Vom 10. bis 15. Juli 2023 fand eine Studienreise für österreichische Lehrkräfte zur Geschichte und Gegenwart des jüdischen Lebens in Polen statt. Die Reise führte die Teilnehmenden an Orte jüdischer Geschichte, die ebenso im Fokus stand wie das gegenwärtige jüdische Leben in Polen. In Warschau, Lublin und Łódź besuchte die Reisegruppe zentrale Bildungsorte und Gedenkstätten.
In Warschau, wo die gemeinsame Reise begann und endete, bekamen die Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit des Jüdischen Historischen Instituts und besuchten das Museum der Geschichte der polnischen Juden. Teil des Programms war ebenso eine Führung durch das ehemalige Gebiet des Warschauer Ghettos und das Museum des einstigen Ghettos. Schließlich waren die Teilnehmenden zu Gast im Jüdischen Gemeindezentrum der Stadt und wurden mit der Gegenwart des jüdischen Lebens in Warschau vertraut gemacht.
Weiters führte die Reise nach Lublin. Neben der Stadtbesichtigung stand der Besuch der Bildungsstätte Brama Grodzka und des Staatlichen Museums in Majdanek auf dem Programm. Die Gedenkstätte, die nach dem Krieg auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Majdanek entstand, war eine der ersten in Europa, die am historischen Ort an die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen erinnerte.
In Łódź wurde den TeilnehmerInnen die Tätigkeit des Marek Edelman Dialog-Zentrums präsentiert – einer Institution, die sich mit der Erinnerung, Geschichte und Identität der Stadt beschäftigt. Mit der Vergangenheit der Stadt befassten sich die Teilnehmenden anschließend selbst bei der Besichtigung des jüdischen Friedhofs und des Bahnhofs Radegast: Von dort wurden Jüdinnen und Juden, Roma, Sinti und weitere Verfolgte des NS-Regimes ins Ghetto Litzmannstadt deportiert.