3.11.2006
Literatur
Junge Polnische Literatur Daniel Odija „Das Sägewerk“/“Tartak“ Miroslaw Nahacz „Bombel“
Fr 03.11.2006 Polnisches Institut Düsseldorf
DANIEL ODIJA (geboren 1974) lebt und arbeitet als Schriftsteller und Fernsehjournalist in seiner Geburtsstadt Słupsk. Zu seinen Werken zählen: „Ulica“/ „Die Straße“, „Tartak“/ „Das Sägewerk“, und „Szklana huta“/ „Die gläserne Hütte“.
„Das Sägewerk“, 2003
Völlig unsentimental erzählt Odija von einem Dorf, das bis zur Wende von einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft geprägt war, und nun dem Zerfall ausgeliefert ist. Józef Myśliwski, der Sägewerksbesitzer, nutzt als einziger die sich bietenden Chancen und errichtet ein kleines Geschäftsimperium. Nicht nur die Belegschaft bleibt dabei auf der Strecke, sondern auch seine eigene Familie zerbricht daran.
„Das Sägewerk“ ist eine erschütternde Parabel auf den Niedergang einer kleinen geordneten Dorfgemeinschaft und die hässliche Seite der polnischen Provinz. Trotz ihres Realismus ist Odijas Prosa stark metaphorisiert, durchflochten von Reflexionen und reich an lyrischen Landschaftsbeschreibungen.
MIROSŁAW NAHACZ (geboren 1984) studiert Kulturwissenschaften an der Warschauer Universität. 2003 debütierte er mit dem Roman „Osiem cztery“ / „Acht vier“. Weitere Romane: „Bombel“, „Bocian i Lola“. Zur Zeit ist er Stipendiat der Villa Decius in Krakau.
„Bombel“, 2004
Bombel, so der Name des Titelhelden, ist eine komische und zugleich bedrückend traurige Geschichte über das Leben eines Faulenzers und Säufers. Allein an einer Bushaltestelle in seinem Dorf sitzend, fabuliert er mit sich selbst über einen Ausflug in die Slowakei, Zigeuner, Fische, Feuersbrunst, Überschwemmung und ähnliche Begebenheiten. Im Grunde sind es alltägliche Geschichten, die vom Leben und vom Tod, von Träumen und Enttäuschungen, von unsicheren Freundschaften und sicherer Einsamkeit handeln. Dabei ist „Bombel“ ungemein lustig, anrührend, aber vor allem erschreckend, wenn die Wirklichkeit treffend einer scharfen Kritik unterzogen wird.
Nahaczs Talent und literarisches Gehör formen einen besonderen Erzählrhythmus und eine Melodie, die sich tief ins Gedächtnis einprägen.
„Das Sägewerk“, 2003
Völlig unsentimental erzählt Odija von einem Dorf, das bis zur Wende von einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft geprägt war, und nun dem Zerfall ausgeliefert ist. Józef Myśliwski, der Sägewerksbesitzer, nutzt als einziger die sich bietenden Chancen und errichtet ein kleines Geschäftsimperium. Nicht nur die Belegschaft bleibt dabei auf der Strecke, sondern auch seine eigene Familie zerbricht daran.
„Das Sägewerk“ ist eine erschütternde Parabel auf den Niedergang einer kleinen geordneten Dorfgemeinschaft und die hässliche Seite der polnischen Provinz. Trotz ihres Realismus ist Odijas Prosa stark metaphorisiert, durchflochten von Reflexionen und reich an lyrischen Landschaftsbeschreibungen.
MIROSŁAW NAHACZ (geboren 1984) studiert Kulturwissenschaften an der Warschauer Universität. 2003 debütierte er mit dem Roman „Osiem cztery“ / „Acht vier“. Weitere Romane: „Bombel“, „Bocian i Lola“. Zur Zeit ist er Stipendiat der Villa Decius in Krakau.
„Bombel“, 2004
Bombel, so der Name des Titelhelden, ist eine komische und zugleich bedrückend traurige Geschichte über das Leben eines Faulenzers und Säufers. Allein an einer Bushaltestelle in seinem Dorf sitzend, fabuliert er mit sich selbst über einen Ausflug in die Slowakei, Zigeuner, Fische, Feuersbrunst, Überschwemmung und ähnliche Begebenheiten. Im Grunde sind es alltägliche Geschichten, die vom Leben und vom Tod, von Träumen und Enttäuschungen, von unsicheren Freundschaften und sicherer Einsamkeit handeln. Dabei ist „Bombel“ ungemein lustig, anrührend, aber vor allem erschreckend, wenn die Wirklichkeit treffend einer scharfen Kritik unterzogen wird.
Nahaczs Talent und literarisches Gehör formen einen besonderen Erzählrhythmus und eine Melodie, die sich tief ins Gedächtnis einprägen.
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