Der Fotograf, Kameramann, Regisseur und Lehrende Bogdan Dziworski (1941) ist einer der originellsten Vertreter der Łódźer Tradition des „kreativen Dokumentarfilms“. Seine kurzen, wortlosen Dokumentarfilme verschreiben sich der Idee von Kino als visuelles Medium: atemberaubende, strukturell komplexe Gedichte über außerordentliche menschliche Leistungen. Sein Lieblingsthema ist der Sport – in der Filmgeschichte kann sich kaum etwas mit Dziworskis leidenschaftlichen, inspirierenden und formal einfallsreichen Würdigungen körperlicher Aktivitäten messen.
Bogdan Dziworskis Arbeiten zeugen von seiner Bewunderung für Körper in Bewegung und für die Kraft des Geistes, körperliche Fähigkeiten und Grenzen zu überschreiten. Doch sind sie keinesfalls (Staats-)Propaganda für einen gesunden Lebensstil, das beweisen neben der ästhetischen Raffinesse deren diabolischer Witz und Verspieltheit. So porträtiert Dziworski den Skistar Franz Klammer mit sanfter Ironie und (visuellem) Humor als großartigen Athleten und großes Slapstick-Talent à la Buster Keaton. Dazu zeigen wir seine filmischen Tribute an den modernen Fünfkampf, an Hockey, Biathlon und die Fechtkunst – und als Abschluss ein pointillistisches Fresko über einen Mann, der ohne Hände mehr zu leisten vermag, als es die meisten Menschen jemals mit beiden Händen imstande sind. (J. M.)
In Anwesenheit von Bogdan Dziworski
Filme
„Sceny narciarskie z Franzem Klammerem“ („Skiszenen mit Franz Klammer“) PL, 1980, 35 mm, Farbe, 22 Min.
„Pięciobój nowoczesny“ („Moderner Fünfkampf“) PL, 1975, 35 mm, Farbe, 8 Min.
„Hokej“ („Hockey“) PL, 1976, 35 mm, Farbe, 11 Min.
„Dwubój klasyczny“ („Klassischer Biathlon“) PL, 1978, 35 mm, Farbe, 11 Min.
„Fechtmistrz“ („Fechtmeister“) PL, 1980, 35 mm, Farbe, 11 Min.
„Kilka opowiesci o człowieku“ („Szenen aus dem Leben eines Mannes“) PL, 1983, 35 mm, Farbe, 19 Min.
Datum und Uhrzeit:
Mi., 6. April um 20.30 Uhr
Ort:
Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien
Info und Karten:
Tickets: www.filmmuseum.at
Veranstalter:
Österreichisches Filmmuseum, Polnisches Institut Wien