28.11.2017 Literatur, Programm Ruhr-Universität Bochum

Joseph Conrad under Eastern Eyes – Konferenz 🗺

28.11.2017, 15.00 – 18.00 Uhr

Ruhr-Universität Bochum, Veranstaltungszentrum Beckmannshof, Seminarraum Shanghai

JOSEPH CONRAD UNDER EASTERN EYES Konferenz in englischer Sprache

Joseph Conrads Ruhm gründet sich auf Romane, die sich durch eine modernistische Erzähltechnik auszeichnen und die problematischen Seiten des britischen See-Imperiums darstellen. Weniger bekannt ist, dass er polnischer Adliger war und seine Berufung zum englischsprachigen Schriftsteller erst spät und auf Umwegen fand.
Die Vortragsveranstaltung widmet sich den osteuropäischen Kontexten von Conrads Werk und versammelt dafür Beiträge von Philologen aus Deutschland und Polen. Es wird sowohl um Conrads Auseinandersetzung mit Russland gehen als auch um seine tiefen Verbindungen mit der polnischen (Volks-) Kultur.

Gastgeber: Prof. Dr. Mirja LeckeProf. Dr. Burkhard Niederhoff (Slavistik bzw. Anglistik, RUB)
Teilnehmer: Prof. Dr. Christiane Maria Binder (Anglistik, TU Dortmund), Prof. Dr. Wiesław Krajka (Anglistik, Universität Lublin), Prof. Dr. Anna Brzozowska-Krajka (Polonistik, Universität Lublin)

Ort: Ruhr-Universität Bochum, Veranstaltungszentrum Beckmannshof, Seminarraum Shanghai
http://www.ruhr-uni-bochum.de/universaal/raumuebersicht/beckmannshof.html.de

Joseph Conrad, eigentlich Józef Teodor Konrad Korzeniowski, wurde am 3. Dezember 1857 als Sohn polnischer Landedelleute in Berdytschiw (heute Ukraine) geboren. Er starb am 3. August 1924 in Bishopsbourne/ Kent in Großbritannien. Nach dem Tod der Eltern wohnte er bei seinem Onkel in Krakau und besuchte dort ein Gymnasium. Als Siebzehnjähriger ging er nach Marseille, um Seemann zu werden und bereiste die Welt als Schiffskapitän. Conrads Erlebnisse zur See, insbesondere im Kongo und auf den Malaiischen Inseln, bilden den Hintergrund seines Werkes. Bereits 1895 veröffentlichte er auf Englisch seinen ersten Roman „Almayers Wahn“ (Almayer’s Folly). 1886 erhielt er im Alter von 30 Jahren die britische Staatsbürgerschaft. Aus gesundheitlichen Gründen gab er sein Seemannsleben auf und ließ sich in Großbritannien als Schriftsteller nieder. Lange Zeit war er auf Gönner angewiesen. Erst 1914 hatte er seinen literarischen Durchbruch mit „Spiel des Zufalls“ (Chance).

Mit seinen Kurzgeschichten, Erzählungen und Romanen gilt er als Wegbereiter der literarischen Moderne in England, obwohl er die englische Sprache erst als Erwachsener erlernte, und Meister der Motiven des Meeres in der Literatur. Zu seinen berühmtesten Texten gehören u.a. „Lord Jim“ (1900) und „Das Herz der Finsternis“ (Heart of Darkness, 1902). All seine Werke lassen sich als europäische Literatur lesen, da der Schriftsteller als Mensch nicht nur einer, sondern dreier Kulturkreisen gilt: der polnischen, französischen und britischen. Er ist Sohn polnischer Patrioten, der den romantischen Dichter Juliusz Słowacki sehr schätzte, aber auch ein Europäer, der die Handlung seiner Texten auf der ganzen Welt ansiedelte.
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