Autorenbegegnung mit Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk
Datum und Uhrzeit:
1.Termin: Mi., 03. Dezember, 19:30 Uhr
Ort: Museum Arbeitswelt, Wehrgrabengasse 7, 4400 Steyr
Info und Karten 03.12.25
2.Termin: Fr., 05. Dezember, 19:30 Uhr
Ort: Buchhandlung Kurdirektion, Bahnhofstraße 6, 4820 Bad Ischl
Info und Karten 05.12.25
Die Begegnung mit Olga Tokarczuk, einer der bedeutendsten europäischen Autor:innen, ermöglicht dem Publikum einen eingehenden Einblick in ihr umfassendes Werk. Ihre literarische Arbeit ist eine intensive Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Erinnerung und mit Werten, die Europa verbinden.
Im Mittelpunkt der beiden Veranstaltungen stehen die zwei zuletzt auf Deutsch erschienenen Bücher Olga Tokarczuks: „Empusion“ (2023) und „E.E.“ (2024). Die Auswahl dieser beiden Bücher wurde bewusst getroffen, denn beide verhandeln Fragen der kulturellen Wandlungsprozesse und des geistigen Erbes Europas. Die Gegenüberstellung dieser beiden Werke ermöglicht einen Einblick in die Komplexität der literarischen Welt der Autorin. Es findet eine Lesung zu Olga Tokarczuks Romanen „Empusion“ und „E.E.“ mit anschließendem Gespräch statt, an dem die folgenden Personen teilnehmen:
Steyr
Moderation: Katja Gasser
Übersetzer: Lothar Quinkenstein
Bad Ischl
Moderation: Isabelle Vonlanthen
Übersetzer: Lothar Quinkenstein
„Empusion“
Im September 1913 reist der junge Ingenieurstudent Mieczysław Wojnicz nach Görbersdorf in Niederschlesien, um im ersten Sanatorium für Lungenkrankheiten seine Schwindsucht behandeln zu lassen. Inmitten von kranken Gästen aus ganz Europa entfalten sich philosophische und gesellschaftliche Diskussionen – von Kriegsvorhersagen bis zur „Frauenfrage“. Doch während Mieczysław die malerische Bergwelt genießt, häufen sich mysteriöse Todesfälle, und dunkle Mächte richten ihr Augenmerk auf ihn. Eine Mischung aus medizinischem Realismus, intellektuellem Diskurs und subtilem Horror prägt den Roman.
„E.E.“
Breslau 1908: Die 15-jährige Erna Eltzner zeigt plötzlich übersinnliche Fähigkeiten, die Geisterkontakt und Stimmenhören einschließen. Während ihre Familie und Ärzte zwischen Skepsis, Angst und Faszination schwanken, wird Erna zum Mittelpunkt okkulter Experimente und Séancen. Der Roman beleuchtet die Grenzbereiche von Wahnsinn, Hysterie und übersinnlicher Begabung und reflektiert gesellschaftliche und familiäre Spannungen in einer deutsch-polnischen Familie.
Olga Tokarczuk, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau. Ihr Werk (bislang neun Romane und drei Erzählbände) wurde in 37 Sprachen übersetzt. 2019 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Für „Die Jakobsbücher“, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 (zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn) mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, geehrt, 2018 erhielt sie dafür den Jan-Michalski-Literaturpreis. Im selben Jahr gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für „Unrast“. Zum Schreiben zieht sich Olga Tokarczuk in ein abgeschiedenes Berghäuschen an der polnisch-tschechischen Grenze zurück.

Olga Tokarczuk © Jana Karpienko
Veranstalter:
Initiative.Literaturschiff
Partner:
Museum Arbeitswelt in Steyr
Polnisches Institut Wien