25.03.2023 - 1.04.2023 Musik, Programm

Imago Dei 2023: Zwischentöne Polen

Imago Dei 2023 lädt bereits zum zweiten Mal zur Reihe „Zwischentöne Polen“ ein, die polnische KomponistInnen sowie führende Ensembles und SolistInnen porträtiert.

Datum: 25. März 2023 – 1. April 2023

Drei Konzerte in Krems (25.03., 31.03., 01.04.) und eins im Polnischen Institut Wien (29.03.)!

Imago Dei 2023 lädt bereits zum zweiten Mal zur Reihe „Zwischentöne Polen“ ein, die polnische KomponistInnen sowie führende Ensembles und SolistInnen porträtiert. Das im Vorjahr bejubelte polnische Streichquartett Messages Quartet ist als Festivalensemble in gleich vier Konzerten zu erleben. Das Leopoldinum Orchester Wrocław mit dem Dirigenten Ernst Kovacic und der Sängerin Agata Zubel präsentieren ebenso ein faszinierendes Programm.

 

Sa., 25. März 2023, 19.00 Uhr, Klangraum Krems Minoritenkirche

Nach Lemberg! Eine musikalisch-juristische Erkundung.

Der Komponist Józef Koffler (1896-1944) lebte bis zu seiner Ermordung in Lemberg. Er war Lehrer von Roman Haubenstock-Ramati, bei dem der in Berlin lebende österreichische Komponist Peter Ablinger studierte. Ablinger beschäftigt sich in seinem neuen Auftragswerk mit Hans Kelsen, dem „Architekten der österreichischen Verfassung“. Dem musikgeschichtlichen Bogen steht ein zweiter gegenüber, der seinen Ursprung in der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lemberg hat. Dort studierten Raphael Lemkin und Hersch Lauterpacht, die später die Begriffe „Genozid“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ ins Völkerstrafrecht einbringen sollten. Die Verbindung zu den Menschenrechten führt zu dem Kompositionsauftrag an die iranisch-österreichische Komponistin Nava Hemyari. Sie wird in das Streichquartett „Ukrainische Skizzen“ von Józef Koffler Interventionen in Form von Miniaturen „einkomponieren“. Die Bildende Künstlerin Luisa Pisetta thematisiert in einer Raumintervention Fragen von Sichtbarkeit von Normen. Die Schauspielerin Petra Morzé ist in einer szenischen Lesung zu erleben. Darin stellt sich – spannungsreich und hochaktuell – die Frage, ob es Recht in einem Unrechtssystem geben kann.

BESETZUNG:

Platypus Ensemble
Jaime Wolfson—Leitung
Messages Quartet (Festivalensemble)
Luisa Pisetta—Raumintervention
Petra Morzé—Szenische Lesung
Nadja Kayali—Textfassung & Regie
Christina Bauer—Klangregie
Heike Werner—Kostüme
Christoph Edtmayr—Videoinstallation

 

Mi., 29. März 2023, 19.00 Uhr, Polnisches Institut Wien

Gesprächskonzert. Werke von Grażyna Bacewicz, Józef Koffler und Agata Zubel

Das zweite Jahr der Reihe „Zwischentöne Polen“ bringt zwei Schwerpunkte. Einerseits wird der 1944 von den Nationalsozialisten ermordete Komponist Józef Koffler zum Ausgangspunkt für musikalische und musikhistorische Verbindungslinien zwischen Polen, der Ukraine und Österreich. Andererseits werfen wir aus anderer Perspektive einen Blick auf die Musik Polens, indem wir den Spuren polnischer Komponistinnen folgen: Grażyna Bacewicz (1909-1969), Hannah Kulenty (*1961) und Agata Zubel (*1978).

BESETZUNG:
Messages Quartet (Festivalensemble)
Agata Zubel—Komponistin und Sängerin
Ernst Kovacic—Dirigent
Frank Harders-Wuthenow—Produzent

Nadja Kayali—Moderation

 

Fr., 31. März 2023, 19.30 Uhr, Klangraum Krems Minoritenkirche

Der Welt abhanden gekommen. „Mahlerisches“ Polen

„Musik ist vor allem eines: Gefühl!“ Das ist das Credo der polnischen Komponistin Hanna Kulenty (*1961). In ihrem Werk spiegelt sich die Gefühlsdichte in der Betonung von Zeit als einer bedeutenden Dimension. Um Zeit auf verschiedenen Ebenen geht es auch bei Józef Kofflers „Ukrainischen Skizzen“. Die polnische Musikwelt des 20. Jahrhunderts war eng mit Paris verknüpft. Dorthin war auch Grażyna Bacewicz (1909-1969) zum Studium gegangen und man hört das Echo dieser Zeit in ihrer Sinfonietta nachhallen. Auch Zygmunt Krauze (*1938) studierte bei Nadia Boulanger in Paris. Seine Rhapsodie ist eine Aufforderung zur genauen Beobachtung der feinen Nuancen musikalischer Entwicklung und kann sich besonders im Kirchenraum in ihrer Räumlichkeit voll entfalten. Zu diesem Kaleidoskop polnischer Musik gesellen sich die Lieder von Alma und Gustav Mahler. Sie öffnen Assoziationsräume, in denen die Werke der polnischen Komponist*innen auf ganz unterschiedliche Weise andocken können.

BESETZUNG:

NFM Leopoldinum Orchestra Wrocław
Agata Zubel—Sopran
Ernst Kovacic—Dirigent
Messages Quartet (Festivalensemble)

 

Sa., 1. April 2023, 19.30 Uhr, Klangraum Krems Minoritenkirche

Meisterinnenwerke. Kammermusik „Imago Deae“

Zwei Komponistinnen, Maria Bach (1896-1978) und Grażyna Bacewicz (1909-1969), stehen im Mittelpunkt dieser kammermusikalischen Entdeckungsreise. Die Komponistin Maria Bach wurde in Wien geboren. Ihr 1927/28 entstandenes Klavierquintett mit Variationen über das „Wolgalied“ wurde erst vor wenigen Jahren als Bibliotheksfundstück wiederentdeckt. Seither begeistert es mit seiner spätromantischen Sinnlichkeit Musiker*innen und Publikum gleichermaßen. Während Maria Bach in Österreich völlig in Vergessenheit geriet, blieb Grażyna Bacewicz in ihrer polnischen Heimat berühmt. Bereits zu Lebzeiten genoss sie einen hohen Stellenwert im polnischen Musikleben und hatte als Pianistin, Geigerin und Komponistin einen festen Platz im Konzertrepertoire. Bacewiczs 1. Klavierquintett, geschrieben 1952, ist Musik, die ebenso augenzwinkernd aufblitzen kann wie sie im nächsten Moment Dichte und Spannung aufbaut, gleichsam wie ein fokussierter Laserstrahl, der alle Schichten der Oberfläche mühelos durchschneidet, um in die Tiefe
zu gelangen.

BESETZUNG:

Messages Quartet (Festivalensemble)
Oriana Masternak—Violine
Aleksandra Steczkowska—Violine
Maria Shetty—Viola
Beata Urbanek—Violoncello


Julia Kociuban—Klavier

Manfred Permoser—Moderation


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