Mi 20.01.2016 19.00 Uhr, Eintritt frei
Polnisches Institut Düsseldorf, Citadellstr. 7
Autorengespräch in der Reihe „Romantik und Revolution“
Moderation: Katarzyna Fortuna, stellv. Leiterin des Polnischen Instituts
Paris in den 40-er Jahren des 19. Jahrhunderts. Im Milieu polnischer Emigranten erscheint plötzlich ein geheimnisvoller Fremder, Andrzej Towiański aus Litauen. Er heilt die psychisch kranke Ehefrau von Adam Mickiewicz, wichtigstem Dichter der polnischen Romantik, und behauptet, er sei der neue Messias. Den Polen verspricht er die Wiedergeburt ihrer Heimat. Dies beschert ihm viele Anhänger, die den Towiański-Kreis gründen und nach den Lehren des neuen Messias leben wollen.
Basierend auf wahren Begebenheiten, zeichnet György Spiro in „Die Messiasse“ ein lebendiges Bild der Pariser Emigration. Charakteristisch für das Werk sind die ausgefeilten psychologischen Porträts der Protagonisten, philosophische Betrachtungen und spannende Wendungen der Handlung. „Die Messiasse“ berührt ein aktuelles Thema. Der Autor zeigt die Situation von Emigranten, die sich, unverstanden, untereinander zerstritten, größtenteils mittellos, hoffnungsvoll um einen vermeintlichen neuen Messias versammeln, um für die Wiedergeburt ihrer Heimat zu kämpfen.
György Spiró ist ungarischer Schriftsteller, Dramaturg, Literaturwissenschaftler und Übersetzer (u.a. von Witold Gombrowicz und Stanisław Wyspiański). Für seine Bücher wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem „Angelus-Preis” für den Roman „Die Messiasse”. Er lehrt an der Budapester Eötvös Loránd Universität. Auf Deutsch sind bisher „Der Verruf“ 2012 und 2013 „Träume und Spuren“ (Nischen Verlag Wien) erschienen.
Kooperation: Polnisches Institut Düsseldorf, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf, Generalkonsulat von Ungarn in Düsseldorf.
Erzählte Städte: Dorota Masłowska und Mithu Sanyal
35 Jahre Städtepartnerschaft Warschau-Düsseldorf
29
10.2024
Literatur, Programm