Über Leben und Werk des Komponisten Ignazio Albertini ist heute wenig bekannt. Geboren um 1644 wahrscheinlich in Mailand, wirkte Albertini lange Zeit in Wien und gehörte dort einer Gruppe von Musikern an, die dem Hof verbunden waren und in deren Mittelpunkt Johann Heinrich Schmelzer stand. Zu seinem Umfeld gehörten ebenso Nikolaus Adam Strungk und Heinrich Ignaz Franz Biber wie auch der Komponist, Theoretiker und Lehrer Johann Theile.
Das einzige erhaltene Werk Albertinis ist die Sammlung der zwölf Sonaten für Violine und Basso continuo (gedruckt 1692 in Wien und Frankfurt), welche dem Stil Schmelzers und Bibers nahestehen. Diese Werke, die in ihrer Gesamtheit als „Sonatinae“ betitelt wurden, aber jeweils mit „Sonata“ bezeichnet sind, erschienen erst sieben Jahre nach seinem unglüchklichen Tod (1685) und sind Leopold dem I. gewidmet. Es sind technisch und kompositorisch eigenständige Werke, in denen sich der italienische Stil mit der virtuosen Violin-Tradition von Albertinis österreichischen und deutschen Zeitgenossen auf interessante Weise vermischt hat. Charakteristisch für diese Sonaten sind starke Kontraste und ruhige Übergänge, metrisch freie Abschnitte wechseln mit starken rhythmischen Passagen ab und es gibt sehr melodiöse wie auch tänzerische Sätze. Albetinis Kontakte zu Schmelzer, seine Bekanntschaft mit Karl Liechtenstein- Kastelkorn von Olmütz und seine Position am Hofe Eleonora Gonzagas, scheinen ihn als einen außergewöhnlichen Instrumentalisten auszuzeichnen, was seine Sonaten auch bestätigen können.
Programm:
Violinsonaten von Ignazio Albertini sowie Violinsonaten von Heinrich Biber
Aufführende:
Jolanta Sosnowska – Violine, Künstlerische Leitung
Ján Krigovský – Violone (Pressburg, SK)
Marek Čermák – Orgel (Brünn, CZ)
Datum und Uhrzeit:
Do., 23. Juni 2022, 19.30 Uhr
Ort:
Pfarrkirche Mariahilf, Barnabitengasse 14, 1060 Wien
Info und Karten:
Tickets: barockviolineunentdeckt@gmail.com
Veranstalter:
Jolanta Sosnowska, Stadt Wien Kultur
Partner:
Polnisches Institut Wien