2021 begehen wir den 76. Jahrestag der Befreiung des deutschen KZ-Systems Mauthausen-Gusen: Eines Ortes, der für viele Nationen unfassbar tragisch war. Zwischen 1938 und 1945 waren über 190.000 Menschen aus mehr als 40 verschiedenen Ländern im Konzentrationslager Mauthausen und seinen Außenlagern inhaftiert: Darunter u.a. Franzosen, Bürger der Sowjetunion, Spanier, Italiener, Griechen, Serben, Slowenen, Bulgaren, Österreicher, Deutsche, Belgier, Tschechen, Slowaken, Niederländer, Luxemburger, Albaner, sowie polnische und ungarische Juden.
Für Polen besonders grausam war das KL Gusen, weil es eine bedeutende Rolle bei der Vernichtung der polnischen Eliten – der s.g. Intelligenzaktion – gespielt hat. Vertreter der polnischen Intelligenz, Sozialaktivisten, Jugendliche, Priester und nach 1944 auch die Warschauer Aufständischen wurden nach Mauthausen – und vor allem eben ins KL Gusen – deportiert. Die polnische Bevölkerung war die größte Gruppe der Häftlinge im KL Mauthausen-Gusen. Schätzungen zufolge wurden alleine im KL Gusen insgesamt zwischen 27.000 und 35.000 Polen ermordet.
Anlässlich dieses Jahrestages hat das Polnische Institut Wien die Kampagne „KL Gusen in Erinnerungen“ vorbereitet. Vom 12. bis 14. Mai werden auf unseren Social-Media-Plattformen (Facebook, Twitter, Youtube) drei Filme veröffentlicht, in denen die Erinnerungen der Häftlinge wachgerufen werden. Ziel der Kampagne ist es, den Zeitzeugen eine Stimme zu verleihen und sie über den tragischen Alltag im Lager, sowie über die Befreiung des KL Mauthausen-Gusen sprechen zu lassen.
In den Filmen wurden Archivfotos des KL Mauthausen-Gusen verwendet.
Gelesen von Stefan Suske (Schauspieler, Volkstheater Wien)
https://www.youtube.com/user/PLInstitutWien