Ausstellungsdauer: 17. Oktober 2025 – 30. Jänner 2026
Ort: Polnisches Institut Wien, Am Gestade 7, 1010 Wien

Die Fotoausstellung „One Vision, Parallel Realities. In Passing“ präsentiert über hundert Fotografien aus dem Archiv von Romuald Broniarek, einem bedeutenden Bildchronisten des sozialistischen Polen. In seiner Rolle als Fotograf war Broniarek beauftragt, das Bild des Landes im Sinne der sozialistischen Ideologie festzuhalten: Paraden, Fabriksbesichtigungen, industrielle und landwirtschaftliche Errungenschaften des Ostblocks, den Wiederaufbau des Nachkriegspolen und eine vermeintlich florierende Kultur.

Die Ausstellung beleuchtet den Spannungsbogen zwischen offizieller Erzählung und gelebter Realität, den Broniarek mit seiner Kamera dokumentierte. Viele seiner Aufnahmen, die oft im Vorübergehen entstanden sind, hinterfragen die von der Regierung inszenierte Vision eines idealisierten Staates. Sie zeigen, was offiziell nicht sichtbar sein sollte – und machen so die Kluft zwischen Propaganda und Alltagswirklichkeit deutlich. Polen sollte in Bildern erscheinen, wie es sein wollte – nicht wie es war. Zwischen monumentalen Bauprojekten und minutiös inszenierten Paraden zum Tag der Arbeit eröffnet sich ein Bild einer Gesellschaft im Aufschwung – oder ist es vielmehr der Entwurf einer Zukunft, die nie Wirklichkeit wurde?

Kurator:innen:
Katarzyna Broniarek-Niemczycka (Urenkelin von Romuald Broniarek) und Philip Niedenthal

Katarzyna Broniarek-Niemczycka, Urenkelin des Fotografen, erzählt persönliche Geschichten über Broniarek und gibt Einblicke in sein künstlerisches Schaffen.

Filip Niedenthal, Journalist, Verleger und erster Chefredakteur der polnischen Vogue, ordnet die Ausstellung aus kulturhistorischer Perspektive ein und beleuchtet die Relevanz von Broniareks Werk heute.

In Zusammenarbeit mit Dom Spotkań z Historią und FOTO WIEN.

Öffnungszeiten der Galerie: Mo-Do 12-16 Uhr, Fr 10-15 Uhr
Info und Karten: Eintritt frei
Veranstalter: FOTO WIEN, Polnisches Institut Wien, Dom Spotkań z Historią (Warschau)