IN ERINNERUNG: Filmisches Gedenken an die Opfer der Konzentrationslager des NS-Regimes
Die Nationalsozialisten ermordeten von 1933 bis 1945 mehrere Millionen Menschen, sowohl Kriegsgefangenen als auch Zivilisten. Anlässlich der Befreiung der deutschen nationalsozialistischen Konzentrationslager Mauthausen-Gusen präsentieren wir drei Filme, die anhand einzelner individuellen Schicksale das beispiellose Verbrechen des NS-Regimes aufzeigen: „Mauthausen – zwei Leben“, „Die Hebamme“ und „Facing Auschwitz“.
Filme:
MAUTHAUSEN – ZWEI LEBEN
Dokumentarfilm | 70 Min.
Regie: Simon Wieland
Österreich 2020
Sprachversion: Deutsch/Polnisch mit deutschen UT
Empfohlen ab 14 Jahren
Der Film MAUTHAUSEN – ZWEI LEBEN dokumentiert die Geschichte zweier Menschen, die während des NS-Regimes Zeugen der grauenvollen Vorgänge im Konzentrationslager Mauthausen wurden – des in Łódź geborenen Stanisław Leszczyński als Häftling und des aus Mauthausen stammenden Franz Hackl als Schlosserlehrling in der Schlosserei des Lagers. Zwei Schicksale, die konträrer nicht hätten sein können – und die doch so viele verstörende Gemeinsamkeiten haben. Dem österreichischen Regisseur Simon Wieland ist es gelungen, die beiden Protagonisten und ihre Konfrontation mit Mauthausen, einem wichtigen Symbol für den Holocaust und damit für Schuld und Unmenschlichkeit, auf eine sensible und vielschichtige Weise zu porträtieren. So ist ein starker und sehr ergreifender Dokumentarfilm über das menschliche und vor allem aber auch unmenschliche Verhalten im Angesicht des Verbrechens entstanden.
DIE HEBAMME
Dokumentarfilm | 54 Min.
Polen 2020
Regie: Maria Stachurska
Sprachversion: Polnisch mit deutschen UT
Empfohlen ab 16 Jahren
Die Protagonistin des Films ist Stanisława Leszczyńska, die Heldin der Besatzungszeit. Die Hebamme aus der polnischen Stadt Łódź, half den Juden aus dem Ghetto, weshalb sie von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht wurde. Hier begann ihre Mission: am dunkelsten Ort der Erde Geburtshilfe zu leisten. Am Rande der Erschöpfung begleitete sie rund 3.000 Geburten, ohne dabei ein Kind zu verlieren. Der Dokumentarfilm von Maria Stachurska forscht nach der Kraftquelle einer Person, die unter äußerst unmenschlichen Umständen für die Menschenwürde kämpfte. Berichte und Archivmaterialien, illustriert mit Musik des Ausnahme-Komponisten Michał Lorenc, zeichnen ein Porträt einer mutigen Hebamme, deren Berufung stärker war als Dr. Mengeles Befehle.
FACING AUSCHWITZ
Dokumentarfilm | 38 Min.
Österreich 2020
Regie: Karl Pridun, Alexander Stipsits
Sprachversion: Deutsch
Empfohlen ab 12 Jahren
FACING AUSCHWITZ begleitet vier 16- bis 18-jährige Jugendliche aus Österreich – Maggie, Paula, Alina und Thomas – auf einer dreitägigen Gedenkreise nach Auschwitz und der damit verbundenen Teilnahme am March of the Living, einem internationalen Gedenkmarsch von Auschwitz I nach Birkenau. Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms stehen persönliche Reflexionen der vier Teilnehmenden durch Film-, Foto- und Audioaufnahmen, die einen Einblick in die Gedankenwelt von jungen ÖsterreicherInnen, die sich einem Stück dunkler Geschichte stellen, ermöglichen. Während der Reise erleben die Jugendlichen eine intensive Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte. Der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz, ein Gespräch mit dem Zeitzeugen Viktor Klein, der Auschwitz als junger Mann überlebte, die Auseinandersetzung mit dem heutigen jüdischen Leben und ein emotionales Konzert in der Krakauer Synagoge sind ein Teil des MoRaH-Projektes (March of Remembrance and Hope – Austria) und Stationen einer unvergesslichen Reise.
Datum & Zugang:
5.-19. Mai 2021
Die Filme sind auf der Streaming Plattform VIMEO von 5. bis 19. Mai kostenlos zu sehen.
Zugang: https://vimeo.com/r/3daX/eXVKVVhjUz
Veranstalter:
Polnisches Institut Wien, Botschaft der Republik Polen in Wien, LET’S CEE Film Festival