Die unglaubliche Überlebensgeschichte der Leokadia Justman
Datum und Uhrzeit: Di., 20. Mai 18.00 Uhr
Ort: Polnisches Institut, Eintritt frei. Anmeldung: event.wien@instytutpolski.pl
Leokadia Justman, geboren 1922 in Piątek, wuchs in Łódź auf. Mit ihren Eltern entkam sie dem Warschauer Ghetto. Im Dorf Gorzkowice nahm ihre Mutter Zosia die Deportation nach Treblinka auf sich, um das Leben der Tochter zu retten. Mit ihrem Vater Jakub gelang im März 1943 die Flucht aus dem Ghetto von Piotrków nach Tirol. Dort lebten sie unter falschen Identitäten, bis sie im März 1944 an die Gestapo verraten wurden. Ihr Vater wurde im April im Lager Reichenau ermordet. Leokadia kam mit ihrer Freundin Marysia Fuks ins Innsbrucker Polizeigefängnis, wo Polizisten ihre Deportation verhinderten. Am 18. Januar 1945 brachen sie aus dem Gefängnis aus. Unterstützt von Polizisten und drei Frauen, entkamen sie in die Region von Lofer, wo sie die letzten Kriegsmonate überlebten. Unmittelbar nach dem Krieg kehrte sie nach Innsbruck zurück, wurde die erste Sekretärin des Jüdischen Komitees und schrieb ihre Erinnerungen auf 500 maschinschriftlichen Seiten auf Polnisch. 1950 emigrierte sie mit ihrem Mann Józef Wiśnicki nach New York. 2002 starb sie in Florida. Im Jahr darauf publizierte ihr Sohn Jeffrey Wisnicki die Englische Version. Der nun erstmals ins Deutsche übersetzte autobiografische Bericht gibt einen seltenen, authentischen Einblick in das Leben und Überleben als Jüdin in Tirol während der NS-Zeit.
Podiumsgäste: Niko Hofinger, Dominik Markl (Herausgeber)
Lesung: Izabela Janssen-Wnorowska
„Brechen wir aus!: Als polnische Jüdin auf der Flucht in Tirol. Eine autobiografische Überlebensgeschichte“ von Leokadia Justman (Tyrolia Verlag 2025)
Veranstalter: Polnisches Institut Wien
Partner: Universität Innsbruck, Tyrolia Verlag, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
