BERLIN & POTSDAM / 22.–29.06.2022


Festivaleröffnung mit „Alle unsere Ängste“ + Konzert & Abschluss mit Siegerfilm
Festivalprogramm
Veranstaltungsorte
Unterstützer
Retrospektive „Zbigniew Cybulski – der Mann, der nicht ankam“
Spezial: Kunst im Kino
Spezial: Geschichte im Film – „Die Passagierin“
Spezial: Kamerablick. Paweł Łoziński
Ukraine-Spezial „Borderline“
Ausstellung „Die erträumte Geschichte des Kinos in Podlachien“
Benefizkonzert LOR
Workshop „Der aufsässige Held. Eine Porträtskizze“
Veranstaltungsorte
Impressum & Kontakt


Das polnische Filmfestival filmPOLSKA lädt diesmal im Juni Freunde und Liebhaber des polnischen Kinos nach Berlin und Potsdam ein. In den Jahren 2005–2021 präsentierte das Festival insgesamt 1.637 Filme in 1.363 Vorführungen. 341 Gäste kamen aus Polen nach Berlin und diskutierten mit dem Publikum. In diesem Jahr gibt es in 62 Veranstaltungen an 16 Orten (darunter 13 Kinos) 69 Filme zu sehen, dazu werden 28 Gäste erwartet. Hinzu kommen eine Diskussion, ein Workshop, ein Konzert und eine Ausstellung.

WETTBEWERB

Aus diesen sieben Filmen wählt die Jury (Cornelia Klauß, Natalia Silenikova & Jenni Zylka) den Sieger des filmPOLSKA-Award 2022 aus: dem atmosphärischen Dokumentarfilm „Bukolika / Bucolic“, dem Rap-Musical „Inni ludzie / Andere Leute“, der Gesellschafts-Utopie „Mosquito State“, dem Coming-Of-Age-Drama „Ostatni komers / Love Tasting“, der Found-Footage-Doku „Polaków portret własny / Polish Self-Portrait“, dem Biopic „Sonata / Sonate“ und dem LGBT-Drama „Wszystkie nasze strachy / Alle unsere Ängste“.

Eröffnungsfilm „Wszystkie nasze strachy / Alle unsere Ängste“ © Fot Jaroslaw Sosinski / Serce

PANORAMA

Das Filmpanorama „Innenansichten“ widmet sich aktuellen, durchaus kontrovers diskutierten polnischen Produktionen. Zu sehen sind der Episodenfilm „Erotica 2022“ von Anna Kazejak, Anna Jadowska, Kasia Adamik, Jagoda Szelc und Olga Chajdas, der tragikomische Dokumentarfilm „Film balkonowy / Der Balkonfilm“ von Paweł Łoziński sowie das zeithistorische Drama „Żeby nie było śladów / Hinterlass‘ keine Spuren“ von Jan P. Matuszyński.

„Film balkonowy / Der Balkonfilm“ © Łoziński Production

KURZFILME

Vier speziell für filmPOLSKA kuratierte Filmabende versammeln aktuelle kurze Spiel-, Animations-, Dokumentar- und Experimentalfilme der zukünftigen polnischen Leinwandstars: die Programme „Night of Shorts 1 & 2“, das Sonderprogramm „Filmowe Podlasie atakuje!“ mit Filmen aus den Nordosten Polens und die die „Night of Animation“, welche sich ausschließlich dem Animationsfilm widmet.

Night of Shorts 1: „Alicja i zabka / Alice And The Frog“ © Studio Munka

RETROSPEKTIVE

Zbigniew Cybulski – der Mann, der nicht ankam“ hat zwischen 1954 und 1967 in 46 Filmen mitgewirkt. Die aktuelle Retrospektive zeigt aus diesem Spektrum zehn Beispiele, hinzu kommen zwei posthum entstandene Arbeiten. Dabei wurden sowohl seine berühmten Werke berücksichtigt als auch einige marginale Produktionen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt in das Pantheon der Kinematografie passen. Aber gerade auch in diesen Kuriositäten zeigt sich die Bandbreite seines Spiels. Das Programm wurde kuratiert von Dr. Klaus Löser.

Zbigniew Cybulski in „Zbyszek“

SPEZIALPROGRAMME

Sonderprogramme rücken den Dokumentarfilmer Paweł Łoziński mit seinen Arbeiten „Ojciec i syn / Vater und Sohn“ sowie „Film balkonowy / Der Balkonfilm“ in den Fokus und holen eine unvollendete Perle der polnischen Filmgeschichte aus der Versenkung: Andrzej Munks letztes Fragment „Pasażerka / Die Passagierin“ in der Bearbeitung Witold Lesiewiczs von 1963, für das neue deutsche Untertitel produziert wurden. Das dreiteilige Film- und Videoprogramm „Kunst im Kino: Das unzähmbare Bedürfnis nach neuen Visionen. Experimentalfilm in Polen“ schlägt einen weiten Bogen von den Dreißigerjahren bis in die Neunzigerjahre des 20. Jh. In Polen entstand über diesen Zeitraum im Kontext der Kunst eine auffällig große Anzahl von Experimenten mit den Medien Film und Video, denen ein Hunger nach andersartigen Narrationen, ungewohnten Formen und kritischen Perspektiven gemeinsam war. Das Programm „Kunst im Kino“ wurde kuratiert von Lavinia Rate.

