Am 15. Dezember findet im Wiener Volkstheater die Uraufführung des Theaterstücks „Die Zehn Gebote“ nach den gleichnamigen Filmen von Krzysztof Kieślowski statt. Das Volkstheater hat in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Wien und dem Museum für Kinematografie in Łódź ein umfangreiches Rahmenprogramm vorbereitet, das dem Theaterpublikum die Person und das Schaffen des polnischen Meisterregisseurs näherbringen soll.
Mi., 22. November 2017, 18.30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Krzysztof Kieślowski – Spuren und Erinnerung“
Krzysztof Kieślowski, der bedeutende polnische Filmemacher (1941–1996), hat wie kein anderer das private Leben im politischen Zeitalter erforscht. Wie viel Persönliches von ihm in seinen Filmen steckt, etwa in den Hauptwerken „Drei-Farben-Trilogie“, „Das Leben der Veronika“ und „Dekalog“, wollte er nicht preisgeben. Trotzdem beziehungsweise umso mehr lohnt es sich, Einblick zu nehmen: Weggefährten (wie der Koautor seiner Drehbücher, Krzysztof Piesiewicz), Filminstitute und Familienmitglieder haben ihre Archive geöffnet und für das deutschsprachige Publikum eine eindrucksvolle Schau an Dokumenten und Zeugnissen zusammengestellt.
Konzept der Ausstellung: Stanisław Zawiśliński
Ausstellungskuratorin: Krystyna Zamysłowska, Museum für Kinematografie in Łódź
Ort: Ausstellung im oberen Rangfoyer des Volkstheaters (Hinweisschilder beachten!). Geöffnet an jedem Spieltag ab eine Stunde vor Beginn bis nach Ende der Vorstellung.
Zu sehen bis Ende Jänner 2018
Fr., 1., bis Do., 14. Dezember
PATSCHENKINO „Zehn Gebote in zehn Folgen“
Kieślowski hat seinen „Dekalog“ („Die Zehn Gebote“) für das Fernsehen konzipiert: zehn Gebote in zehn Folgen zur besten Sendezeit im nationalen Fernsehen 1988/89. Im Vorfeld von Stephan Kimmigs neuer dreistündiger Bühnenfassung von Kieślowskis Drehbüchern gibt es die zehn einstündigen Filme in der Roten Bar zu sehen – an jedem Vorstellungstag jeweils einen, in einem eigens eingerichteten Fernsehraum, einem Patschenkino mit Sofa und Couchtisch, mit Kopfhörern und Selbstbedienung an der Bar.
Die inhaltliche Einführung zu den Filmen sowie die Präsentation der Person Kieślowskis wird Piotr Hildt übernehmen, der beim Volkstheater Wien im Zuge seines Praktikums als Dramaturgieassistent tätig ist. Hildt absolvierte Theaterwissenschaften an der Universität Wien und an der Jagiellonen-Universität in Krakau sowie Theaterkunst beim privaten Schauspielstudio in Warschau.
„Dekalog“-Folgen: „Eins“ am 1. 12., „Zwei“ am 2. 12., „Drei“ am 3. 12., „Vier“ am 5. 12., „Fünf“ am 7. 12., „Sechs“ am 8. 12., „Sieben“ am 9. 12., „Acht“ am 10. 12., „Neun“ am 12. 12., „Zehn“ am 14. 12.
Haupteingang ist ab 18 Uhr geöffnet, Vorführungen jeweils um 18.15 Uhr (am 10. 12. um 13.45 Uhr).
Freier Eintritt!
Fr., 15. Dezember, 19.30 Uhr
Premiere von „Die Zehn Gebote“
Diebstahl, Ehebruch, Besitzgier, Falschaussage, Mord… In jeder der zehn Geschichten vom wahren Leben, die Krzysztof Kieślowski vor uns aufblättert, wird eins der biblischen Zehn Gebote folgenschwer übertreten – und sei es ein so scheinbar harmloses wie das Heiligen des Feiertags. Dabei sind die Gebote selten ausgesprochen und niemandem bewusst. Regie führt immer der Zufall, in tragischen wie in komischen Situationen.
Kieślowski zeigt, wie schwer es ist, in einer Welt, in der Gott tot ist und die Ideologien am Ende, eigene Maßstäbe zu entwickeln. Die zehn einstündigen Geschichten aus einer Warschauer Trabantensiedlung der späten 1980er-Jahre behandeln Fragen der Moral, ohne selbst moralisch zu sein. Sein einziges Thema darin, so Kieślowski, sei die Leidenschaft. Auch das macht seinen Dekalog (so der Originalübertitel der zehn Filme) zeitlos gültig und ergreifend.
Regisseur Stephan Kimmig, nach längerer Pause wieder in Wien und erstmals am Volkstheater, verbindet die einzelnen packenden Storys zu einer gemeinschaftlichen Suche nach Halt und Orientierung. In drei Stunden begegnen einander sieben Schauspieler und zwei Kinder in mehr als dreißig Rollen…
Drehbuch: Krzysztof Kieślowski und Krzysztof Piesiewicz
Aus dem Polnischen von Beata Prochowska
Bühnenbearbeitung: Stephan Kimmig und Roland Koberg
Mit englischen und polnischen Übertiteln
Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Oliver Helf, Kostüme: Anja Rabes, Musik: Michael Verhovec, Dramaturgie: Roland Koberg
Darsteller: Gábor Biedermann, Peter Fasching, Anja Herden, Lukas Holzhausen, Nadine Quittner, Seyneb Saleh, Jan Thümer
Nächste Spieltermine: 22. Dezember, 28. Dezember (mit einer Einführung um 18.45 Uhr im Weißen Salon), 5. Jänner, Beginn jeweils 19.30 Uhr
Weitere Termine und Informationen unter www.volkstheater.at
Adresse: | Volkstheater, Arthur-Schnitzler-Platz 1, 1070 Wien |
Eintritt/Tickets: | www.volkstheater.at, Tageskasse 01/52 111-400 |