Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freunde und Freundinnen des Polnischen Instituts Wien,
am 15. Januar endet meine über fünfjährige Amtszeit als Direktor des Polnischen Instituts Wien. Die Leitung des Instituts, der diplomatischen Vertretung des polnischen Außenministeriums, die seit 46 Jahren ihren Sitz im Herzen Wiens hat, war für mich nicht nur eine große Freude und Herausforderung, sondern vor allem eine große Ehre.
Die Begegnungen mit Ihnen, mit VertreterInnen der österreichischen und polnischen Wissenschaft, Kunst und Kultur, unsere zahlreichen Gespräche, Ihre konstruktive Kritik, sowie die vielen herzlichen Worte haben mich und meine MitarbeiterInnen stets angespornt, uns für die bestmögliche Förderung der polnischen Kultur in Österreich mit voller Hingabe einzusetzen.
Mehr als 28 Programmhefte und 352 Veranstaltungen im Bereich der öffentlichen und kulturellen Diplomatie sind das Ergebnis der Zusammenarbeit, für die ich mich in erster Linie bei denen bedanken möchte, die mich tatkräftig unterstützt haben – bei allen MitarbeiterInnen des Polnischen Instituts Wien, mit denen ich seit 2016 zusammenarbeiten durfte.
Mein besonderer Dank und Respekt gelten allen meinen geschätzten VorgängerInnen – den ehemaligen Direktorinnen und Direktoren des Polnischen Instituts Wien. Ohne ihre Leistungen wäre das Institut nicht das, was es heute ist – ein Ort des lebendigen Austausches zwischen VertreterInnen der österreichischen und polnischen Kultur, Kunst und Wissenschaft.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freunde und Freundinnen des Polnischen Instituts Wien,
der Erfahrungsaustausch und die Organisation der Programmveranstaltungen des Instituts im Geiste des gegenseitigen Verständnisses zwischen den polnischen und österreichischen Partern haben meine Tätigkeit zum großen Teil determiniert. Unsere Konzerte, Debatten, Ausstellungen, Vorträge, Filmvorführungen, Seminare, Workshops und Medienkampagnen zielten nicht nur darauf ab, dem österreichischen Publikum Polen näher zu bringen, sondern auch die gegenseitigen Beziehungen aufzubauen und die polnisch-österreichische Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.
Ich bin froh, dass sich die polnisch-österreichischen Beziehungen in den letzten Jahren deutlich intensiviert und gefestigt haben. Besonders hervorzuheben sind Projekte wie die Querschnittsausstellungen im Heeresgeschichtlichen Museum, die vielen Vorträge, Diskussionen, Seminare und Ausstellungen an den Universitäten in Wien, Salzburg und Linz, Projekte im Rahmen der Filmfestivals, u.a. Crossing Europe, Tricky Women, Let’s CEE Festival, des Jüdischen Filmfestivals, sowie Veranstaltungen zur Förderung des polnischen Handwerkes und der zeitgenössischen Kunst in Zusammenarbeit mit der Vienna Design Week, der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten, dem Museum für angewandte Kunst (MAK) und dem LENTOS Museum. Darüber hinaus haben wir auch viele unvergessliche Konzerte polnischer und österreichischer KünstlerInnen in renommierten Konzertsälen in Graz, Salzburg, Wien, Innsbruck und Klagenfurt sowie zahlreiche wissenschaftliche Debatten unter Beteiligung österreichischer WissenschaftlerInnen, in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und österreichischen Universitäten veranstaltet.
Eine sehr wichtige Rolle während meines Aufenthalts in Wien spielten die direkten Kontakte von österreichischen und polnischen KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, VertreterInnen der Medien und der Welt der Kunst und Kultur. Ich hatte das Vergnügen, diese Kontakte durch eine Reihe von Studienbesuchen zu vertiefen. Jedes Jahr organisierte das Polnische Institut Wien Reisen nach Polen für österreichische KunsthistorikerInnen, WissenschaftlerInnen und JournalistInnen.
Von sehr großer Bedeutung bei unseren Veranstaltungen war auch die Zusammenarbeit innerhalb von EUNIC Austria und mit den befreundeten Kulturinstituten der Visegrád-Länder: mit dem Collegium Hungaricum Wien, dem Slowakischen Institut in Wien und dem Tschechischen Zentrum Wien. Bemerkenswert waren zahlreiche Debatten unter Beteiligung führender Think-Tanks und wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen aus den V4-Ländern und aus Österreich – u.a. des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen und der Diplomatischen Akademie Wien. Diese Debatten befassten sich mit der aktuellen Zusammenarbeit und Herausforderungen bei den bi- und multilateralen Beziehungen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freunde und Freundinnen des Polnischen Instituts Wien,
historische Diplomatie war ein wesentlicher Schwerpunkt der Aktivitäten des Polnischen Instituts Wien, das ich von 2016 bis 2022 leitete. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass zusammen mit u.a.: der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, der Bewusstseinsregion Mauthausen-Gusen-St.Georgen, der österreichischen Janusz-Korczak-Gesellschaft, den Österreichischen Freunden von Yad Vashem oder dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes haben wir uns mit der Geschichte des deutschen nationalsozialistischen Konzentrationslagers Gusen beschäftigt – des Symbols der Vernichtung vieler Völker, in dem die meisten Opfer und Häftlinge aus Polen stammten. Gemeinsam mit unseren österreichischen Partnern haben wir zahlreiche Filmvorführungen, Diskussionen und Workshops für SchülerInnen und Studierende organisiert. Diese Projekte wurden von vielen Ausstellungen und wissenschaftlichen Konferenzen über den Zweiten Weltkrieg begleitet.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freunde und Freundinnen des Polnischen Instituts Wien,
ich freue mich, dass durch unsere Tätigkeit die Position des Instituts in der österreichischen Öffentlichkeit gestärkt wurde. Ich freue mich auch über die vertiefte Zusammenarbeit mit vielen renommierten österreichischen Institutionen. An dieser Stelle möchte ich dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, dem Ministerium für Kultur, nationales Erbe und Sport, dem Adam-Mickiewicz-Institut, allen polnischen diplomatischen Vertretungen in Österreich, dem Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien, der polnischen Fremdenverkehrsorganisation, der St. Josefskirche am Kahlenberg, der Polnischen Katholischen Mission, der Pfarre Zur Göttlicher Liebe, sowie den polnischen Organisationen in Österreich meinen aufrichtigen Dank für die Zusammenarbeit und Unterstützung aussprechen.
Das Ende meines Aufenthaltes in Wien ist für mich ein sehr berührender Moment. Doch in jedem Ende liegt ein neuer Anfang. Ich wünsche meiner Nachfolgerin, Frau Monika Szmigiel-Turlej, alles Gute und Ihnen vor allem Gesundheit, Freude und eine bessere Zeit ohne Pandemie, sowie viel Spaß bei den Veranstaltungen des Polnischen Instituts Wien, das Sie immer gastfreundlich aufnehmen wird.
Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen
Rafał Sobczak