Die Lebensgeschichten von Stanisława Leszczyńska und Maria Stromberger sind ein Beweis für Anstand, Menschenliebe und Mut unter äußerst unmenschlichen Umständen. Zwei Heldinnen von Auschwitz im Porträt.
Die Protagonistin des Dokumentarfilms „Die Hebamme“ ist Stanisława Leszczyńska, die Heldin der Besatzungszeit. Im Februar 1943 wurde sie zusammen mit ihrer Familie verhaftet, weil sie politische Gegner der Nazis waren und als Katholiken jüdischen Menschen im Ghetto von Łódź geholfen hatten. Ihre Söhne: Stanisław und Henrik wurden ins KZ Mauthausen-Gusen deportiert. Stanisława Leszczyńska und die Tochter Sylwia wurden nach KZ Auschwitz-Birkenau gebracht. Hier begann die Mission der polnischer Geburtshelferin: Am dunkelsten Ort ihre Arbeit auszuüben. Am Rande der Erschöpfung begleitete sie rund 3.000 Geburten, ohne dabei ein Kind zu verlieren. Ihr Sohn Stanislaw Leszczynski hatte den Lager überlebt, er war eine erstaunliche Persönlichkeit, Professor der Medizin und Autorität auf dem Gebiet der Radiologie. Er wurde im Film „Mauthausen zwei Leben“ porträtiert.
In dem Buch „Ein Engel in der Hölle von Auschwitz“ (Falter Verlag 2021) porträtiert Dr. Harald Walser Maria Stromberger, die aus Kärnten stammende Bregenzer Krankenschwester, die in Auschwitz vielen Häftlingen das Leben gerettet hat und auch aktives Mitglied der Widerstandsgruppe im Lager war. Maria Stromberger, ließ sich 1942 freiwillig ins KZ Auschwitz versetzen, nachdem sie zwei ehemalige Häftlinge, die im Fieberwahn über Auschwitz berichteten, gepflegt hatte. Ihre Begründung: Ich will sehen, wie es wirklich ist, vielleicht kann ich auch etwas Gutes tun. Und das tat sie, indem sie aktiv Widerstand leistete, Häftlinge rettete, Kurierdienste erledigte, Waffen und Sprengstoff schmuggelte.
Maria Stromberger war zu Lebzeiten in Polen zwar hoch angesehen, in ihrer Heimat aber kaum gewürdigt. Die umfassende Biographie von Dr. Walser und Diskussionen wie diese helfen, die Erinnerung an diese mutige Krankenschwester lebendig zu halten.
Programm:
FILMVORFÜHRUNG: „Die Hebamme“
Anschließend Dr. Harald Walser im Gespräch mit Mag. Siegmar Schlager (Falter Verlag)
Datum und Uhrzeit:
Do., 24. März um 18.30 Uhr
Ort:
Polnisches Institut, Am Gestade 7, 1010 Wien
Info und Karten:
Eintritt frei. Anmeldung erforderlich: event.wien@instytutpolski.pl
Veranstalter:
Polnisches Institut Wien
Kooperation:
Falter Verlag
Bitte beachten Sie die aktuellen Covid-19-Maßnahmen.