Anlässlich des Nationalen Gedenktages für Polen, die während des Holocausts Juden gerettet haben präsentieren wir einen Dokumentarfilm des Instituts für Nationales Gedenken „Pässe nach Paraguay“.
Der Film „Pässe von Paraguay“ unter der Regie von Robert Kaczmarek erzählt eine wenig bekannte Geschichte der polnisch-jüdischen Zusammenarbeit währen des II Weltkrieges. In den Jahren 1942-1943 gab es in der polnischen Botschaft in Bern eine informelle Gruppe von polnischen Diplomaten und Aktivisten jüdischer Organisationen. Sie arbeiteten zusammen, um Pässe aus südamerikanischen Ländern zu erhalten. Die gefälschten Dokumente wurden an Juden im besetzten Europa geliefert, die dank ihnen in den meisten Fällen dem Transport in die deutschen Vernichtungslager entgingen. Die Inhaber solcher Pässe wurden in Internierungslager in Deutschland (Tittmoning, Liebenau, Bölsenberg) und im besetzten Frankreich (Vittel) geschickt. Erst heute erfahren die Familien vieler Überlebender, wem sie ihr Leben wirklich zu verdanken haben. Zu der Gruppe, die in der polnischen Botschaft in Bern tätig war, gehörten: Aleksander Ładoś – seit April 1940 bevollmächtigter Stellvertreter in Bern; sein Kollege Konstanty Rokicki – Konsul in Bern; Stefan Jan Ryniewicz – Sekretär und Leiter der Konsularabteilung in Bern; Juliusz Kühl – Sekretär der Deputation. Auf Seiten der jüdischen Organisationen spielten eine große Rolle: Adolf H. Silberschein – zionistischer Aktivist, Mitglied des polnischen Sejm, und Chaim Eiss – Rabbiner, Aktivist von Agudat Israel.