12.05.2023 - 27.05.2023 Musik, Programm

EUNIC Musikfest 2023 – Die Umlaufbahnen der Himmelssphären

Das alljährliche EUNIC-Musikfest bietet einen Rahmen für interkulturelle Verbindungen zwischen Kulturinstituten und internationalen Musikschaffenden. Das diesjährige Motto des Festivals lautet „Die Umlaufbahnen der Himmelssphären“, denn was verbindet die Völker besser und zieht sich weiter über die territorialen Grenzen hinaus als der Himmel? Die Astronomie war seit der Antike Inspiration für zahlreiche Musikwerke. Das diesjährige Programm bietet eine Auswahl dieses großen Schaffens an, stellt aber auch die bekannten Meisterwerke in neue Kontexte. Zahlreiche Kulturinstitute und Botschaften laden vom 12. bis zum 27. Mai ein, in das Universum der musikalischen Kreativität einzutauchen.

 

 

  • 12. Mai um 18:30 Uhr

TALK: Nachts auf der Sternwarte: Voyager, our interstellar messenger (ENG) 

in Universitätssternwarte, Littrow Hörsaal Türkenschanzstraße 17, 1180 Wien

 

Im Jahr 1977 startete die Sonde „Voyager 1“ auf ihren Erkundungsflug ins All. Mit an Bord war eine vergoldete Kupferplatte, die Grafiken und Aufnahmen mit Musik und Geräuschen enthielt. Die Astrophysikerin Dr. Begona Anahí Caldu Primo (Universität Wien, Institut für Astrophysik) und der Künstler und Musikwissenschaftler Mgr. Christian Tschinkel (mdw, Institut für Komposition, Elektroakustik und Tonmeister_innen-Ausbildung) teilen in einem Vortrag und Gespräch ihre Überlegungen zu dieser Mission und derer Bedeutung für die Menschheit.

 

  • 22. Mai um 19:00 Uhr

Traum einer Maschine – Alexander Maria Wagner & Helen Brecht

im Polnischen Institut Wien – Am Gestade 7, 1010 Wien.

Aus der Lust heraus, das Genre des Chansons neu zu erkunden, entstand ein Liederzyklus, der Stil und Potential dieser musikalischen Form neu auslotet und dabei an die Unterhaltungskultur der 1920er Jahre auf zeitgenössische Weise anknüpft.

In ihrem Zyklus »Arien ohne Vorhang« experimentieren Helen Brecht und Alexander Maria Wagner unentwegt: Sie präparieren den Flügel mit Geldscheinen, funktionieren ihn zu einer Schreibmaschine um, morsen Sätze, lassen Töne und Silben im Hall des Flügels verklingen und Honigbienen auf den Saiten des Klaviers summen. Das titelgebende Chanson Arien ohne Vorhang verwendet ein Anagramm, um allein aus den Buchstaben der »Vorahnung« eine Vorahnung in Musik zu codieren. Brechts Texte oszillieren zwischen Stagnation und Aufbegehren, zwischen intensiver Verinnerlichung und exzessivem Veräußerlichen. Die Librettistin performt als Chansonette, der Komponist spielt das Klavier. 

Aufführende: 
Helen Brecht (DE) – Gesang
Alexander Maria Wagner (DE) – Klavier

 

  • 23. Mai um 19:00 Uhr

Doktor Lichtenthals Mozart – Pandolfis Consort 

in der Kirche Maria am Gestade, Salvatorgasse 12, 1010 Wien

Mozarts Requiem, KV 626, kommt in der Fassung für Streichquartett von Peter Lichtenthal (1779–1853) zur Aufführung. Der in Pressburg Geborene machte sich als Musiker sowie als Mediziner und Autor mehrerer Bücher – sogar über geografische wie astronomische Themen – in italienischer und deutscher Sprache einen Namen. In Mailand veröffentlichte er 1816 eine Mozart-Biografie, die durch seine Freundschaft mit Constanze und deren Söhnen Carl und Franz ein besonderes Gewicht bekommen hat. Lichtenthal übertrug Mozarts Notentext nach der Erstausgabe (Leipzig 1800) in der von Franz Xaver Süßmayr ergänzten Fassung. Das so gewonnene Streichquartett in d-Moll diente der gehobenen Gesellschaft im 19. Jahrhundert dazu, diese Musik kennenzulernen und zu verbreiten, wie es andernorts die Fassungen der Sinfonien für Klavier für zwei und vier Hände ebenso taten. Selbst wenn man den Text nicht sofort zuordnen kann, verfehlt die Musik nicht ihre ursprüngliche Aussagekraft. Bemerkenswert ist dabei, wie die Reduktion auf die vier Streichinstrumente auch neue Hörmomente kreiert.

