12.-16. März 2025, Stadtkino, Akademiestr. 13, 1010 Wien
Info und Karten: https://stadtkinowien.at/news/new-polish-films-von-12-16-maerz/
Anlässlich der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes im ersten Halbjahr 2025 präsentiert Polen in ganz Europa ein umfangreiches Kulturprogramm unter dem gemeinsamen Motto „Culture Sparks Unity“, das die Vielfalt und Kreativität der polnischen Kunstszene hervorhebt. Es wird vor allem auf junge Künstlerinnen und Künstler gesetzt, die als Zukunft der europäischen Kultur gesehen werden, sowie auf Solidarität, verstanden als gemeinsame Verantwortung angesichts der Herausforderungen der heutigen Zeit.
Die polnische Filmkunst genießt seit Jahren internationales Ansehen und verbindet auf eindrucksvolle Weise Tradition mit moderner Sensibilität. Die Auswahl der Filme für die diesjährige Edition von NEW POLISH FILMS umfasst Produktionen, die nicht nur durch ihre künstlerische Qualität überzeugen, sondern auch relevante gesellschaftliche Themen aufgreifen.
DOPPELGÄNGER / Sobowtór
Mittwoch, 12. März, 20:00 Uhr
SO GUT WIE NICHTS / Tyle co nic
Donnerstag, 13. März, 18:00 Uhr
UND WENN DIE BÄUME SCHWEIGEN / Drzewa milczą
Freitag, 14. März, 20:15 Uhr
OSTERWASSER / Lany poniedziałek
Samstag, 15. März, 18:30 Uhr
ULTIMA THULE
Sonntag, 16. März, 20:15 Uhr
Solidarity in a historical perspective
Doppelgänger / Sobowtór
Regie: Jan Holoubek
Buch: Andrzej Gołda, Jan Holoubek
PL 2023, 115 Min., OmdU
Mit Jakub Gierszal, Emily Kusche, Tomasz Schuchardt, Andrzej Seweryn
Spionage-Thriller. Während des Kalten Krieges wird ein junger Mann vom polnischen Geheimdienst als Spezialagent nach Straßburg entsandt. Dort gibt er sich gegenüber Helga als ihr Sohn Hans aus – das Kind, das sie vor 30 Jahren in Polen zur Adoption freigegeben hatte. Kurz darauf verstirbt Helga. Hans zieht zu ihrem Bruder, Helmut Steiner, und dessen Tochter Nina. Fasziniert vom westlichen Lebensstil, beginnt er bei einer europäischen politischen Organisation zu arbeiten. Dadurch erhält er Zugang zu vertraulichen Informationen über die polnische Gemeinschaft in Straßburg und deren Unterstützung für die Solidarność-Opposition.
Gleichzeitig begibt sich Jan Bitner, ein junger Patriot, Ingenieur in der Danziger Werft, der bei Adoptiveltern aufgewachsen ist, auf die Suche nach seiner leiblichen Mutter. Er ahnt nicht, dass ein anderer Mann, dessen wahrer Name Józef Wieczorek lautet und der sich als Hans ausgibt, seine Identität nutzt, um im Auftrag des polnischen Geheimdienstes zu spionieren.
Jan Holoubek schildert in diesem fesselnden Psychodrama eindrucksvoll, wie die Politik das Leben gewöhnlicher Menschen beeinflusst oder sogar zerstört – und lässt die Geschichte dabei zu einem packenden Spionagethriller werden.
Polish Film Festival in Gdynia 2023 – Beste Regie, Beste Kamera, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümbild
The Pigeon International Film Festival – Beste Kamera
Solidarity with nature
ULTIMA THULE
Polen 2023, 79 Min., OmdU
Regie und Drehbuch: Klaudiusz Chrostowski
Mit Jakub Gierszał, Weronika Humaj, Chloe Tallack, Arthur Henri
Nach dem Tod seines Vaters sucht der junge Bartek Zuflucht in der Ferne. Seine Reise führt ihn auf die abgelegene britische Insel Foula, um sich selbst zu finden. Er hat nur einen Rucksack, Erinnerungen und die Frage: „Wie geht es weiter?“ dabei. Die wilde Natur, harte Arbeit und neue Beziehungen stellen ihn jedoch jeden Tag erneut auf eine harte Probe. Das gibt Bartek aber auch die Chance, sich selbst zu reflektieren und einiger seiner Fragen zu klären. Ein eindrucksvolles Werk über Trauer, Schuld, Entschleunigung, Natur und Selbstfindung.
