25.11.2021 Kunst, Programm

Ania Dąbrowska-Lyons: Polski Punk – VERSCHOBEN

Die Wende der 1970er- und 1980er-Jahre ist der Beginn des Punkrocks in Polen. Die Jugendrebellion vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise, die Entstehung der Gewerkschaft Solidarność und schließlich das Kriegsrecht 1981−1983 wurden paradoxerweise zu einem fruchtbaren Boden für die neue Musik und Ästhetik der Underground-Szene.

Die Fotografien, Collage und Ausschnitte aus den Fanzines der polnischen Künstlerin Ania Dąbrowska-Lyons stellen eine wesentliche Dokumentation des Punkrocks in Polen dar und setzen dessen Entstehung in den historischen Kontext der Epoche.

Ende der 1970er-Jahre schloss sich Ania Dąbrowska-Lyons der kurz davor gegründeten ersten Punk-„Crew“ in Warschau an. Sie war damit eine der ersten Frauen, die diesem stark männerdominierten Milieu angehörte. Ihre erste Ausstellung hatte sie 1983 in der renommierten Desa-Galerie in Warschau. 1984 folgte eine Ausstellung in der Irena-Jarosińska-Galerie und ein Jahr später in der Galerie Za Żelazną Bramą, beide in Warschau. 1986 emigrierte Ania Dąbrowska-Lyons nach Großbritannien. Anfangs lebte sie in einem besetzten Haus in London und arbeitete u. a. in einem Coffee-Shop. Obwohl die Emigration zeitweise ihre Karriere als Fotografin verhinderte, stellte sie 1987 ihre Arbeiten erneut aus, diesmal im Londoner Cockpit Theatre. In den Folgejahren präsentierte sie ihre Arbeiten in Galerien in Amsterdam, London, Berlin und Warschau. Ania Dąbrowska-Lyons sah sich von Anfang an nicht als Dokumentaristin, sondern als Künstlerin, die zur Entstehung des Punk-Stils beigetragen hat. In den letzten dreißig Jahren widmete sie sich vorwiegend der künstlerischen Fotografie, insbesondere der Porträtfotografie, wobei sie von Beginn an konsequent den Stil und die Poesie und Mode der Punkkultur in ihre Werke einbrachte. Ihre Fotografien – nicht nur ihre Porträts, sondern auch ihre fotografischen Dokumente von Rockkonzerten – sind dynamisch, ausdrucksstark und oft humorvoll. 1999 erschien ihr Band „Polski Punk 1978−1982“, der Erste seiner Art in Polen. 2003 schloss Ania Dąbrowska-Lyons ein postgraduales Studium der Fotografie an der Central Saint Martins School of Art ab.

Die Ausstellungseröffnung wird von einer Podiumsdiskussion „Where have all the rebels gone?“ begleitet. Dabei sprechen die bildende Künstlerin Ania Dąbrowska-Lyons, der Filmregisseur Henryk Gajewski, eine der Hauptfiguren der polnischen Punkszene, und der Publizist und Dramaturg Robert Buchschwenter über die Bedeutung der anarchistischen Kunstbewegungen. Die Diskussion findet in englischer Sprache statt.

 

Programm:

17.00 Uhr: Panel discussion: Where have all the rebels gone?

18.00 Uhr: Anna Dąbrowska-Lyons: Polski Punk, Vernissage der Fotoausstellung

 

Mitwirkende:

Ania Dąbrowska-Lyons, Fotografie

Henryk Gajewski, Regisseur

Robert Buchschwenter, Moderation 

 

Datum und Uhrzeit:

Mi., 25.11., 17.00 Uhr

Zu sehen bis 14.01.2022

Ort:
Polnisches Institut Wien, Am Gestade 7, 1010 Wien

Info und Karten:

Eintritt frei. Anmeldung erforderlich: event.wien@instytutpolski.pl

Bei allen unseren Veranstaltungen gilt die 2G-Regel (geimpft oder genesen)!

Veranstalter:

Polnisches Institut Wien

Partner:

Wien Modern

 


Jazz zu Weihnachten: Piotr Matusik Trio 🗓

Zum Abschluss unseres Jubiläumsjahres möchten wir Sie nochmals ins Haus am Gestade einladen, um gemeinsam den weihnachtlichen Ausklang dieses Jahres voller Höhepunkte zu begehen. Für musikalische Unterhaltung sorgt der Jazzpianist Piotr Matusik.
19 12.2024 Musik, Programm

Kinderkurzfilmfestival: Klassiker des Polnischen Kinderkurzfilms 🗓

Am Programm steht eine wundervolle Auswahl von preisgekrönten Zeichentrickfilmen, für Kinder von 3 bis 12 Jahren, aus der Serie der beliebten polnischen Trickfiguren Bolek und Lolek oder Reksio vom berühmten Studio Filmów Rysunkowych in Bielsko-Biała.
14 12.2024 15 12.2024 Empfehlungen, Film, Programm

Musik der Völker. Alpenland trifft Polen 🗓

Was für ein Glück – da finden sich sieben junge Musikantinnen und Musikanten aus allen Regionen des alpenländischen Raumes zusammen, um selbstgestricktes, handgemachtes Musiziergut neu entstehen zu lassen.
11 12.2024 Musik, Programm