23.09.2015 Literatur, Programm

Dankbarkeitsmedaille des Europäischen Solidarność – Zentrums erhält posthum Heinrich Böll

 

Mi 23.09.2015 18.00 Uhr
Heinrich-Böll-Archiv, Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln

Verleihung der Dankbarkeitsmedaille des Europäischen Solidarność-Zentrums posthum an den Schriftsteller Heinrich Böll.

Auf Antrag des Polnischen Instituts Düsseldorf hat das Europäische Solidarność-Zentrum (ECS) beschlossen, die Medaille in diesem Jahr posthum dem außergewöhnlichen deutschen Schriftsteller Heinrich Böll für seine Unterstützung der Solidarność-Bewegung im Kampf für Freiheit und Demokratie zu verleihen.

Die Auszeichnung wurde im April 2010 durch das Europäische Solidarność-Zentrums ins Leben gerufen. Sie wird ausländischen Persönlichkeiten zuteil, die in den 80er Jahren die Solidarność-Bewegung und die demokratische Opposition in der Republik Polen unterstützt haben.

Die Feierlichkeit zur Übergabe der Medaille findet statt am 23. September 2015 um 18:00 Uhr im Heinrich-Böll-Archiv in Köln (Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln).

Basil Kerski, Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums, wird die Auszeichnung an Rene Böll, den Sohn des Nobelpreisträgers und Mitbegründer der Heinrich-Böll-Stiftung, überreichen.

Programm:
– Begrüßung: Dr. Gabriele Evenz, Direktorin des Heinrich-Böll-Archivs
– Vorstellung der Person Heinrich Bölls, seiner Arbeit und seines Engagements: Basil Kerski
– Die Übergabe der Dankbarkeitsmedaille durch Basil Kerski an Rene Böll
– Filmvorführung zur ECS
– Cello Konzert: Javier Huerta Gimeno
 
Kooperation:
Europäisches Solidarność-Zentrum (ECS) http://www.ecs.gda.pl
Heinrich-Böll-Archiv Köln   http://www.stbib-koeln.de/boell/index.htm

Heinrich Böll (1917-1985) – Polen – Solidarność
herausragender deutscher Schriftsteller, Nobelpreisträger für Literatur im Jahre 1972. In seinem Werk, seiner Publizistik und seiner politischen Aktivität kritisierte er nicht nur Faschismus, sondern beschäftige sich auch mit dem Problem der Schuld und der Verantwortung der Deutsche zur Zeit des Nationalsozialismus. Diesen Themen nahm er sich schon in den 50er Jahren an, als das deutsche Volk noch versucht hat alles zu verdrängen.
Heinrich Böll war außerdem ein großer Freund Polens, der die Friedens- und Demokratisierungsprozesse in Polen verfolgt und unterstützt hat. Zu seinen Aktivitäten in diesem Bereich gehörten u.a.

1956 – Die Teilnahme an der Versammlung des ZLP (Verband Polnischer Literaten), auf Einladung von Leon Kruczkowski. Das Ergebnis dieses Besuchs ist ein Zyklus von Artikeln und öffentlichen Auftritten Bölls, in denen er die aktuelle politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage Polens hervorhebt. Damit bringt er das Thema „Polen“ auch in den westlichen Medien hervor.

1953-1985 – Böll rezensierte in Deutschland zahlreiche Bücher polnischer Autoren, formt und verstärkt Kontakte zur polnischen Literaturszene, schreibt Artikel, die der politischen Situation in Polen sowie der polnischen Kirche gewidmet sind. Dabei räumt er besonders viel Platz Kardinal Stefan Wyszyński ein.

1975-1980 – Unterstützung und Zusammenarbeit mit Komitee zur Verteidigung der Arbeiterrechte/ KOR/KSS KOR (Adam Michnik, Jacek Kuroń, Leszek Kołakowski), die Organisation von gesellschaftlichen und medialen Kampagnen gegen die Festnahme der demokratischen Opposition in Polen.

1981 – Als einer der ersten deutschen Schriftsteller äußert Böll offen Kritik am Kriegszustand in Polen und der Freiheitsberaubung. Er appelliert um die Unterstützung der Opposition und um Hilfe für die Inhaftierten. Die Antwort kommt schnell, im Form vom zahlreichen Briefen deutscher Schriftsteller (u.a. Dürrenmatt, Frisch, Grass) an General Wojciech Jaruzelski, mit der Bitte um Entlassung der politischen Gefangenen.

1981 – Böll iniitiert eine Spendenaktion unter dem Namen „Mein polnischer Gast“, bei der 1,3 Mio. Deutsche Mark gesammelt und für den Kauf von Lebensmitteln und Medizin der Bedürftigen in Polen verwendet werden.

1982 – Aus der Initiative Bölls, wird das Buch „Die Verantwortung für Polen“ beim Verlag Rowohlt herausgegeben. Das Buch beinhaltet u.a. Texte von Böll, Marion Dönnhof, Günter Grass und Jürgen Fuchs. 
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