Workshop: Casting in Deutschland und Polen
10.09. / 14:00–18:00 / Polnisches Institut Berlin
Das Polnische Institut Berlin veranstaltet mit Unterstützung von Filmmakers.eu einen Workshop für deutsch-polnische Schauspieler*innen. Im Workshop erarbeiten die Casting-Direktorinnen Anja Dihrberg-Siebler (International Casting Directors Association & Bundesverband Casting) und Paulina Krajnik (Casting Society of America & Polish Casting Directors Guild) mit zwölf Teilnehmer*innen Besonderheiten von Castings in Deutschland und Polen.
Die Berliner Castingdirektorin Anja Dihrberg-Siebler begann nach dem Studium der Kunstgeschichte in München ihre Karriere am Burgtheater in Wien und am Schillertheater in Berlin (mit Regisseuren wie Peter Zadek und Alexander Lang), bis sie 1995 als Junior-Produzentin für Bavaria/Colonia Media in die Filmproduktion wechselte. 1997 gründete sie ihre eigene Casting-Firma und arbeitete mit deutschen Regisseur*innen wie Emily Atef, Maria Schrader, Christian Schwochow, Baran Bo Odar und Robert Schwentke, aber auch an internationalen Projekten mit Terrence Malick, Olivier Assayas, Cate Shortland, Julie Delpy und Ralph Fiennes. Zu ihren jüngsten Filmen gehören „Ich bin dein Mensch“, „München – im Angesicht des Krieges“, „Die stillen Trabanten“ und „Seneca“. Sie ist Mitglied der International Casting Directors Association, der Deutschen und Europäischen Filmakademie sowie der Academy of Motion Pictures Arts & Sciences.
Die Castingdirektorin Paulina Krajnik (Casting Society of America) ist seit 2011 in Polen sowie international tätig. Sie arbeitete mit anerkannten Regisseur*innen zusammen, darunter Agnieszka Holland (Netflix-Serie „1983“, „The Green Border“) oder Jerzy Skolimowski („IO / EO“). Die meisten Produktionen in ihrer Filmografie sind jedoch preisgekrönte und von der Kritik gefeierte Debüt-Spielfilme wie „Dziewczyna z szafy / Das Mädchen aus dem Schrank“ (R: Bodo Kox, 2012), „Nina“ (R: Olga Chajdas, 2018), „Najmro“ (R: Mateusz Rakowicz, 2021), „Prime Time“ (R: Jakub Piątek, 2021) und „Inni ludzie / Other People“ (R: Aleksandra Terpińska, 2021). Krajnik begann ihre Karriere als Regieassistentin und arbeitete zehn Jahre lang an verschiedenen Filmsets. Diese große Erfahrung im Filmgeschäft gibt ihr wertvolle Perspektiven für ihr Wirken. Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist es, eine aufgeschlossene, kreative und sichere Atmosphäre in den Casting-Prozess einzubringen. Neben dem Casting gibt sie auch gerne ihr Wissen weiter und arbeitet mit Schauspiel-Studierenden an der Theaterakademie in Warschau sowie der Nationalen Akademie für Theaterkunst in Kraków und teilt ihre Erfahrungen und Sichtweisen mit Schauspieler*innen bei verschiedenen Workshops. Es ist ihr ein Anliegen, den Mitgliedern der Filmindustrie die wahre Bedeutung und Kraft des Castings als kreativen Prozess zu vermitteln. Aus diesem Grund ist sie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied der Polnischen Gilde der Castingdirektor*innen. Vor kurzem wurde Paulina Krajnik in die Europäische Filmakademie aufgenommen.
Deutsch-polnische Schauspieler*innen können sich bis zum 13. August auf www.filmmakers.eu um die Teilnahme am Workshop bewerben. Die Auswahl der Teilnehmer*innen erfolgt auf Basis eines eingereichten Self-Tapes.
Weitere Informationen: cd.filmmakers.eu/filmpolska-2023
Diskussion: „Das Casting von ‚EO‘ und die Besonderheiten bei der Besetzung in Deutschland und Polen
10.09. / 20:00 / City-Kino Wedding
Als weiteren Teil des Casting-Programmschwerpunkts zeigt das Polnische Institut Berlin am 10.09. um 18:00 Uhr den Spielfilm „IO / EO“ von Jerzy Skolimowski, der 2022 beim Filmfestival von Cannes den Jury-Preis gewann und 2023 bei den Academy Awards für den besten internationalen Film nominiert war.
Im Anschluss spricht Dr. Anna Huth (Direktorin des Instituts für Film- und Theaterkünste an der Krzysztof-Kieślowski-Filmschule der Universität Katowice) mit den Casting-Direktorinnen Anja Dihrberg-Siebler (International Casting Directors Association & Bundesverband Casting) und Paulina Krajnik (Casting Society of America & Polish Casting Directors Guild) über Castings bei deutsch-polnischen Koproduktionen, Chancen für deutsch-polnische Schauspieler*innen in diesen beiden und weiteren Ländern sowie die Verwendung von Online-Plattformen für internationales Casting am Beispiel des Portals Filmmakers.eu. Dazu gesellt sich der polnische Regisseur und Produzent Grzegorz Muskała, der sowohl in Polen als auch in Deutschland aktiv ist. [Anna Huth]