23.03.2007 - 25.05.2007 Kunst, Programm

The Circle & The Square (Storytelling). Małgorzata Jabłońska und Piotr Szewczyk

 

Fr 23.03.2007 – Fr 25.05.2007 Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf

Kreis und Quadrat. Zwei Pole. Mit Vektorenprogrammen kann man einen Kreis erschaffen, indem man ein Quadrat maximal umrundet. Malgorzata Jablonska selbst sagt: Wir haben diesen Titel gewählt als eine mehrdeutige Anspielung auf unsere Arbeiten. Einerseits bezieht er sich auf die geometrischen Formen in meinen Grafiken, und hier kann ich sagen, dass unter dem formalen Gesichtspunkt von uns beiden ich den Pol „the square“ repräsentiere. Die Gestalten in meinen Grafiken tragen immer Merkmale einer gewissen Eckigkeit, obwohl sie sich von quadratischen, sehr vereinfachten Figuren hin zu mehr komplexen Gestalten entwickelt haben. Ich schätze auch rechteckige und quadratische Formate. Piotr Szewczyk, der hier u. a. als Schöpfer einer virtuellen Galerie und zahlreicher Raumkonstruktionen des Zyklus „Lookarounds“ gezeigt wird, repräsentiert sicherlich den Pol „the circle“, da in allen seiner Arbeiten das Kreisprinzip von Bedeutung ist. Wichtig ist sowohl das Panoramaartige, das Kreisen (mit dem Blick, mit der Computermaus) entlang des Kreises und in seinem Innenraum, als auch der Mittelpunkt – ein Punkt, von dem aus der Betrachter sein Blick rundum kreisen lässt.

Die Ausstellung bietet einen Überblick über die Arbeiten beider Künstler der letzten Jahre, die sie für interessant und im Rahmen einer kohärenten Präsentation für zueinander passend befunden haben. Ein Teil von ihnen – „Space is the Place, man!“ und „Szkolenie“ / „Die Schulung“, wurde an große, bedeutende Kollektionen der zeitgenössischen Kunst angeknüpft. Der gemeinsame Nenner aller gezeigten Arbeiten ist der Wunsch, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Inhalt und aus diesem resultierende Reflexionen und Emotionen zu zentrieren, und nicht nur auf die Form zu achten, so interessant sie auch sein möge.
Sowohl Małgorzata Jabłońska als auch Piotr Szewczyk haben ihr bevorzugtes „Handlungsfeld“. Die Grafiken von Małgorzata Jabłońska sind narrative Geschichten. Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten entstanden in den letzten fünf Jahren. Die Künstlerin interessiert das genaue Erzählen über den Menschen und darüber, was ihm im Leben widerfährt – manchmal Liebe oder Chaos und Depression, manchmal Familienvergrößerung, manchmal einfach nur Wäsche waschen, dafür aber in einer exklusiven Waschmaschine. Piotr Szewczyk hingegen untersucht den Raum und seine Wirkung auf die Emotionen. In den Arbeiten „Lookarounds“ platziert er den Betrachter in kleinen, ein wenig beklemmenden Innenräumen. Diese Orte dienen der Perzeption von entsprechend ausgewählten Grafiken (M. Jabłońska) und Fotografien (P. Szewczyk). Es kann passieren, dass der Betrachter die Möglichkeit hat, zurückzutreten, sich zu drehen, manchmal jedoch wird er gezwungen, eine Haltung „Auge in Auge“ mit der Grafik bzw. dem, was sie zeigt, einzunehmen. Es ist eine Haltung „Auge in Auge“ mit dem Abbild der Einsamkeit und Zurückweisung, denn darauf konzentrieren sich der Zyklus, der ein gemeinsames Werk beider Künstler darstellt. In der von Piotr Szewczyk erschaffenen virtuellen Umgebung übernimmt, anders als in „Lookarounds“, der Betrachter das Ruder. Er selbst bestimmt die Richtung und seinen Platz im Raum, in der beruhigenden Umgebung, die gänzlich der Kunst und Entspannung dient. 
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