1.09.2018 Aktuelles, Geschichte, Programm

79. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs

Vor 79 Jahren überfiel das nationalsozialistische Deutschland das Nachbarland Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus. In den Morgenstunden des 1. September 1939 überschritten die Truppen des Deutschen Reiches die deutsch-polnische Grenze. Auch wenn die polnische Armee im Verteidigungskrieg von 1939 die Überlegenheit des Angreifers anerkennen musste, bedeutete diese Niederlage nur einen Auftakt zum militärischen Einsatz polnischer Soldaten an den Fronten des Zweiten Weltkrieges.
01.09.2018
 

Am 1. September 1939 um 4.45 Uhr nahmen die deutschen Truppen entlang einer 1600 km langen Front den als „Fall Weiß“ bezeichneten Überfall auf Polen in Angriff. Besonderen Widerstand leistete am ersten Kriegstag die Garnison auf der Westerplatte, die von ihrer polnischen Belegschaft eine Woche lang verteidigt wurde. Den Plänen der deutschen Befehlshaber zufolge sollten die polnischen Truppen dank des sogenannten Blitzkriegs schnell zurückgedrängt, umzingelt und zerschlagen werden. Angesichts der erdrückenden Überlegenheit des Feindes sahen sich die polnischen Truppen bereits in den ersten Septembertagen zum Rückzug ins Landesinnere gezwungen, der Zeitplan des „Fall Weiß“ wurde allerdings nicht vollständig eingehalten.

Die Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an das Deutsche Reich am 3. September 1939 gab den Polen Hoffnungen auf Unterstützung seitens der Verbündeten. Wieluń und andere polnische Städte wurden bereits in den ersten Kriegsstunden bombardiert, was zum Tode eines erheblichen Teils der Zivilbevölkerung führte. Bei der Konferenz in Jełowa am 12. September 1939 wurde die Ausrottung polnischer Eliten beschlossen. In den darauffolgenden Jahren der deutschen Besatzung wurden diese Pläne im Rahmen der sogenannten Intelligenzaktion und der Außerordentlichen Befriedungsaktion konsequent umgesetzt.

Trotz der erheblichen militärischen Überlegenheit der Deutschen sowie des sowjetischen Überfalls auf Polen am 17. September 1939 leisteten die polnischen Truppen erbitterten Widerstand. Die Schlacht bei Kock beendete den sogenannten Septemberfeldzug. Obwohl Polen am 6. Oktober 1939 kapitulierte, wurde der Kampf gegen die Deutschen durch Einheiten fortgeführt, die Widerstand leisteten und dem Aggressor die Stirn boten. Ein Beispiel dafür war die von Major Hubala befehligte Einheit.

Die auf den polnischem Gebieten ansässige Bevölkerung wurde nahezu bis zum Kriegsende 1945 systematisch vernichtet. Die Nazis verfolgten den Plan, die jüdische Bevölkerung auszulöschen, und setzten Terror und Repressalien beim geringsten Widerstand ein, wodurch viele Millionen polnischer Bürgerinnen und Bürger ums Lebens kamen.

Der 1939 durch Polen verlorene Verteidigungskrieg setzte dem Widerstand der polnischen Gesellschaft kein Ende. Trotz Unterdrückung seitens der beiden Besatzer wurde bereits am 27. September 1939 der „Dienst für den Sieg Polens“ ins Leben gerufen. Die geheimen Strukturen der polnischen Widerstandsbewegung entwickelten sich zum größten Untergrundstaat im besetzen Europa. Die Polen nahmen den Kampf gegen die Deutschen an anderen Fronten auf und trugen damit zum Sieg der Alliierten und zur Beendigung des Zweiten Weltkriegs erheblich bei.

Büro des Pressesprechers
Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen


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