Die Krakauer Krippenkunst wurde im 19. Jahrhundert entwickelt und wird bis heute kontinuierlich weitergeführt. Ursprünglich waren es Handwerker aus dem Krakauer Umland, die sich mit der Krippenherstellung befassten. Die Käuferschaft war vornehmlich die lokale Bürgerschicht, die sich um die Weihnachtszeit ihre Häuser gern mit Krippen dekorierte.
Die Krakauer Krippe ist ein graziles, mehrstöckiges, turmartiges, symmetrisches, reich verziertes Miniaturhaus, das der Inszenierung der Geburt Jesu dient. Das Objekt besteht aus Leichtmaterialien wie Holz, Sperrholz, Pappe, glänzende Metallfolie, Buntpapier, Löschpapier, sie zeichnen sich durch aufeinandergetürmten miniaturisierten Replikas markanter historischer Architekturperlen Krakaus, fantasievoll verarbeitet und kombiniert.
Der Krippenwettbewerb findet seit 1937 statt und wird vom Museum der Stadt Krakau veranstaltet. Jedes Jahr bringen am ersten Donnerstag im Dezember Krippenbauer ihre Arbeiten zum Hauptplatz und platzieren sie auf den Stufen des Adam-Mickiewicz-Denkmals. Sodann werden die Krippen von einer Jury, bestehend aus Historikern, Ethnografen, Kunsthistorikern, Architekten und bildenden Künstlern, beurteilt.
Am 29. November 2018 wurde die Krakauer Krippenkunst in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen.
Kuratorin: Izabela Okręglicka, Muzeum Krakowa (Abteilung Folklore und Traditionen Krakaus)
Zu sehen bis 15. Jänner 2020
Adresse: | p_art Galerie des Polnischen Instituts, Am Gestade 7, 1010 Wien |
Eintritt/Tickets: | Eintritt frei |