Jüdisches Filmfestival Wien: 80 Jahre Aufstand im Warschauer Ghetto
Mit dem Oscar-gekrönten Film „Der Pianist“ und der fesselnden Spieldokumentation „Who Will Write Our History“ gedenken wir des Aufstandes im Warschauer Ghetto, der vor achtzig Jahren stattfand. Während der rund vier Wochen dauernden Kämpfe April-Mai 1943 wurden mehr als 56.000 Juden von SS- und Polizeieinheiten getötet oder in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nur wenigen gelang die Flucht und die Erinnerung an die Helden ist bis heute lebendig.
Um an diese tragischen Momente zu erinnern, laden wir Sie zu den Verfilmungen ein:
Who Will Write Our History? – Fr, 28.04. 18.30 | Metro Kinokulturhaus
Roberta Grossman | PL/USA 2018
Dokumentarfilm | 95 min | Poln. OF mit engl. UT
Im Mittelpunkt dieses Filmes steht der Historiker Emanuel Ringelblum, dem es gelungen ist, während der Besatzung Polens im Warschauer Ghetto ein geheimes Archiv anzulegen. Dieses Oyneg Shabes-Archiv umfasst 30.000 Seiten an Schriftstücken, Fotos, Plakaten und vielem mehr und gibt detailliert Auskunft über das Leben und Sterben der Einwohner des Ghettos. Um sie vor der Entdeckung und Zerstörung durch die Nazis zu schützen, wurden alle Archivmaterialien, in Blechkisten verpackt, im Keller einer Schule eingemauert und nach Kriegsende auf Grund von Hinweisen von Zeitzeugen wieder ausgegraben. Der Film, der auch Spielszenen und Interviews mit Experten enthält, basiert auf dem Buch des amerikanischen Historikers Samuel Kassow „Ringelblums Vermächtnis: Das geheime Archiv des Warschauer Ghettos“
Der Pianist | The Pianist – Mi, 03.05. 19.00 | Metro Kinokulturhaus
Roman Polanski | FR/D/PL/GB 2002
Spielfilm | 150 min | engl. OF mit deut./franz. UT
Buch Ronald Harwood | Wladyslaw Szpilman (Romanvorlage) Kamera Pawel Edelman Schnitt Herve De Luze Musik Wojciech Kilar mit Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Emilia Fox, Michal Zebrowski u.A.
1946 veröffentlichte der bekannte Pianist Władysław Szpilman in Warschau das Buch Śmierć miasta (Der Pianist – mein wunderbares Überleben). Darin erzählt Szpilman sein Leben als Jude in den Jahren 1939 bis 1945, insbesondere sein Überleben im Warschauer Ghetto. Diese Memoiren dienten Ronald Harwood als Grundlage für das Drehbuch zum Spielfilm. Roman Polanski, dem selbst 1943 die Flucht aus dem Krakauer Ghetto gelungen war, gelang mit diesem Film „eine fast unfassbar authentische Wiedergabe unseres Alltags im Warschauer Ghetto.“( Marcel Reich-Ranicki) Szpilman ( Adrien Brody) überlebte durch die Hilfe des jüdischen und polnischen Widerstands und in besonderer Weise durch den deutschen Hauptmann Wilm Hosenfeld (Thomas Kretschmann)
Info und Karten: www.jfw.at
Veranstalter: Jüdisches Filmfestival Wien Partner: Polnisches Institut Wien