 

Aufführende:
Pandolfis Consort auf historischen Instrumenten:
Luís Morais (PT), 1. Violine
Ján Kružliak (SK), 2. Violine
Elżbieta Sajka-Bachler (PL)
Viola Andrej Gál (SK), Violoncello

 

  • 24. Mai um 19:00 Uhr

Horoskop: Klavierduo Ivančić /Cikojević 

im Polnischen Institut Wien – Am Gestade 7, 1010 Wien.

Konzipiert als multimediales Projekt mit Musik, Vortrag und visueller Präsentation, nimmt „Horoskop“ von Boris Papandopulo das Publikum auf eine Reise zu den Sternen und den Wurzeln der Zivilisation mit. In seinem Werk beschäftigt sich der kroatische Komponist mit unterschiedlichen Eigenschaften der Sternzeichen, die die Astrologie den Menschen zuschreibt und versucht, diese psychologischen Merkmale jedes einzelnen Sternzeichens in die Musik einfließen zu lassen.

Das Klavierduo Ivančić /Cikojević tritt seit 2017 zusammen auf. Ihr erstes gemeinsames Projekt war eine konzertante Aufführung von Boris Papandopulos‘ Tanzsuite Horoskop für zwei Klaviere und Schlagzeug, mit der sie in den USA und Portugal gastierten. Ihr Konzertrepertoire ist breit gefächert und umfasst bedeutende Werke für zwei Klaviere vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken.

Aufführende:
Zrinka Ivančić Cikojević (HR) – Klavier
Dalibor Cikojević (HR) – Klavier

 

  • 25. Mai um 19:00 Uhr

Musik- und Tanzperformance „Revolutions of the Heavenly Spheres“ – astronomy meets contemporary dance 

im Polnischen Institut Wien – Am Gestade 7, 1010 Wien.

On the Revolutions of the Heavenly Spheres: contemporary dance meets astronomy.
In seinem Hauptwerk „Über die Umlaufbahnen der Himmelssphären“, das 1543 in Nürnberg erstmals gedruckt wurde, beschrieb Nikolaus Kopernikus ein mathematisch-naturphilosophisches Modell, demgemäß sich die Planeten einschließlich der Erde um die Sonne bewegen und die Erde sich um ihre eigene Achse dreht. Das revolutionäre Werk, das jahrzehntelang als Häresie galt, gehört heute zu den Meilensteinen der Astronomie der Neuzeit. Zeitgenössische Tänzer:innen und Soundkünstler:innen aus Polen, Slowenien, der Slowakei, Tschechien und Bulgarien lassen sich davon inspirieren und interpretieren die heliozentrische Theorie durch Bewegung und Klang.

Aufführende

About two circulating bodies.
Choreographie: Martyna Łodej (PL) & Nikola Majtánová (SK)
Musik: Vera Morais & Hristo Goleminov
Zwei Tänzerinnen treten in einen körperlichen Dialog, der sie durch den Raum des Innenhofes führt. Im Vertrauen auf ihren Instinkt folgen sie der natürlichen Spiralbewegung und schaffen gemeinsame Momente der Begegnung. Ihr Weg, der sich jedes Mal kreuzt, deutet auf eine Richtungsänderung hin. Doch am Ende des Weges finden sie sich in einer Situation wieder, aus der es keinen Ausweg gibt.

Fadenschutz
Choreographie: Anna Prokopová (CZ)
Fadenschutz unserer erinnerungsähnlichen Atmosphäre der Verbundenheit zwischen Mensch und Nichtmensch (Pflanzen, Meerestiere, Insekten, Geflügelte), der Erde und dem Universum. Das Stück erforscht die Wechselseitigkeit von Körperlichkeit und Imagination.

