30.03.2006 Literatur

Von Minsk nach Manhattan II Polniesche Reportagen

 

Do 30.03.2006 Polnisches Institut Düsseldorf

Martin Pollack (Hrsg.)
Zwischen Minsk und Manhattan
Polnische Reportagen
Mit Beiträgen von Mariusz Szczygieł, Tomasz Kwaśniewski, Zdzisław Wolniarowicz, Beata Pawlak, Jacek-Hugo Bader, Paweł Smoleński, Tomasz Batora, Marcin Stelmasiak, Włodzimierz Nowak, Irena Morawska, Piotr Głuchowski, Lidia Ostałowska.
Aus dem Polnischen von Johanna Manc, Renate Schmidgall und Martin Pollack.

38.196 mal hat Janina Turek in 57 Jahren das Telephon abgehoben, 1922 mal hat sie sich mit jemanden verabredet, 1500 mal hat sie Bridge gespielt und 110 mal war sie im Theater: Janina Turek hat alles, buchstäblich alles in ihrem Leben notiert. Limalo besitzt in einem Vorort von Warschau ein Villa und macht Geschäfte; plötzlich bricht er auf, um in Transsilvanien nach seinen und den Wurzeln seiner Vorfahren zu suchen, die einst Leibeigene der Bojaren waren und dann als Kesselschmiede über die Dörfer zogen. Am 9. März 1995 übergießt sich Zbigniew K. mitten in Manhattan mit Benzin und verbrennt.
Drei markante Schicksale, von denen in diesem Buch berichtet wird, drei Beispiele für die literarische Gattung der Reportage, wie sie sie bei uns fast gar nicht mehr gibt. Wie anders verhält es sich dagegen in Polen, wo in der Folge von Ryszard Kapuscinski und Hannah Krall eine regelrechte „Schule der Reportage“ entstanden ist. „Das Drama des Menschen hat stets individuellen Charakter. Die Reportage ist die Begegnung mit diesem Drama“, schreibt Adam Michnik, Gründer und Herausgeber der führenden Tageszeitung Gazeta Wyborcza, in der allein mehr als 300 Reportagen im Jahr erscheinen, nicht selten in einem Umfang von bis zu 50 Seiten.
Der Schriftsteller, Übersetzer und ehemalige Spiegel-Korrespondent Martin Pollack hat für diesen Band eine Auswahl der besten polnischen Reportagen aus mehr als einem Jahrzehnt getroffen: Vielfältig und weitgespannt sind die Themen, varianten- und einfallsreich die Zugänge, gemeinsam ist ihnen der Blick aufs Einzigartige, Besondere, denn „die Verallgemeinerung ist der natürliche Feind des Menschen“.

Martin Pollack, 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, geboren. Studierte Slawistik und osteuropäische Geschichte. Übersetzer u.a. von Ryszard Kapuscinski. Bis 1998 Redakteur des Spiegel in Wien und Warschau. Bei Zsolnay erschienen zuletzt „Anklage Vatermord“. „Der Fall Philipp Halsmann“ (2002) und „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater (2004).
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