In Kooperation mit Crossing Europe Filmfestival, Linz
Solidarity with people
Und die Bäume schweigen / Drzewa milczą
Dokumentarfilm, PL/DK/DE 2024, 84 Min., OmdU
Regie: Agnieszka Zwiefka, Österreich-Premiere
Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter an der polnisch-weißrussischen Grenze muss die 16-jährige Kurdin Runa schnell erwachsen werden und sich um ihre vier jüngeren Brüder sowie ihren depressiven, hilflosen Vater kümmern. Während ihres Aufenthalts im Flüchtlingslager kämpft die Familie mit ihrer traumatischen Vergangenheit, einer unsicheren Zukunft und der drohenden Abschiebung. Runas Zuflucht vor den täglichen Sorgen ist ihr Skizzenbuch, das sich mit zunehmend beunruhigenden Bildern füllt. Der Film ist eine teilweise animierte Erzählung über das vorzeitige Erwachsenwerden im Schatten der globalen Flüchtlingskrise.
Cambridge Film Festival – Youth Lab Jury Award
Watch Docs Film Festival – Auszeichnung Hauptwettbewerb
Giffoni Valle Piana – Bester Dokumentarfilm
Docaviv International Documentary Film Festival – „Beyond The Screen“ Preis
Krakow Film Festival – Hauptpreis National Competition
In Kooperation mit Crossing Europe Filmfestival, Linz
Community
So gut wie nichts / Tyle co nic
PL 2023, 93 Min., OmdU
Regie und Buch: Grzegorz Dębowski
Mit Artur Paczesny, Monika Kwiatkowska, Agnieszka Kwietniewska, Artur Steranko u. a.
Die große Politik und die kleinen Leute. Jarek ist Landwirt und scheut sich weder vor harter Arbeit noch vor Auseinandersetzungen mit den Behörden.. Als ein örtlicher Abgeordneter die Dorfgemeinschaft mit gebrochene Versprechen und wankelmütige politische Entscheidungen enttäuscht, wird Jarek aktiv. Er organisiert eine Protestaktion vor dem Haus des Politikers und führt diese an. Doch er ahnt nicht, dass er sich bald in ein gefährliches Netz aus Intrigen verstrickt, das nicht nur seine Liebsten bedroht, sondern auch seine gesamte Zukunft infrage stellt. Doch der Film von Grzegorz Dębowski ist nicht nur Geschichte eines einzelnen Menschen, sondern vielmehr eine Reflexion darüber, was Menschlichkeit heute bedeutet.
Polish Film Festival in Gdynia 2024 – Beste Hauptrolle, Beste Nebenrolle, Bestes Drehbuch
Tirana European Youth Film Festival – Bester Film, Beste Regie
International Festival of Independent Cinema Off Camera – FIPRESCI Preis
Sisterhood
Osterwasser / Lany poniedziałek
PL/EE/CZ 2024, 85 Min., OmdU
Regie: Justyna Mytnik
Mit: Julia Polaczek, Nel Kaczmarek, Weronika Kozakowska, Jowita Budnik
Poetische Geschichte über Trauma, Hoffnung und Neuanfang. Die fünfzehnjährige Klara wurde am Ostermontag von einem maskierten Jungen vergewaltigt. Sie kann sich jedoch daran nicht erinnern. Ein Jahr später, kurz vor dem ersten Jahrestag des Vorfalls, beginnt sie eine lähmende Angst vor Wasser zu entwickeln, sie bekommt Albträume und sogar Panikattacken. Auf der Suche nach Unterstützung und Verständnis wendet sich Klara an ihre neue, etwas esoterische Freundin. Gemeinsam müssen sie sich der tief verdrängten traumatischen Erfahrung stellen und einen Weg zu Neuanfang finden. Der Film zeigt den Prozess des Erwachsenwerdens und der schrittweisen Bewältigung schwieriger Erlebnisse, eingebettet in die farbenfrohe Welt der polnischen Ostertraditionen. Die Regisseurin verbindet Elemente der polnischen Folklore mit traumhaften Fantasien und verleiht der Geschichte eine metaphysische Dimension.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Adam-Mickiewicz-Institut im Rahmen des Auslandskulturprogramms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2025 organisiert.