Hey, us!
Choreographie: Anna Possarnig (AT) & Jerca Rožnik Novak (SL):
Musik: Marko Sulz & Martin Unterlechner
In der Tanzperformance „Hey, us!“ reflektieren die Choreographinnen ihre Position im Universum, erforschen den Wunsch zu ihren Wurzeln zurückzukehren, und überdenken dabei die Geschichte ihres eigenen persönlichen Tanzstils. Das Universum bewegt sich unter unzähligen Lichtern, zwischen den Ebenen der Sterne und unzähligen Pfaden. Zwei Körper sind in der sich wiederholenden Bewegung gefangen und versuchen, sich mit der Erde zu verbinden. Unsicher ihres Standpunktes, suchen sie nach dem, was sie bereits kennen und was ihnen vertraut ist. Sie graben in Bewegungen, die sie bereits gelernt haben und ausführen können, sie suchen die Sicherheit in bekannten Formen und sind gemeinsam auf der Suche nach Einheit und Einklang. Hören sie die Klänge des Planeten Erde oder sind diese Geräusche nur die Musik des Universums?

Vera Morais (PT) & Hristo Goleminov (BG):
Die Musik von Vera Morais (Stimme) und Hristo Goleminov (Saxophon) ergibt sich aus einer Verschmelzung von Poesie und Improvisation. Ästhetisch angesiedelt im Werk von William Carlos Williams (der amerikanische Imaginist-Dichter) versteht das Duo ihre transparente Stilistik als eine Ode an die gewöhnlichen Dinge des täglichen Lebens. Gelobt von der Kritik für ihre fesselnden Interpretationen traten sie auf internationalen Festivals wie die Porta Jazz Festival (PT), Sofia Music Mieks (BG) oder Bezau Beatz (AT) auf. Ihr Album „Consider the Plums“ wurde im September 2022 veröffentlicht.

 

  • 26. Mai um 19:00 Uhr

Zypriotisch – Österreichischer Konzertabend 

im Prälatensaal des Schottenstiftes, Freyung 6, 1010 Wien

Zu einem weitreichenden musikalischen Streifzug laden die Zypriotische Botschaft und das Österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten in den Prälatensaal des Schottenstifts auf der Wiener Freyung. Das steirische Weltmusik-Trio tribidabo begibt sich auf eine musikalische Reise der Offenheit und des Austauschs mit den zyprischen Klassik-Interpreten Kyros Patsalides, Loukia Agapiou und Savvas Savva. Der musikalische Bogen von Mitteleuropa in den Mittelmeerraum zeigt einen Weg, Verständnis zwischen Kulturen durch Musik zu schaffen. In diesem Rahmen kreieren die Musikschaffenden ein gemeinsames Konzert, eine Reise durch das Himmelszelt.

Aufführende:
Tribidabo Trio
 (AT):
Matthias Meister – Saxophone, Cajon
Bernd Kohlhofer – Akkordeon
Simon Reithofer – Gitarre

Kyros Patsalides (CY) – Gesang
Loukia Agapiou (CY) – Gesang
Savvas Savva (CY) – Klavier

 

  • 27. Mai um 19:00 Uhr

Vom griechischen Himmel zum rumänischen Mond

im Rumänisches Kulturinstitut Wien, Argentinierstraße 39, 1040 Wien

Der Mond diente als Inspiration für unzählige Musikwerke aller Epochen. Von den Airen aus der ersten rumänischen Operette “Crai nou / Neumond” von Ciprian Porumbescu, über die ikonischen Klavierwerke wie Beethovens “Mondscheinsonate” oder “Clair de Lune” von Debussy bis hin zu den Kompositionen der griechischen Komponisten Vangelis, präsentieren sich MusikerInnen aus Griechenland und Rumänien in einem mondbeglänzten Programm.

Aufführende:
Sänger und Sängerinnen der Hochschule für Musik und Theater bei der West-Universität Temeswar: Anisia Babuc, Andra Barbul, Sorina Boboruță, Maria Boldan, Mihai Cicu, Darius Gruiță, Paula Harca, Andreea Niță, Emanuelle Nori
Silviana Cîrdu (RO) – Klavier
Grigoris Ioannou (GR) – Klavier

 

Das vollständige Programm des EUNIC Musikfests 2023

 


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04 02.2025 Musik, Programm

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Präsentation eines Gedichtbandes von zwei herausragenden polnischen Dichterinnen, Wisława Szymborska und Ewa Lipska in polnischer und deutscher Fassung, der in einer vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) herausgegebenen Reihe erschienen ist.
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Der Film wurde 2023 auf dem Crossing Europe Filmfestival in Linz mit dem Preis für den besten Spielfilm ausgezeichnet.
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