt, scheint zum ersten Mal in Kubas Leben die Möglichkeit auf, sich in einen Mann verlieben. Untertauchen und widerstandslos durchs Leben zu gleiten, funktionieren nicht mehr als Strategie. Sylwia schöpft Verdacht, seine Mutter kann nicht loslassen und für Michał ist kein Platz in seinem Leben reserviert. Verzweifelt sucht Kuba eine Möglichkeit, sich freizuschwimmen.

Tomasz Wasilewskis visuell meisterhaftes und im polnischen Kontext erstaunlich offenherzig erzähltes Drama über die schwule Selbstfindung eines jungen Mannes erhielt auf dem Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary 2013 den Preis der Sektion „East of the West“. Die überragenden Schauspieler*innen vermitteln auf zupackende Weise die Sehnsucht der Jugend nach einem selbstbestimmten Leben und nach sexueller Freiheit. [Salzgeber]

B: Tomasz Wasilewski
K: Jakub Kijowski
S: Aleksandra Gowin
M: Baasch
D: Mateusz Banasiuk, Marta Nieradkiewicz, Bartosz Gelner, Katarzyna Herman u. a.


Veranstalter: Polnischer Filmclub der Universität Potsdam, Filmmuseum Potsdam & Polnisches Institut Berlin, unterstützt von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Brandenburg e.V.

Info: https://www.facebook.com/polnischerfilmclub, https://www.filmmuseum-potsdam.de

Ort: Filmmuseum, Breite Straße 1A, 14467 Potsdam

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