10.03.2009
Literatur, Programm
AUTORENLESUNG MIT WLODZIMIERZ NOWAK Wlodzimierz Nowak „Die Nacht von Wildenhagen“/“Obwód głowy“
Di 10.03.2009 Literaturhandlung im Heine-Haus, Müller & Böhm, Bolkerstr. 53, 40213 Düsseldorf, Tel. 0211-311 25 22
„Die Nacht von Wildenhagen“ ist eine Sammlung von Reportagen, die in der Gazeta Wyborcza in den Jahren 1997-2006 publiziert wurden und in Polen viel Aufsehen erregt haben. Es sind zwölf Erzählungen über die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und über die heutige Zeit in der deutsch-polnischen Grenzregion. In seinen Reportagen, die den historischen Tatsachen treu sind und zugleich höchstes literarisches Niveau haben, erzählt Włodzimierz Nowak authentische Lebensgeschichten. Er berichtet u.a. über die „Selbstmordepidemie“ der Deutschen nach dem Einmarsch der Sowjetarmee („Die Nacht von Wildenhagen“), über eine Anstalt, in der „reinrassige“ Kinder zur Welt kamen („Kopfumfang“) und über einen Deutschen, der am Warschauer Aufstand teilgenommen hat („Mein Warschaukoller“). Der Autor zeigt aber auch die tragikomische Seite des Krieges, wie in der Erzählung von Manfred, der deutschen Entsprechung von Jaroslav Haseks Schwejk („Die Abenteuer des braven Soldaten Manfred“). Viel Platz widmet Nowak der deutsch-polnischen Gegenwart, wenn er beispielsweise über eine Stadt schreibt, die nach dem Krieg geteilt wurde und jetzt, nach Jahrzehnten, immer mehr zu einem Organismus zusammenwächst („Die Ufer immer näher“); oder über Menschen berichtet, die vom Schmuggel von Emigranten über die Grenze leben („Über die Neiße, über die Oder“). Immer wieder sucht der Reporter nicht nur nach einem interessanten, kontroversen Thema, sondern vor allem nach ungewöhnlichen menschlichen Schicksalen, die von der Geschichte und der Gegenwart erzählen. „Die Nacht von Wildenhagen“ ist ein Buch, das zweifellos Polen und Deutschen helfen wird, sich gegenseitig besser zu verstehen.Erzählte Städte: Dorota Masłowska und Mithu Sanyal
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