Kunst im Kino: „Dzisiaj mamy bal / Tonight We Are Having a Ball“ (Tadeusz Kowalski & Jerzy Zarzycki, 1932) © Filmoteka Narodowa – Instytut Audiowizualny

UKRAINE-SPEZIAL

Die Ereignisse, welche sich derzeit im Osten Europas abspielen, werden im Gespräch „Borderline“ aus der Perspektive von Filmemacher*innen und Journalist*innen betrachtet. Natalia Libet, Zhanna Ozirna (online), Michał Bielawski und Andrei Kutsila erzählen aus ihrer Berufspraxis – denn sie berichten in ihren Arbeiten über den Krieg in der Ukraine, die regierungskritischen Proteste in Belarus und die Auswirkungen der massiven Flüchtlingsbewegungen in Polen.

BENEFIZKONZERT

Die vier jungen Damen der Folk-Pop-Band LOR geben bei filmPOLSKA ihr erstes Deutschland-Konzert. Alle Erlöse des Konzerts werden an die Stiftung „Future For Ukraine“ (Warschau/Kiew) zugunsten von Waisenkindern gespendet. Anmeldung bis zum 24.06. unter filmpolska.info@instytutpolski.pl.

LOR © Ada Prosowicz

AUSSTELLUNG

Mit fotografischen Inszenierungen erinnern Tomasz Adamski und von Maciej Rant in der Ausstellung „Die erträumte Geschichte des Kinos in Podlachien“ an Persönlichkeiten, die mit Białystok und der nordostpolnischen Region Podlachien verbunden sind und die Entwicklung des Kinos beeinflusst haben. Für die ReInszenierungen nutzte Andrzej Górski eine besondere Abbildungstechnik des 19. Jh. – das Kollodium-Nassplatten-Verfahren.

WORKSHOP

Im Filmworkshop „Der aufsässige Held. Eine Porträtskizze“ mit Maciej J. Drygas und Jacek Petrycki werden sich Studierende mit den Problemen und Herausforderungen ihrer Generation beschäftigen. Der fünftägige Workshop verbindet die Vorstellung von Projekten und eine vertiefende Dokumentation mit Dreharbeiten, Vorträgen von Tutor*innen und Filmanalysen. Anmeldung bis 5. Juni unter filmpolska.info@instytutpolski.pl.

 

Das Festival wird kofinanziert vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen aus dem Fonds für Kulturförderung sowie unterstützt vom Polnischen Filminstitut und Mokry Nos Psa. Kooperationspartner sind Topographie des Terrors, Deutsches Historisches Museum, fsk Kino und die Initiative „Filmowe Podlasie Atakuje!“. Medienpartner des Festivals sind ASK HELMUT, COSMO, Indiekino Berlin und Cinematic Berlin sowie die taz. Das Festival steht unter der Schirmherrschaft des Medienboard Berlin-Brandenburg. Die Retrospektive wird unterstützt vom Studio für Spiel- und Dokumentarfilme (Wytwórnia Filmów Dokumentalnych i Fabularnych / WFDiF, 35mm.online).

 

 

 

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Ort: verschiedene Orte in Berlin und Potsdam

 


Über das Festival:

filmPOLSKA ist das größte polnische Filmfestival in Deutschland und wird vom Polnischen Institut Berlin veranstaltet. Der Ehrenpreis filmPOLSKA wurde u. a. an goEAST, Jan Schulz Ojala („Tagesspiegel”), Knut Elstermann, Erika & Urlich Gregor, Margareta Wach, Artur Brauner, das Neisse Filmfestival, das Nipkow-Programm und Coco Spezial verliehen.

Neben aktuellen Größen des polnischen Spiel- und Dokumentarfilms präsentiert filmPOLSKA die Geschichte des polnischen Kinos mit jährlichen Werkschauen und Retrospektiven. Im Wettbewerb gilt das besondere Augenmerk dem talentierten Nachwuchs. Einen Blick auf die Zukunft gewähren mit ihren Kurzfilmen auch die Talentschmieden – die Andrzej Wajda Master School of Film Directing sowie die Filmhochschulen in Łódź und Katowice sind regelmäßig zu Gast beim filmPOLSKA. Auch unabhängige Filmemacher wie z. B. die Gruppe „Podlasie Atakuje“ haben beim Festival ihr Zuhause.

Ein Stammgast vom filmPOLSKA ist der polnische Dokumentarfilm, der immer schon ein wichtiger Raum für gesellschaftliche Auseinandersetzung und nationale Selbstreflexion war und ununterbrochen seit Jahren internationale Erfolge feiert.

Das Festival wird alljährlich von Filmworkshops, einem Kamera-Spezial im Arsenal sowie von diversen Konzerten und Ausstellungen begleitet.


Ort: verschiedene Orte in Berlin

Info: www.facebook.com/filmpolska.berlin