18.09.2025 #RememberGusen, Aktuelles

Ehrung für Stanisław Zalewski mit dem Simon-Wiesenthal-Preis

Die Auszeichnung mit dem Simon-Wiesenthal-Preis würdigt nicht nur das persönliche Schicksal Zalewskis, sondern vor allem seine jahrzehntelange Arbeit für Aufklärung, gegen Antisemitismus und für die Stärkung der Demokratie.
Gestern wurde im Parlament der Simon-Wiesenthal-Preis verliehen – eine Auszeichnung für Initiativen und Überlebende, die sich gegen Antisemitismus und für Holocaustaufklärung einsetzen. Unter den Geehrten war auch der polnische Zeitzeuge Stanisław Zalewski, dessen Lebensgeschichte und Engagement ein eindrucksvolles Beispiel für Zivilcourage und Erinnerungsarbeit sind.
 
Zalewski, geboren am 1. Oktober 1925 in Polen, war schon als Jugendlicher im Widerstand aktiv. Mit 14 Jahren kämpfte er in Warschau gegen die nationalsozialistische Besatzung. Als 18-Jähriger verhaftete ihn die Gestapo und verschleppte ihn zunächst ins Gefängnis Pawiak, später in mehrere Konzentrationslager: Auschwitz-Birkenau, Mauthausen, Gusen I und Gusen II. Im Stollensystem des Kommandos „Bergkristall“ musste er Zwangsarbeit für die Rüstungsindustrie leisten. Insgesamt 600 Tage war er inhaftiert, bis amerikanische Soldaten am 5. Mai 1945 das Lager Gusen befreiten. Nach seiner Rückkehr ins zerstörte Warschau erfuhr Zalewski vom Tod seiner Mutter und seines Bruders. Er holte seinen Schulabschluss nach, studierte und gründete eine Familie. Jahrzehntelang schwieg er über das Erlebte – bis er vor rund 30 Jahren, bei einem Besuch der ehemaligen Lager mit seinem Sohn, begann, seine Erinnerungen weiterzugeben. Seitdem tritt er als unermüdlicher Zeitzeuge auf, spricht bei Gedenkfeiern, besucht Schulen in Österreich und Polen und veröffentlichte sein Buch „Ereignisse und Zeichen der Zeit aus den Jahren 1939–1945“.

Zeitzeuge Stanislaw Zalewski. Foto: Parlamentsdirektion/​Thomas Topf


Als Vorsitzender der „Polnischen Vereinigung der Ehemaligen Häftlinge der politischen Gefängnisse und Konzentrationslager Hitlers“ erreichte er zudem, dass die irreführende Bezeichnung deutscher Vernichtungslager als „polnische Lager“ nicht mehr verwendet werden darf.
Sein Engagement ist auch Thema des Dokumentarfilms „Botschafter des Erinnerns“, der 2024 in die österreichischen Kinos kam und mittlerweile im Unterricht eingesetzt wird. Während seines Wien-Besuchs anlässlich der Dreharbeiten sprach er mit vielen jungen Menschen – so wie auch jetzt, wo er den Film persönlich begleitet und über seine Erlebnisse erzählt.
 
Die Auszeichnung mit dem Simon-Wiesenthal-Preis würdigt nicht nur das persönliche Schicksal Zalewskis, sondern vor allem seine jahrzehntelange Arbeit für Aufklärung, gegen Antisemitismus und für die Stärkung der Demokratie. Wie die Vorständin des Nationalfonds, Hannah Lessing, betonte, sei Erinnerung keine bloße Rückschau, sondern ein Auftrag – ein Auftrag, den Stanisław Zalewski mit eindrucksvoller Konsequenz erfüllt.

Eröffnungsworte. Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner (ÖVP). Foto: Parlamentsdirektion/​Thomas Topf



 

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