23.10.1998 Geschichte & Diskussionen

MAREK HLASKO, literarischer Rebell und Idol einer Generation

 

Fr 23.10.1998 Polnisches Institut Düsseldorf

Gast des Abends: SONJA ZIEMANN, Schauspielerin, Autorin und ehemalige Ehefrau von Marek Hlasko

Leitung: KLAUS OTTO SKIBOWSKI, Journalist und enger Freund der Familie Hlasko

Gesprächsabend über den polnischen Dichter mit seiner ehemaligen Frau, der Schauspielerin Sonja Ziemann, und Vorstellung der soeben erschienenen Autobiographie von Sonja Ziemann: „Ein Morgen gibt es immer. Erinnerungen“, Langen Müller Verlag, München 1998



Achtung: Vor der Veranstaltung zeigt das Kino Black Box, Schulstraße 4

um 17.00 Uhr, den Kultfilm „DER ACHTE WOCHENTAG“

nach Roman von Marek Hlasko mit Sonja Ziemann und Zbigniew Cybulski.



Der Schriftsteller Marek Hlasko (1934 – 1969) war schon zu seinen Lebzeiten das Idol der polnischen Jugend, und sein literarisches und filmisches Werk sind wegweisend für Generationen geworden. In Fachzeitschriften wird er als „legendäre Erscheinung der polnischen Nachkriegsliteratur” bezeichnet, als Schriftsteller, dessen „Werk und Person zum Mythos” wurden. Der Abend verspricht Informationen aus erster Hand über den Menschen Marek Hlasko und sein Werk.

„Tags darauf schlug Irena (die Assistentin von Aleksander Ford) vor: ‘Sonja, wir wollen heute alle nach Drehschluß in die Umgebung fahren. Es gibt da ein hübsches Restaurant, in dem man gut essen und gemütlich sitzen kann. Komm doch mit!’ …

Es wurde ein netter Abend, aber während des Tanzens flüsterte mir Cybulski plötzlich zu: ‘James Dean nix gutt!’

Ich begriff nicht, was er meinte. Erst später wurde mir klar, er wollte mir zu verstehen geben, Marek Hlasko sei der polnische James Dean. Der Vergleich war nicht schlecht. Er hat doch aber, dachte ich, keine Veranlassung, mich vor ihm zu warnen. Denn ich hatte ja auch von Irena schon einiges gehört.

Es wurde spät. Die Kollegen brachten mich in dieser Nacht nicht ins Hotel, sondern ins Studio, wo ich in meiner Garderobe übernachtete.

Am nächsten Morgen wurde ich dort von einer Dame angerufen, die mich fragte, ob mir bekannt sei, wo Marek Hlasko sich aufhielte.

Das konnte ich nicht wissen. Ich sagte, ohne nachzudenken: ‘Vielleicht in Warschau.’

‘Nein, das ist nicht möglich, denn er hat die ganze Nacht in der Halle Ihres Hotels auf Sie gewartet.’”

Auszug aus dem Kapitel: `St. Moritz, ´Der achte Wochentag´ in Polen und erste Begegnug mit Marek Hlasko` des Buches „Ein Morgen gibt es immer. Erinnerungen“ von Sonja Ziemann
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