19.11.2010
Literatur, Programm
LITERARISCH-MUSIKALISCHE SOIRée MIT Magdalena Tulli, Artur Becker, Piotr Piaszczyński
Fr 19.11.2010 – Mo 22.11.2010 Köln, Münster, Bochum, Siegen
Zu den BüchernDIESES MAL
Aus maßgeschneiderten Anzügen, Kleidern und Kostümen schlüpfen mit spielerischer Leichtigkeit die Figuren in Magdalena Tullis neuem Roman, der zugleich eine Parabel auf den schöpferischen Akt des Schreibens ist. DIESES MAL lässt ein Reichsstädtchen kurz vor dem kommunistischen Umsturz entstehen. Bevölkert wird es von dem Schneider, dem Notar nebst Gattin und Kindern, dem Polizisten, dem Dienstmädchen und seinen Liebhabern, umfahren von einer Ringstraßenbahn, umgeben von abgründigen Hinterzimmern, die sich manchmal als Rückräume eines Theaters erweisen. Auch die Erzählerfigur wechselt die Rollen und probiert mit den Kleidern verschiedene Haltungen aus.
In diese bunte, böse Miniaturwelt dringen Störenfriede, die ständig alles sabotieren, zum Einsturz bringen und nach Kräften schiefgehen lassen. Börsenkrach, Studentenunruhen, Attentate und Flüchtlingselend geben dem Roman eine dramatische Wendung und einen hoch aktuellen Bezug. Schoeffling & Co, 2010 (dt. Übersetzung: Esther Kinsky)
MAGDALENA TULLI, geboren 1955, lebt als freie Autorin und Übersetzerin aus dem Italienischen in Warschau. Sie gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der polnischen Gegenwartsliteratur.
Der Lippenstift meiner Mutter katapultiert uns mitten hinein in das Herz von Masuren, in die kleine Stadt Dolina Róż und zu ihren Bewohnern: die rosen- kranzbetenden Großmütterchen und die verruchte Dorfschönheit, der ehemalige Wehrmachtssoldat und die prügelnden Väter, eine stalinistische Dichterin, der warmherzige Schuster Herr Lupicki und natürlich die rebellierende Jugend, die verbotene Platten hört und Pläne für eine Revolution ausbrütet. Das beschauliche Dolina Róż steht aber schlagartig Kopf, als unvermittelt Barteks Großvater, ein melancholischer und geheimnisumwitterter Eisenbahner, von allen bloß »Franzose« genannt, aus dem Ausland zurückkehrt. In dem sich rasch entspinnenden Chaos muss der junge Bartek seinen Platz finden. Keine leichte Aufgabe, schließlich hat Bartek vor allem Augen für seine unsichtbare Geliebte Meryl Streep sowie den Lippenstift seiner Mutter. weissbooks.w 2010
ARTUR BECKER, geboren 1968 als Sohn polnisch-deutscher Eltern in Bartoszyce (Masuren), lebt seit 1985 in Deutschland. Schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Aufsätze, er ist auch als Übersetzer tätig.
PIOTR PIASZCZYNSKI, geboren 1955 in Allenstein (Olsztyn). Lebt seit 1990 in NRW. Der Lyriker schreibt auf Polnisch und veröffentlicht vor allem in polnischen Literaturzeitschriften in und außerhalb Polens.
„Moleskine“ (Gedichte, dt. Übersetzung: Bernhard Hartmann)
Erzählte Städte: Dorota Masłowska und Mithu Sanyal
35 Jahre Städtepartnerschaft Warschau-Düsseldorf
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10.2024
Literatur, Programm